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MEREENIE LOOP

Die Mereenie Loop Road ist eine attraktive Alternative zur geteerten Anfahrtsstrasse zum Kings Canyon via Stuart und Lasseter Highway. Die Strecke ist gegenüber der südlichen Hautpstrecke über 100 km kürzer und ursprünglicher, über weite Strecken aber durchaus auch recht eintönig und langweilig verglichen mit anderen Outback-Allradstrecken im Zentrum. Da man aber an einem Tag nur durchfährt, hat man Zeit gespart und bekommt unterwegs noch eine wirklich schöne Sehenswürdigkeit präsentiert: den Meteoritenkrater Gosse Bluff mit dem Tnorala Conservation Reserve. Dazu kommt, daß man die genauso langweiligen Highways im Süden nicht doppelt fahren muß und auf der großen Schleife die vielen Schluchten Western MacDonnell Range gleich mit besichtigen kann.

Ich rechne hier zur eigentlichen Mereenie Loop Road die Anfahrten ab Hermansburg oder Glen Helen Ressort mit dazu, auch wenn die eigentliche Loop Road gemäß der Landkarte erst 26 km westlich der Einmüngung von Larapinta Drive und Nmatjira Drive beginnt, etwa 10 km Luftlinie südlich des Gosse Bluff Kraters. Von Bedeutung ist die Straße als Zufahrt zu den Mereenie Oil and Gas Wells ca 40 km nördlich des Kings Canyon Ressort.

Zum Befahren dieser Strecke benötigt man eine Erlaubnis (Permit), die man ohne Probleme im Central Australian Tourism Visitor Information Centre in Alice Springs, im Glen Helen Resort, in Hermansburg an der Tankstelle oder aus der anderen Richtung kommend im Kings Canyon Resort bekommen kann. Das Ganze geht schnell und unkompliziert und kostet nur AU$ 2,20. Dazu bekommt man ein kleines Tour Pass Booklet. Weit im Voraus kann man das Permit allerdings nicht buchen, denn man muss genau den Tag der Reise angeben, darf die Strecke nicht verlassen und muss sie an einem Tag fahren.

Die Mereenie Loop Road ist für Allrad-Einsteiger ideal geeignet. Ein 4x4 ist hier nicht unbedingt Pflicht, aber empfohlen, ist die Strecke doch breit und recht bequem zu befahren. Es herrscht wenig Verkehr und man kommt zügig voran. Stellenweise gibt es auch einige Abschnitte mit Wellblech sowie noch ein paar fiese Sandlöcher dort, wo nahe bei Kings Canyon der Asphalt wieder beginnt. Der Abstecher zum Gosse Bluff / Tnorala Conservation Reserve ist ein wenig holpriger und nur dieser eine Abstecher ist erlaubt, halten darf man ansonsten offiziell auch nur am Jump Up Lookout und sich niemals weiter als 50 Meter von der Straße entfernen.



Unterwegs

Wir starteten die Rundfahrt am frühen Morgen vom Campground an der Redbank Gorge in den Western MacDonnell Ranges. Schon nach ein paar Kilometern passierten wir ein kleineres Buschfeuer, verwirrte Rindviecher trotteten auf der Straße herum. In einer langen Schleife führt die Strasse um Gebirgsstöcke herum, vorbei an den seltenen Wüsteneichen (Desert Oaks) und durch weite Ebenen mit Spinifexgras. Ab und zu sieht man mit Glück unterwegs ein paar Kängurus, Brumbies (australische Wildpferde), wilde Kamele oder Esel am Wegrand.

Erstes Highlight ist ein Aussichtspunkt auf einem windigen Hügel namens Jump Up Lookout am Tyler Pass. Hier darf man offiziell austeigen und halten. Von oben hat man einen herrlichen Ausblick auf die flache Eben und die weiter entfernten Zacken des Meteoritenkraters Gosse Bluff. Als wir oben ankamen, befanden sich zwei weitere Autos dort und alle Insassen waren aus dem deutschen Sprachraum. Nicht gerade etwas, was man an diesem einsamen Ort erwartet. Ein Pärchen trafen wir später an mehreren Orten wieder.

Die Route führt weiter durch Aboriginal-Land, bis zur Abzweigung zum Krater, die man unbedingt fahren sollte und auch darf. Nach einem Besuch geht es dann weiter über die gute bis sehr gute Schotterpiste, bis zur Einmündung in den von Hermansburg kommenden Larapinta Drive folgen sogar noch einige Kilometer geteerte Strecke. Hinter Abzweigung nach Westen dem Krater beginnt dann die eigentliche Mereenie Loop Road. Ab und zu kommt ein Auto in eine Staubfahne gehüllt entgegen, einmal sogar ein Radfahrer. Highlight am Wegesrand ist ein Baum mit alten Autoteilen und Reifen, ein beliebtes Fotomotiv.

In der Regel ist die Strecke zwischen April und Oktober vollkommen unproblematisch zu befahren, nur im Hochsommer nach starken Regenfällen kann die Route ein paar Tage unpassierbar sein. Das erfährt man dann aber schon beim Kauf des Permits oder mit einem Anruf bei der Polizei (08-8951 8888) oder im Visitor Information Centre (08-8952 5800). Nach Regenfällen erwacht die Halbwüste zum Leben und blüht intensiv.

Eine letzte Anmerkung, die eventuell wichtig sein könnte: Am Wegweiser bei der Ausfahrt aus der Redbank Gorge sind zum Kings Canyon 248 km ausgewiesen. Laut Karte und Kilometerzähler sind es aber ca. 33 km weniger.



Google Map zum Thema

Campground an der Redbank Gorge

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