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OUTBACKWEGE

Der Weg durch das Outback der Goldfields ist oft ein wenig eintönig für die meisten Reisenden, vor allem, da die wichtigsten Verbindungen mittlerweile asphaltiert sind. Wir haben und einige ungeteerte Abkürzungen gesucht uns so wurde es für uns Australien-Feeling pur. Endlich mal stundenlang keinem Auto, sondern einigen Kängurus am Wegrand begegnen. Endlich mal für ein paar Nächte unterm Sternenhimmel und ohne Nachbarn in der Wildnis campen. Und endlich die Einsamkeit genießen, die wir an den belebten Küsten im Südwesten und im Süden so oft vergeblich gesucht hatten. Dazu noch das richtige Wetter ohne Regen und Sturm.

Der Weg in die Wildnis begann eigentlich schon in Kalogoorlie-Boulder, aber mit einem Abstecher in Richtung Niagara folgten wir bis Leonora immerhin noch einem Highway. Und auf einem Highway gibt es Verkehr, meist Roadtrains und Geländefahrzeuge.

Nachdem wir uns aber die sehr interessante Geisterstadt Gwalia, südlich von Leonora, angesehen hatten, verließen wir den Highway und fuhren auf einer Nebenstrecke weiter ins Outback.

Unser Ziel für die Nacht war eine Station auf dem Golden Quest Discovery Trail, die man über die Leonora-Mount Ida Road erreicht: Granite Creek. Auf roter Erde fuhren wir am späten Nachmittag ca. 20 Minuten von Leonora aus zu diesem markanten Punkt, weil wir auf der Karte gelesen hatten, dass es hier Wellensittiche zu beobachten gibt. Als wir über die Brücke fuhren sahen wir schon dass alle Hoffnung vergebens war. Denn nur nach heftigen Regenfällen führt der Bach hier Wasser und die Region war schon seit Monaten von Dürre betroffen. Und ohne Wasser gab es natürlich auch keine Wellensittiche und auch kaum andere Vögel. Nur ein paar Raben krächzten wütend, als wir hinter der Brücke hielten. Sonst war es sehr still.

Es wurde langsam schon dunkel, also mussten wir die Nacht hier verbringen. Es gab saubere Toiletten und leider wenig Wildlife, so sehr wir auch suchten. Nur Ameisen und Fliegen fühlten sich hier wohl, dazu noch ein paar dicke schwarze Käfer. Dafür gab es einen prächtigen Sonnenuntergang und später leckeres Essen und eine gute Flasche Wein unterm wolkenlosen Sternenhimmel. Kein Campingplatz, keine Nachbarn, keine Lichtquelle weit und breit. Wir genossen die Einsamkeit und Stille des Outback sehr.



Mount Ida

Auch am nächsten Morgen hatte sich noch niemand auf der Straße blicken lassen und früh brachen wir auf, um weiter über ähnlich rauhe Outbacktracks in Richtung Sandstone zu fahren. So wollten wir die Schleife über Leinster und über die Highways abkürzen. Besonders jetzt, am frühen Morgen, erwies sich dieses Vorhaben als sehr gelungen. Denn an keinem anderen Tag im Urlaub sahen wir mehr Kängurus als hier. Ständig hüpften sie rechts und links der Strasse weg, meist Mütter mit ihren Jungtieren. Ab und zu auch mal kleine Gruppen. Dazu gesellten sich zahlreiche kleine Vögel, Adler am Himmel und natürlich ein paar Schafe und Rinder.

Nach einigen Kilometern Fahrt auf der Leonora-Mount Ida Road erreichten die verlassene ehemalige Goldgräberstadt Mount Ida. Sie liegt auf Latitude 29° 03' S Longitude 120° 30' E und ist ca. 100 km von Leonora entfernt. Der ehemalige Ort mitten im Nirgendwo wurde nach einem 21 km westlich gelegenen Hügel benannt, dem einst John Forrest im Jahr 1869 seinen Namen gab. Gold wurde hier in den 1890ern entdeckt, 200 Leute arbeiteten hier und im Jahr 1898 wurde der Ort schon wieder verlassen. Hält man heute am Strassenrand, so sieht man außer Kängurus nur noch ein paar rostige Eisenteile in der Landschaft herumliegen. Ein Infoschild erklärt die Geschichte, denn Mount Ida ist noch Programmpunkt des Golden Quest Discovery Trail. Auf dem Gelände herumzulaufen kann ziemlich gefährlich sein, denn es gibt noch eine Menge alter Schächte in der Region. Natürlich nicht abgesichert, so dass man leicht hereinfallen kann. Der Schacht unten auf dem Foto befand sich direkt neben der Straße.

10 km südlich von Mount Ida liegt noch Copperfield, ebenfalls ohne sichtbare Überreste und noch etwa 105 km von Menzies entfernt. Typisch australisch auch hier die Namensgebung, denn der Mann der an dieser Stelle einst Gold fand las gerade den Roman "David Copperfield". Die Mount Ida/Copperfield Goldader war 80 km lang und 10 km breit und es gab viele Minen in der Region. Die Bekanntesten waren die größte und erfolgreichste Mine namens Timoni, David Copperfield, Rio Tinto und Boudie Rat. Am 26. März 1967 schloß die letzte Mine und die verblieben 170 Einwohner der Region suchten woanders ihr Glück. Heute arbeitet man wieder hier, wir sahen vom Aussichtspunkt auf einem Hügel Fahrzeuge und Förderanlagen.

Direkt bei Copperfield war die von uns gesuchte Abkürzung in Richtung Sandstone schon ausgeschildert. Der Weg führt über die Perrinvale Road, vorbei am gleichnamigen Homestead auf die Sandstone Road. Von der Einmündung aus sind es dann noch über 200 Kilometer bis nach Sandstone, mitten durch das Outback. Ausser einigen Kakaduschwärmen und Kängurus am Wegrand ist hier nicht viel zu sehen. Wenige Homesteads liegen teilweise weit entfernt von der roten Gravelroad: Cashmere Downs, Bulga Downs oder Dandaraga Homestead.




Google Map zum Thema

Wildes Outback südlich von Sandstone

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