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WALLABY

Das Känguru, Nationalsymbol von Australien, ist vermutlich das bekannteste Tier des australischen Kontinents. Wenn der Begriff Kängruru fällt, denken viele wohl spontan an "Skippy, das Buschkänguru", eine in meiner Jugendzeit beliebte Fernsehserie. Selten werden merkwürdige Namen wie Bettong, Quokka oder Euro mit Kängurus in Verbindung gebracht. Aber es gibt sogar im tropischen Norden Kängurus, die auf Bäumen leben. Die Baumkängurus leben meist auf Neuguinea, aber auch in Australien gibt es diese Tiere im tropischen Norden auf der Halbinsel Cape York.

Die Familie der Kängurus besteht aus zwei Unterfamilien: den Rattenkängurus (Portoroinae) und den eigentlichen Kängurus (Macropodinae). Zu den kleinen Arten der Rattenkängurus zählen u.a. die Moschusrattenkängurus, das Kaninchenkänguru, das Nacktbürstenkänguru, das rote Rattenkänguru und dem gewöhnlichen Bürstenkänguru.

Wallabies, oder auch Mittelkängurus, sind die artenreichste Gattung der Familie der Kängurus (Macropodidae) und typische Bewohner des australischen Kontinents. Sie erreichen eine Größe von 23 bis 85 cm und ihr Gewicht liegt bei etwa 20 kg.

Den großen Riesenkängurus habe ich eine eigene Seite gewidmet, da findet Ihr auch Informationen zur Fortpflanzung, die bei allen Arten gleich ist.

Kleine Rattenkängurus haben wir auf unseren Reisen leider nicht vor das Objektiv bekommen, deshalb gibt es davon auch keine Bilder auf dieser Seite. Kaninchenkängurus wie poteroos oder Bettongs bewohnen dichte Hartlaubwälder und Heideland im Osten und Südosten von Australien. Moschusrattenkängurus aind eher im tropischen Regenwald von Nordqueensland heimisch. Euros, auch Walleroos genannt, leben in den hügeligen Gebieten mit steingem Boden.

Dann gibt es noch die Filander(pademelons), sie ziehen die Regenwälder und feuchten Gebiete in Tasmanien und im Osten als Lebensraum vor. Dafür sind die Wallabys zahlreich in ganz Australien vertreten und lassen sich oft am frühen Morgen oder späten Abend beim Grasen beobachten. An Campingplätzen werden sie recht zahm und lassen sich gerne füttern, was allerdings streng verboten ist. Ein Stück Brot kann so ein niedliches Tier sogar töten, weil der Magen das fremde Futter nicht verarbeiten kann.

Das Tammar-Wallaby ist das kleinste Wallaby, (Macropous eugenii) man sieht es häufig auf Kangaroo Island. Andere Arten wie das Bennett-Känguru (Protemnodon rufogrisea), das Hübschgesichtkänguru (Wallabia canguru), das Sumpfwallaby (Wallabia bicolor) oder das Irma-Wallaby (Wallabia irma) sieht man nur mit viel Glück und Geduld. Am besten zum Beobachten geeignet sind der frühe Morgen oder der Abend kurz vor Sonnenuntergang. Dann kann man sie beim Grasen beobachten. Tagsüber und nachts schlafen Wallabies meist unter Büschen und Bäumen.

Gefahren

Schon bald nach der Einwanderung der ersten Weißen änderten sich die Lebensbedingungen für die zahlreichen Känguruarten. Die Farmer rodetetn Wälder, leiteten Wasserläufe um und führten unbekannte Pflanzen und Tiere ein. Diese Veränderungen schadeten vor allem den kleineren Känguruarten, während sich die großen Arten stark vermehrten. Einige kleine Arten standen am Rand der Ausrottung.

Zu Tausenden sammelten sich die großen Tiere an den wenigen Wasserlöchern und frassen das letze Grass ab. Die Kleinen hatten keine Chance. Die Regierung gab die Riesenkängurus zum Abschuss frei, Millionen wurden erlegt. Bis 1965 wurden jedes Jahr 1,5 Millionen Kängurufelle exportiert.

Auch heute noch werden sie nachts geblendet und abgeschossen, teils von professionellen Jägern, teils von erbosten Farmern oder - wie bei Crocodile Dundee dargestellt - schiesswütigen Großstadtcowboys. Tierschützer bringt das auf die Barrikaden, allerdings haben sich die Beutler vielerorts so sehr vermehrt, dass sie zur Plage geworden sind. Hier wird mit dem Abschuss Schadensminimierung betrieben. Wenn die roten Riesen in einigen Gegenden zu zahlreich werden, dann ist auch der Bestand der kleineren Verwandten und anderer Tierarten gefährdet.

Fleisch und Fell

Meist werden die erlegten Tiere zu Dosenfutter für die Haustiere verarbeitet. Das Fell kommt in der Plüschtierfabrikation zum Einsatz. Darüber hat sich bisher niemand beschwert. Seit man allerdings versuchte, das schmackhafte Fleisch auch für den menschlichen Verzehr publik zu machen, ging man landesweit auf die Barrikaden. Dabei schmeckt das Fleisch sehr gut, ich kann es nur jedem empfehlen. Wo ist der Unterschied, es an die Tiere zu verfüttern oder selbst zu essen?

Die von mir befragten Australier schüttelten sich meist bei dem Gedanken an das "Hundefutter". So findet man Kängurufilet meist in touristisch orientierten Gegenden auf dem Speiseplan, nebem exotischen Genüssen wie Emu oder Krokodil. Wenn man Känguru bestellt, so muss es medium-rare bis medium zubereitet werden und ganz frisch auf den Tisch kommen. Ist es zu sehr durchgebraten oder gar aufgewärmt, dann schmeckt es nur noch wie Pappe.

Video zum Thema

Sehr zutrauliche Rock Wallabies

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