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PIRCAS NEGRAS

Das Hotel Pricas Negras ist nach dem den Paso Pircas Negras benannt, der von hier aus zu erreichen ist und von Argentinien nach Chile führt. Das kleine Provinzstädtchen Villa Unión ist Ausgangspunkt verschiedener Hochanden-Touren, folgt man der Hauptstrasse in die andere Richtung dann erreicht man die Parks von Talampaya und Ischigualasto. Da wir den Ischigualasto schon von Valle Fértil aus besucht hatten, blieben wir in Villa Unión zwei Nächte, um in Ruhe einen Tag Zeit für Talampaya zu haben. Beide Parks an einem Tag zu besuchen, so wie es viele Gruppenreisende praktizieren, davon Können wir nur abraten.

Das 4-Sterne Hotel liegt etwas einsam auf einem weiten Feld mit einer schönen Aussicht auf die Bergekette Cerro Famatina in der Ferne. Es ist in rötlichen Erdtönen gestrichen und wurde von der Architektur den Adobebauten der Region angepasst.

Wir kamen schon um 15:00 Uhr nach einer aufregenden Fahrt über die Cueste de Miranda hier an, weit vor allen anderen Gästen und hatten somit das Hotel erst einmal für uns alleine. Dass sich dies am Abend ändern sollte ahnten wir schon. Erst vor wenigen Jahren wurde das ruhige Nest mit seinen rund 7.000 Einwohnern hauptsächlich durch den Bau dieses Hotels aus seinem Provinzschlaf geweckt. Seither kommen fast täglich die Überland-Reisebusse aus Buenos Aires oder Córdoba angerauscht, um ihre Insassen hier abladen, zur Übernachtung oder auch nur zum Essen am Abend. Schräg gegenüber war gerade ein neues Hotel im Bau, ein wenig kleiner. Und das Nachbargrundstück stand auch schon zum Verkauf. Es ist abzusehen, dass in Zukunft der Tourismus hier noch erheblich zunehmen wird.

Für die Autos hat man überdachte Stellplätze gebaut und wir konnten bis zum Hintereingang vorfahren, um unsere Koffer in die erste Etage zu tragen.

Trotz vieler Gruppen, die hier übernachten, auch viele Nicht-Argentinier, spricht niemand im Pircas Negras Englisch. Die Rezeption ist gut organisiert, man kann hier ein paar Souvenirs, Marmeladen und Früchte kaufen und direkt gegenüber befindet sich das offene Restaurant.

Innerhalb des 3.300 m² großen Parks des Hotels gibt es einen schönen Swimmingpool, den wir gleich nutzten. Gelbe Badetücher dafür gab es an der Rezeption. Die Bestuhlung rund um den Pool war ziemlich schäbig und abgenutzt, das Schwimmen in der Hitze des Nachmittags sehr erfrischend. Als die ersten Gäste gegen 17 Uhr ankamen, zogen wir uns zurück und gingen ein wenig spazieren. Der kleine Teich auf dem Gründstück bot nicht die erhoffte Vogelvielfalt, dafür aber Ameisenarmeen und Sumpflöcher im Gras rundum. In Richtung Ort hat man gegenüber vom Hotel ein kurzes Stück Fahrrad- und Fußgängerweg angelegt, der aber nach wenigen hundert Metern schon wieder aufhört.


Lage

Gäbe es nicht die Touristenattraktion Talampaya ganz in der Nähe, kaum jemand käme wohl auf die Idee hier zu übernachten. Villa Unión liegt ziemlich abseits, 270 Kilometer von der Provinzhauptstadt La Rioja entfernt. Als Ausgangspunkt für einen Besuch des einmaligen Nationalparks ist es jedoch bestens geeignet, denn schon nach 60 Kilometern hat man den Parkeingang auf asphaltierter Strecke erreicht. Nach 120 Kilometern folgt dann der Parkeingang von Ischigualasto. Auch Ausflüge zur Laguna Brava, einem auf über 4000 Metern Höhe am Fuß des Vulkans Bonete gelegenen Gletschersees, organisiert man am besten von hier aus.

Das Hotel Pircas Negras befindet sich an der N 76 nach Villa Unión, ein paar hundert Meter nach der Kreuzung der Fernstrassen auf der rechten Seite. Das moderne Gebäude ist nicht zu übersehen. Weiter in Richtung Ort kommt kurz danach auf der linken Seite eine Tankstelle mit Campingplatz und der zentrale Bus-Terminal.

Zimmer

Das Hotel verfügt über 47 große, recht rustikal dekorierte Zimmer. Jedes ist ca. 4x4 Meter groß und verfügt über einen Fernseher mit Kabel-TV, Klimaanlage und ein Queen Size Doppelbett bzw. zwei Einzelbetten. Die Möbel haben schon bessere Zeiten gesehen, was hier aber auf eher auf die regelmäßige Nutzung zurückzufürhen ist und nicht auf hohes Alter wie an einigen anderen Orten. Einige Zimmer verfügen über einen sehr großen Balkon, den man sich aber leider ohne Abtrennung mit dem Nebenzimmer teilen muss. So kann es schon mal passieren, dass unverhofft ein Fremder vor der geöffneten Balkontüre steht.

Da wir früh ankamen, bekamen wir das von Rezeption und Restaurant am weitesten entfernte Zimmer am Ende vom Gang, direkt neben der Carlos Menem Presitential Suite. Das war sehr gut, denn vorne ist es bis spät in die Nacht noch sehr laut. Die kahlen langen Flure übertragen den Schall und da die Klientel hauptsächlich aus Gruppen besteht, ist schon früh um 6:00 Uhr auf dem Gang Kofferrollen, Rufen und Trampeln angesagt.

Vom Balkon aus konnten wir auf einer Steinbank sitzend den Sonnenuntergang betrachten und hatten einen Panoramablick auf den Pool. Das Dach darüber spendet leider keinen Schatten und besteht nur aus dekorativen Baumstämmchen.

Das kleine Badezimmer ist mit Marmor und dem üblichen Bidet ausgestattet, die Dusche heiß und angenehm, aber anscheinend bauten sich in der langen Leitung Druckschwingugen auf - abwechselnd einige Sekunden viel bzw. wenig Wasserdruck. Es gibt einen Föhn und viel Ablagefläche.

Die Betten waren weniger angenehm, hier wird im Akkord bezogen. Die dicken Kopfkissen hatten einen Bezug, bei dem rechts und links das Inlet heraus quoll. Da den Kopf drauflegen? Wir schreckten zurück und behalfen uns damit, den Bezug auf eine Seite zu ziehen und die freiliegende andere Seite mit den großen, gelben Poolhandtüchern zu umwickeln. Die Matratzen hatten auch schon bessere Tage gesehen und sorgten für Rückenschmerzen am nächsten Morgen.

Frühstück

Da wir nicht, wie die Gruppen, in einem Tag zwei Parks besuchen mussten, kamen wir kurz nach 8:00 Uhr recht spät zum Frühstück. Da war die Schlacht am Buffet schon geschlagen und die Kellner räumten gerade bergeweise schmutziges Geschirr weg. Einige Gäste hatten sich die ganze Platte mit Schinken und Käse mit zu ihrem Tisch genommen und das meiste liegen gelassen. Auf dem Buffet war nichts mehr du wir mussten danach fragen.

Alles in allem ist das Frühstück hier eher bescheiden, die üblichen Cerealien, Toast, Marmeladen, Medialunas und Obstsalat. Der Orangensaft war künstlich und kaum genießbar, der Kaffee trinkbar.

Essen

Das Restaurant heisst nach dem Aufdruck auf den Hemden des Personals La Ramada und liegt direkt im Eingangsbereich des Hotels. Dort gibt es offiziell ab 20:00 Uhr Essen, das Personal machte aber erst weit danach das Licht an. Nur die Ausländer standen dann schon parat und hatten Hunger, die Argentinier kommen später. Wir können nur jedem raten, hier möglichst früh essen zu gehen. Das Restaurant hinterlässt sehr zwiespältige Eindrücke, die nur spanischsprachigen Kellner sind jung und flink und das Ambiente zweckmäßig. Durch die geschickte Deckengestaltung ist es hier weniger laut als erwartet und die Tischreihen sind in der Mitte noch einmal durch eine halbhohe Mauer mit darauf gesetzten Glasscheiben voneinander getrennt.

Es gibt zwar eine Speisekarte, von der aber gefühlt die Hälfte nicht vorrätig war. So fing das Ärgern an diesem Abend schon an. Von den Weinen der drei verschiedenen Weingüter auf der Karte, alle direkt um die Ecke gelegen, gab es nur noch Wein von einem einzigen. Billigfusel für unter 20 Pesos, da tranken wir am zweiten Abend lieber ein Bier. Von den fünf Vorspeisen gab es nur die Empanadas, die wir aber nicht wollten. Von den Hauptspeisen gab es kein Huhn und keine Lachslasagne, nur Fleischgerichte und normale Lasagne. Und auch bei den Nachspeisen mussten sie bei einigem passen. Was für eine schlechte Organisation, denn das Hotel ist eine Goldgrube und füttert täglich ganze Busladungen ab. Mehr dazu später.

Wir entschieden uns auf die Empanadas zu verzichten und bestellten Fleisch, Lasagne und Wein. So nach und nach füllte sich der Laden, eine große Reisegruppe Schweizer und eine Gruppe Franzosen erschien. Dazu 4 gemeinsam reisende Schweizer, die wir schon einmal in Chanarmuyo gesehen hatten. Somit waren alle ausländischen Hotelgäste versammelt. Zu unserem Erstaunen konnten wir am Nachbartisch beobachten, wie zwei argentinische Reiseleiter kleine Schälchen mit Oliven, Schinken und Käse bekamen. Da fühlten wir uns dann etwas verschaukelt und bestellten mit Händen und Füßen bei der Kellnerin für uns das Gleiche: Pikkata nannte sich das, und zum Pieken gab es Zahnstocher dazu. Die Oliven waren köstlich, zusammen mit dem Käse und Schinkenwürfeln stillten sie den ersten Hunger und waren nachher für nur 4 Pesos! auf der Rechnung. Nicht aber offiziell als Vorspeise auf der Karte zu finden!

Dann kam unser Fleisch kam, ein Riesenstück und auf den Punkt gegart. Sehr lecker, nur die Beilagen fielen ein wenig mager aus. Auch die Lasagne war recht lecker. Als wir dann gerade den Nachtisch bestellten, Flan Casero, hielt draußen vor der Tür ein doppelstöckiger Reisebus. Eine schier unübersehbare Gruppe Argentinier enterte den Raum und die restlichen freien Tische. Ein paar Tische mussten noch angebaut werden, es war ein Rummel ohne Ende. Die Kellner flitzten nur so und als die meisten Europäer fertig waren, kam anscheinend der nächste Bus.

Es ist definitiv nicht ratsam, hier nach 21:00 Uhr noch essen zu gehen. Das Essen selbst ist qualitativ sehr gut, das eigentlich ruhige Ambiente erinnert aber bei diesem Füllungsgrad eher in einen Rummelplatz und die Auswahl ist doch ziemlich beschränkt. Dann sollen sie doch gleich eine Tageskarte schreiben und nicht anpreisen, was sowieso nicht vorhanden ist. Am zweiten Abend wollten wir uns eigentlich im Ort etwas Einfaches suchen. Aus Bequemlichkeit, und weil wir durchaus Hunger auf leckeres Fleisch und Lasagne hatten, bleiben wir dann doch im Hotel. Das haben wir bereut, denn schon um 20:20 Uhr, als man endlich aufmachte, bekamen wir nur einen Katzentisch zugewiesen, weil alles andere für Gruppen reserviert war. Das Essen war wieder recht gut, das Bier schmeckte besser als der Wein vom Vortag, aber die Küche war sehr ausgelastet und alles dauerte länger. Wir waren froh, als wir uns aus dem Trubel endlich in unser Zimmer am Ende vom Gang zurückziehen konnten.

Erwähnen möchten wir noch die total verklebten Essig- und Ölbehälter, die hier auf den Tisch gestellt wurden. Wir haben sie zweimal weggeschickt und bekamen dann leichter verschmutzte zurück.

Fazit

Das Hotel Pircas Negras ist ein 08/15 Hotel für Gruppenreisende, wer Rummel nicht scheut der ist hier richtig. Leider gibt es (noch) keine echte Alternative in dieser Lage.

Im Oktober 2008 waren wir insgesamt 2 Nächte hier.

Hier ist die Webseite: www.hotelpircasnegras.com.

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Hotel Pricas Negras

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