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GELDGESCHÄFTE

Die argentinische Währung ist der Peso, der sich in 100 Centavos unterteilt. Er wird anscheinend mit einem Dollarzeichen $ gekennzeichnet, was anfangs sehr zur Verwirrung beitragen kann. Das ist aber eine optische Täuschung: der US-Dollar hat ein $ mit doppeltem senkrechten Strich, der Peso $ hat nur einen einfachen senkrechten Strich im Symbol - ist also auf einer europäischen Computertastatur nicht zu finden. Preise, die in US-Dollar angegeben sind werden auch mit US$ ausgezeichnet.

Viele Webseiten im Netz sind ziemlich veraltet, man beklagt die hohen Preise und die Abhängigkeit vom Dollar. Doch diese Zeiten sind seit schon seit langem vorbei. Seit der Loslösung des Peso vom US-Dollar Anfang 2002 hat der Peso sehr an Wert verloren. Ein großes Problem ist die starke Inflation. Man muss mit einem z.T. deutlichen Anstieg, was sich wiederum durch mögliche Abwertungen des Pesos gegenüber dem Euro relativieren kann. Manches ist günstiger als bei uns, vieles auf unserem Preisniveau. und für Argentinier mittlerweile unwerschwinglich. Argentinien steht 2015 finanziell am Abgrund. Das Land ist faktisch pleite. Die Regierung streitet mit Hedgefonds und am meisten leidet die Bevölkerung.

Bei Bargeld empfiehlt sich für Notfälle generell die Mitnahme von US-Dollars, die als Zweitwährung gerne akzeptiert werden, auch Euro werden genommen, manchmal direkt zum aktuell abgefragten Internetkurs umgerechnet. 2014 bezahlten wir beim Transfer zum Flughafen in Buenos Aires das Taxi grob aufgerundet mit einer Mischung aus Peso und Dollar - der Fahrer war sehr erfreut. Seit Jahren ist es für die Bürger Argentiniens unmöglich, Devisen auf dem freien Markt zu kaufen und daher blüht der Schwarzmarkt. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, erst in Argentinien Geld zu wechseln. Im Süden des Landes ist das Preisniveau generell höher und die gefüllten Bankautomaten seltener als in Buenos Aires.

Leichter als früher kann man heute mit gängigen Kreditkarten international bekannter Kreditinstitute bezahlen - aber leider noch nicht überall. Wo es wie in manchen Ecken Patagoniens keinen Strom oder zumindest kein Telefon gibt, dort zählt nur das Bargeld. Manche Unterkünfte verlangen auch Dollar, um so an die begehrten Devisen zu kommen. Meist sind das die teuren Estancias. "Bargeld lacht" gilt auch an den meisten Tankstellen im Land. Aber woher nehmen?

Quelle für Pesos sind Wechselstuben wie am Flughafen, Banken und Geldautomaten. In Chos Malal waren wir in zwei Banken - eine war proppenvoll wie der Wartesaal der Kölner Zulassungsstelle - und in der Banco de la Nation konnte man weder Devisen wechseln noch auf Kreditkarte und Pass Geld auszahlen. Verglichen haben wir 2003 die Kurse der Wechselstube, von Visa- und EC-Karte. Um es genau zu wissen haben wir einmal am Geldautomaten je 500 Peso mit Visacard und EC-Card abgehoben - gleiche Zeit, gleiche Bank, November 2003.

Unter Einberechnung der Gebühren und der je nach Methode unterschiedlichen Kurse stellte sich die Abhebung mittels EC-(maestro)-Karte als die günstigste Variante heraus mit einem Vorteil von 3% - genau waren es 5 Euro und 3 Cent Unterschied für 500 Peso bei einem Preis von 158,06 Euro. Aber nicht alle Banken nehmen an ihren Automaten auch die EC-Karte an. Man braucht also wie so oft beide Varianten.

Mittlerweile (2015) ist der Wechselkurs von 1 Euro = ca. 3 Pesos auf 1 zu ca. 9,7 gefallen. Entsprechend sind viele Preise gestiegeen, die lokalen Einkommen aber nicht so stark - schleichende Verarmung, sobald es um Importwaren geht. Nachvollziehbar ist die Preisbildung aber nicht: Eine Nikon D7000 kostet in Buenos Aires in Euro umgerechnet fast das doppelte wie in Köln, der pure Luxus.

Am Geldautomaten

Der Preisvorteil der EC-Karte will aber auch hart erarbeitet werden - wenn sie überhaupt genommen wird. Füttert man nämlich einen passenden Geldautomaten mit einer Visakarte, so bekommt man auch eine Auswahl für die Sprache, oder direkt eine Bedienoberfläche auf englisch. Geht man mit einer EC-Maestro-Karte an das Gerät, so sind die Auswahlmenüs auf dem Bildschirm in Spanisch. Das mag sich von 2005 bis 2015 gebessert haben, dafür gab es weniger Automaten, welche eine EC-Karte annehmen wollten.

Fotografiert habe ich die Bildschirmmenüs nie, da hatte ich angesichts einger herumstromernder Wachleute irgendwie keine Lust zu... Aber als Hilfestellung hier eine kleine Auswahl nützlicher Begriffe, die einem am Geldautomaten begegnen können:

cajero automático Geldautomat
tarjeta maestro EC Maestro Karte
tarjeta de crédito Kreditkarte
ingrese geben sie ein
NIP (número de
identificación personal)
PIN
escoger auswählen
cuenta de ahorros Sparkonto
cuenta corriente Girokonto
aduedo Abhebung
importe Betrag
confirme bestätigen sie
desprende entnehmen sie
efectivo, dinero Bargeld

Ich brauchte zwei Anläufe für meine erste Abhebung, zwischendurch ließ ich die Leute hinter mir erst mal vor... Gescheitert war ich zum einem am cuenta de ahorros - ich probierte also erstmal alle Optionen eines Sparkontos durch, obwohl ich ja an mein Girokonto wollte - zum anderen kapierte ich nicht, das importe hier nicht wichtig oder einführen, sondern Betrag bedeutete. Nach einer eifrigen Suche im Wörterbuch ging es besser.

Noch eine Besonderheit gibt es bei den Geldautomaten: Manche funktionieren wie bei uns in Deutschland gewohnt, sie ziehen die Karte ein und werfen sie nach Beendigung der Transaktion wieder aus. Andere hingegen erwarten, dass man die Karte nach dem Einstecken gleich wieder herauszieht. Wenn man dass versäumt, so melden sie z.B. "Betrag zu hoch für Ihr Limit, versuchen Sie einen anderen Betrag". Das führt ganz schön in die Irre, bis man am nächsten funktionierenden Automaten erkennt, dass der Typ ein ganz anderer ist und anders arbeitet.

Die letzte Frechheit sind die Gebühren. Die Abhebungen sind auf 1000 Pesos limitiert, und jede Abhebung, egal wie niedrig, kostet 56 Pesos Gebühren, also 5,6 Prozent. Dazu kommen natürlich noch die Gebühren für die Kreditkarte, dafür ist der Wecheslkurs ganz ok.

Auf jeden Fall sollte man bei einer Rundreise für Restaurantbesuche und das Tanken immer etwa 1000 bis 3000 Pesos auf der Tasche haben, verteilt auf mehrere Taschen und Geldbörsen. Bei einem defekten Geldautomaten oder an Feiertagen kann man sonst schnell auf dem Trockenen sitzen. Auch manche Zusatzkosten im Hotel können in Bar abgerechnet werden. Wir selbst mussten einmal ein paar Pesos schuldig bleiben, weil wir kein Bargeld mehr hatten.

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