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ALLGEMEINES

Wir erreichten nach einer längeren Fahrt auf der Mereenie Loop Road und einem Besuch von Gosse Bluff am Nachmittag Kings Canyon, den "kleinen Grand Canyon" Australiens, wie die Australier gerne sagen. Das ist ziemlich übertrieben, aber die spektakuläre Schlucht ist immerhin über 200 Meter hoch und einen Kilometer lang. Die senkrechten Felswände leuchten je nach Sonnenstand farbig in Gelb-, Grau- oder Rottönen. Prächtig anzuschauen ist der Canon eines der Haupt-Touristenziele in der gesamten Region und dem entsprechend ist der Zulauf. Hierher kommt jeder, ob mit Reisegruppe, "off the beaten track"-Tourbus oder als Individualtourist mit eigenem Fahrzeug. Sogar die Verkehrschilder sind hier auf internationales Publikum ausgerichtet, wie das Eingangsbild zeigt.

Die 475 km Highway bis Alice Springs machen angeblich sogar einen Tagesausflug möglich - back in one day! Das muß ja eine schöne Quälerei sein - 10 Stunden auf dem Bus. Die meisten fahren danach aber noch weiter zur größten Attraktion: zum Ayers Rock und zu den Olgas. Möglichst alles in 3 Tagen.

Wer von Norden kommt, der fährt zuerst auf dem Highway quasi mitten durch das Kings Canyon Resort. Dies ist ein Ende der 80er Jahre erbauter Unterkunftsmix mit teurem Hotel (Doppelzimmer ca. AU$ 50,00-210,00) mit schönen Deluxe Spa-Rooms, einem Campground (200 Stellplätzte , unpowered AU$ 13,50 p.P., powered AU$ 14,50) und einer Unterkunft für Backpacker (AU$ 39,00 pro Bett). Man findet hier mehrere Restaurants und Cafés, einen General Store und eine Bar. Daneben gibt es eine Rangerstation, ein Infocenter, einige Häuser und ca. 100 ständige Einwohner. Von hier aus kann man natürlich auch den obligatorischen Rundflug über den Canyon unternehmen und auch Flüge zum Ayers Rock und nach Alice Springs werden angeboten. (Flughafen-Kürzel: KBJ)

Rund um die Reception Area des Kings Canyon Resort & Caravan Park findet man in einem künstlich angelegten Pflanzenlehrgebiet einige typische Pflanzen Zentralaustraliens, die dank künstlicher Bewässerung meist auch blühen. Die rote Sturts Pea ist die Nationalblume von South Australia, die Sturts Desert Rose die Staatsblume des Northern Territory. Wir warfen einen Blick auf den recht vollen Campgound und hatten spontan keine Lust mehr, hier zu übernachten. Nach vielen Nächten Einsamkeit waren wir solch einen Rummel nicht mehr gewöhnt. In den Western MacDonnells trafen wir unterwegs zwar auch viele Menschen, aber die Nächte an einsamen Plätzen wie dem Owen Springs Reserve oder in der Redbank Gorge waren uns zu schön in Erinnerung und für uns noch eher ein Highlight.


Wanderungen

Als wir dann den ebenso vollen Parkplatz am Canyon erreichten und bei der Wanderung in den Canyon, dem Kings Creek Walk, auch noch ständig Leute trafen, entschlossen wir uns nach dem Spaziergang spontan zur Weiterfahrt. Eigentlich wollten wir noch einen ganzen Tag hier verbringen und den 8 km langen Kings Canyon Track in Ruhe laufen. Dieser Wanderweg ist mit Abstand der bekannteste und spektakulärste in dieser Region. Er führt zuerst steil bergauf, dann geht es vorbei an ausgefallenen Sandsteinformen zur Palmenoase "Valley of Eden". Unterwegs hat man vom Rand schöne Einblicke in den Canyon. Wer die Tour genießen möchte, der sollte sich 3-4 Stunden Zeit nehmen, die wir an diesem Nachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit leider nicht mehr hatten.

Wer hier wandern möchte, sollte festes Schuhwerk tragen. Da ganzjährig mit starker Sonneneinstrahlung zu rechnen ist, sind Kopfschutz und viel Wasser Grundausstattung. Besonders in den Sommermonaten liegen die Tageshöchstwerte teilweise bei 40°C. Einige Urlauber sind hier schon bei anstregnenden Wanderungen auf Grund der großen Hitze verstorben. Wer es noch ein wenig länger und härter liebt, der geht den 22 Kilometer langen Giles Track, für den man ein Permit braucht und eine Übernachtung.

Uns befiel eine plötzliche Lustlosigkeit auf diesen Ort, die wohl viele gar nicht verstehen werden. Verstanden wir eigentlich auch nicht, aber den Manschenmassen wichen wir an diesem Nachmittag erfolgreich aus, indem wir noch einen kleinen und sehr einsamen Spaziergang bei den 20 km entfernten Kathleen Springs machten. Danach verbrachten wir die Nacht auf dem kleineren Campground der Kings Creek Station verbrachten und hatten am nächsten Morgen einfach keine Lust mehr, die 38 km zum Canyon zurück zu fahren. Ein wenig schlechtes Gewissen hat man dann ja doch, die Highlight-Wanderung ausgelassen zu haben. Aber wir hörten lieber auf unsere innere Stimme und machten uns keinen Stress, da wir noch viele Ziele auf der Wunschliste hatten und den zusätzlichen Tag gut brauchen konnten. So machten wir uns nach dem Frühstück auf den 300 km langen Weg in Richtung Uluru. Dort, das wussten wir ja schon von diversen Berichten, erwarteten uns ebenfalls Besucherströme und Hotelresorts und Campgrounds aus der Retorte.


Watarrka National Park

Der 72.000 ha große Watarrka National Park umfaßt den westlichen Teil der George Gill Range und schützt seit dem Jahr 1983 den Kings Canyon, die größte Schlucht Australiens. Die über 200 m hohen Sandsteinwände wirken teilweise wie mit dem Messer abgeschnitten und leuchten in vielen Farben. Viele der Dome am Schluchtenrand sind von Höhlen durchzogen, die schon in frühester Zeit den Aborigines als Schlaf- und Kultstätten dienten, darauf deuten die gefundenen Felsgravuren und Malereien hin. Der Nationalpark grenzt direkt an Land der Aborigines vom Stamm der Luritja. Sie leben im Gebiet des Nationalparks in Bargot Spring im Osten, Lilla im Zentrum sowie nördlich des Kings Canyon Resort. Ihre traditionelle Bezeichnung Watarrka wurde als Name übernommen.

Die beiden Forschungsreisenden Ernest Giles und William Gosse waren die ersten Weißen, die das Gebiet im Jahr 1872 erreichten und es nach ihrem Hauptsponsor Fieldon King benannten, allerdings ohne den Canyon zu entdecken. Der Name hat also mit einem König gar nichts zu tun. Ihr positiver Bericht über das umliegende Weideland lockte danach einige Rinderfarmer in das Gebiet. Aber erst ab dem Jahr 1960 wurde es besser erreichbar, weil ein Mann namens Jack Cotterill eine Piste zum Kings Canyon baute. Heute führt eine einzige asphaltierte Zufahrt von Süden aus ab Lasseter Highway über den Luritja Drive.

Der Kings Creek hat den bizarren Canyon im Laufe von Jahrmillionen in die Sandsteinwände des Hochplateaus gegraben. Wenn man den kleinen Bach in der Trockenzeit sieht, fällt es einem schwer dies zu glauben. Aber auf dem schattigen Grund der Schlucht trocknen die Wasserlöcher nie aus und so gibt es hier ein einmaliges Rückzugsgebiet für die örtliche Flora und Fauna, die heute im Nationalpark unter Schutz steht.

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Watarrka National Park

Video zum Thema

Kings Canyon by Helicopter

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