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USPALLATA

Die Hochoase Uspallata liegt malerisch an der Hauptverbindung zwischen Mendoza und Santiago de Chile in einem Längstal zwischen Vor- und Hauptkordillere auf 1.751 Metern Höhe. 110 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Mendoza befand sich in Uspallata früher eine Station der inzwischen stillgelegten Schmalspur-Bahnstrecke, die von Mendoza nach Los Andes in Chile führte. Sie war früher für den Transport der Güter zwischen den beiden Ländern zuständig. Heute wird alles auf Lastwagen durch das malerische Tal geschafft, das Verkehraufkommen ist daher auf der Hauptstraße recht hoch. Die Grenze ist von hier aus nur 92 Kilometer entfernt.

Heute ist Uspallata mit seiner reinen Höhenluft und den interessanten Ausflugszielen in der Umgebung ein Ferienort, denn dank des milden Klimas mit über 300 Sonnentagen im Jahr bieten sich ganzjährig ausgezeichnete Bedingungen für Freizeitaktivitäten in der Natur an. Aber besonders am frühen Morgen folgen einander die mächtigen, voll beladenen Lastwagen auf der Hauptsrasse Schlag auf Schlag. Riesige Laster von Chile kommend oder nach Chile fahrend haben hier etwas westlich des Ortes ihre Zoll- und Wiegestation mit einem großen Parkplatz. Im Winter, wenn der Pass öfters mal gesperrt ist, dann staut es sich hier und alle warten auf die Öffnung der Grenze.

Es ist also ratsam, in Uspallata abseits der Ruta Nacional 7 zu wohnen. Wir haben im Gran Hotel Usapallata gewohnt, dort sorgt ein großer Park für genügend Abstand zur viel befahrenen Strecke.

Vorteil einer Übernachtung in Uspallata ist es, am Morgen recht früh auf der Strecke in Richtung Grenze unterwegs zu sein, noch bevor die Ausflugsbusse aus Mendoza kommen. So hatten auch wir alle Sehenswürdigkeiten im Tal wie die Puente del Inca oder den Wanderweg mit Aussicht auf den höchsten Berg Amerikas fast für uns alleine. Eigentlich besteht das Ortszentrum von Uspallata nur aus einer großen Kreuzung mit einigen Restaurants und Geschäften. Damit man sich nicht verläuft, ist mittendrin ein riesiger Stadtplan aufgebaut, das Hotel befindet sich einen Kilometer westlich davon auf der anderen Seite des Flusses.

Bekannt ist das Café Tibet, denn hier wurde der Film "7 Jahre in Tibet" gedreht. Keine einzige Aufnahme des Films entstand im Himalaja. Die Anden zeigen sich auch öfter, wie wir selbst feststellen mussten: im März im Himalaya in Uttarakhand haben wir nur an einem Tag ein paar Schneeriesen gesehen, im Oktober in Argentinien hatten wir fast nur schönes Wetter mit beeindruckender Bergsicht. Auch der Aconcagua, von Uspallata nur ca. 80 Kilometer entfernt, zeigte sich bei unserem Besuch in seiner ganzen Pracht vor stahlblauem Himmel.



Las Bovédas

Außerhalb der Ortschaft erreicht man über die Schotterstraße der Ruta 13 in Richtung Norden den 8 Kilometer vom Ortszentrum enfernten "Cerro 7 Colores" - den Berg der sieben Farben. Solche Felsformationen gibt es zwar auch an anderen Orten in Argentinien, aber die bizarre Berglandschaft ist immer wieder faszinierend.

Die Region rund um den Ort ist auch reich an archäologischenn Funden, die zurückgehen bis auf die Inka- und Kolonialzeit.

Einmalig sind wohl die Bóvedas, eine außergewöhnliches, altes Bauwerk aus der Zeit des Bergbaus und heute als den "Monumentos Nacionales" zugehörig deklariert. Wir kamen auf der Schotterstrecke aus dem Valle Calingasta und fuhren quasi direkt an der auffälligen Konstruktion vorbei, die noch 2 Kilometer entfernt vom Ortszenrum liegt. Der Name "Las Bóvedas" bedeutet übersetzt "Die Gewölbe". Man sieht die weißen Kuppeln, die eher arabisch anmuten, schon aus großer Entfernung leuchten. In diesen Gewölben sollen einst zur Kolonialzeit Jesuiten Zink, Gold, Eisen und Silber aus den Minen von San Lorenzo de Uspallata verarbeitet haben. Sie wurden schon um 1600 errichtet, erst im frühen 19. Jahrhundert wurde der Produktionsort aufgegeben.

Erbaut wurde dir Gebäudekomplex U-Form, die Wände bestehen aus Adobe auf einem steinernen Fundament. In den 1920er Jahren rettete der Architekt Raul J. Alvarez die Gebäude, aber da sie weiter vom Verfall bedroht waren, stützte man sie 1950 mit Stahlbeton. Highlight sind die drei identischen, fast ovalen Kuppeln. Heute befindet sich im Inneren das Museo Historico de Las Bovedas de Uspallata, nicht nur durch die merkwürdige Architektur sehenswert. Der Eintritt ist kostenlos.

In den vier Zimmern des linken Flüels hat man ein paar alte Geräte aus der antiken Land- und Hauswirtschaft zusammengetragen und die kahlen Räume damit ausgestattet. Der Boden besteht hier aus Lehm, bemerkenswert ist das Alter der Artefakte, die zum Teil aus der Zeit der Inkas stammen. Es gibt in einer Ecke des Grundstücks auch Reste einer drei Meter tiefen Wassermühle aus dem späten 18. Jahrhundert.

Da die Gebäude einst von General San Martin als Büros und Lager während des Befreiungskrieges Campaña Libertadora genutzt wurden, sind im Hauptraum unter den Kuppeln in der Mitte auch mehrere Schaukästen zu diesem Thema aufgestellt. Es hat sich jemand viel Mühe gegeben und mit winzigen Figuren im Massstab 1:72 die Landschaften, Gebäude und die Aufstellung der Truppen nachgebildet. Zu jedem Gefechtsbild gibt es auch einen Ausshnitt aus einer topografischen Karte und eine Beschreibung auf Spanisch. Ein oder zwei Glaskästen waren 2008 noch ohne Figuren. In einigen Räumen im linken Flügel lebt jemand, wahrscheinlich der Museumswärter. Vor der Tür lag ein niedlicher Welpe, der von einigen Besuchern mehr Aufmerksamkeit bekam als das Museum.



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