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AUSSICHTSPUNKTE

Verschiedene Pisten und Wege führen zu einer Reihe großartiger Aussichtspunkte innerhalb des Kalbarri National Park. Meist erreicht man den Parkeingang über die westliche Zufahrt, die vom North West Coastal Highway aus in Richtung Kalbarri führt. Diese Zufahrt ist geteert und auch die beiden ersten Aussichtspunkte sind gut und einfach von der Straße aus zu erreichen. An den Parkplätzen findet man sehr modern gestaltete Toiletten und Picknicktische. Auch die Informationstafeln und die Anlage des Parkplatzes wirken sehr neu.

Die eine Abzweigung führt zum Hawks Head Lookout, man folgt einfach der gut ausgeschilderten, nur vier Kilometer langen Straße. Von den überhängenden roten Sandsteinfelsen des Aussichtspunkts, die aussehen wir ein Raubvogelkopf, hat man einen besonders schönen Blick auf den Fluss. Dies ist der einzige Lookout im Park, der mit einem Rollstuhl angefahren werden kann, der Weg ist nur 200 Meter lang. Tief unten in der Schlucht sahen wir einige Ziegen, wie kleine bunte Punkte bewegten sie sich trittsicher im Gelände. Die von den Briten einst als Nutztier ins Land gebrachten Haustiere haben sich in freier Wildbahn zu einer echten Plage entwickelt. Regelmäßig wird Jagd auf sie gemacht, teilweise auch per Hunschrauber wird ihre Zahl dezimiert.

Den nächsten Ausblick kann man dann vom nahen Ross Graham Lookout genießen. Auch er ist einfach zu erreichen und man blickt von hier aus entlang des Murchison River in östliche Richtung. Die Sicht hier ist weniger aufregend als am Hawks Head Lookout, dafür kann man aber auf einem kurzen Wanderweg zum Fluss hinunterlaufen. Leider hat sich das für uns nicht sehr gelohnt, da es kaum Wasser gab und unterwegs auch nicht viele Tiere zu beobachten waren. Nur jede Menge trockenes Treibholz lag in der Flussmitte und ein paar hübsche Steine. Erstaunlich ist, daß dieses Rinnsal nur 40 km weiter in Richtung Mündung ein 500 Meter breiter Fluss wird, wenn auch nur oft 1/2 bis 1 Meter tief. Diese beiden Lookouts haben den Vorteil, dass hierher weniger Besucher kommen als zu den beiden anderen, wesentlich bekannteren Aussichtspunkten im Park. Man kann auch eine zweitägige Trekkingtour vom Ross Graham Lookout nach Z-Bend machen, dabei ist allerdings der Fluss zu durchqueren und man braucht die Erlaubnis des Rangers.


Z-Bend und The Loop

Um die weitere Aussichtspunkte im Park anzufahren, muss man erst einmal wieder zurück zur Straße in Richtung Kalbarri. Der folgt man einige Kilometer und erreicht so den Haupteingang zum Kalbarri National Park, an dem sich auch eine Zahlstation befindet. Die teils sehr raue, aber durchaus PKW-taugliche Sandpiste wird anscheinend selten mit dem Grader befahren. Das hier vorhandene Waschbrett und dicke Steine und Löcher lassen normale Pkws hier nur im Schritttempo fahren, wir waren froh über unser Allradfahrzeug mit hoher Bodenfreiheit. Ängstliche Naturen buchen lieber ein Kalbarri einen organisierten Ausflug, aber vielleicht ist dies ja auch der Sinn der schlechten Piste.

Alleine zu den den beiden Aussichtspunkten und zurück fährt man schon insgesamt rund 72 Kilometer. Nach 26 km holperiger Sandpiste gabelt sich der Weg. Nach links geht es zum Lookout namens "The Loop" und zum "Natures Window", die andere Richtung führt zum Aussichtspunkt namens "Z-Bend".

Der "Z-Bend"-Aussichtspunkt, den man nach etwa 30 km Fahrt über diese Dirt Road aus gelblichem Sand erreicht, befindet sich hoch über einer der dramatischen Kehren und Schleifen des Murchison River. Der Fluss verläuft hier in Z-Form durch die gleichnamige Schlucht. Vom Parkplatz oben führt eine nur 500 Meter langer Wanderung zu einer Plattform mit Aussicht, die auf einem 100 Meter hohen Felsüberhang erbaut wurde. Mann kann hier auch hinunter in die Schlucht, was aber mit einer Menge Kraxelei verbunden ist. Der Weg führt durch eine Nebenschlucht auf der linken Seite, das letzte Stück zum Boden überwindet man auf einer Leiter.

Die streifigen, roten Felsen aus Tumblagooda Sandstone lassen die Schlucht im Morgen- oder Abendlicht besonders farbenprächtig strahlen. Zu spät sollte man aber auch nicht kommen, denn kurz vor Sonnenuntergang werden die Schatten im Tal länger und die Beleuchtung für ein Foto schlechter. Wir kamen am späten Nachmittag gerade noch richtig, schon eine Stunde später lag der Talgrund völlig im Schatten.

Die Hauptattraktion, weil am meisten fotografiert, im Kalbarri National Park ist wahrscheinlich der Aussichtspunkt namens "The Loop". Von hier aus kann man sehr schön überblicken, wie sich der Murchison River in Meanderform durch die Felslandschaft schlängelt. Eine mittelschwere, rund einen Kilometer lange Wanderung führt teilweise über Stufen zu diversen Aussichtspunkten. Vom Aussichtspunkt "The Loop" führt eine längere Wanderung entlang der Felskante, der so genannte "Loop Trail". Er ist schlecht ausgeschildert und man benötigt für die 7-8 Kilometer lange Strecke rund 3-4 Stunden und einiges an Kondition.

An beiden Aussichtspunkten befinden sich Picknicktische, Toiletten und kostenlose Gasgrills.


Natures Window

Nur einen knappen Kilometer läuft man vom Parkplatz am Aussichtspunkt "The Loop" zum bekanntesten und meist fotografierten Naturdenkmal im Kalbarri National Park, dem "Natures Window". Es handelt sich dabei um ein Loch in einer mächtigen Tumblagooda Sandsteinmauer, die vor 400-500 Millionen Jahren entstand. Man läuft auf einem schmalen Weg ca. 600 Meter, zum Teil über Felsen und nah am Abgrund entlang und erreicht schließlich den malerischen Bogen. Wenn man Glück hat auch mal ohne eine Besuchergruppe. Nur dann kann man hier in Ruhe Fotos machen, denn der Platz rundum ist doch sehr begrenzt. Ganz alleine ist man hier wahrscheinlich nie. Ungefähr 100 Meter dahinter gab es noch ein zweites Fenster, dessen Rahmen allerdings eingebrochen ist.

Da der Tumblagooda Sandstone einst vor 400 Millionen Jahren unter Wasser entstand, zeugen heute zahlreiche Rippelmarken rund um das Natures Window von seiner Geburt.Zu Füßen einer Holzbank kurz vor Natures Window findet man weitere Spuren der Vergangenheit. Ein seltsames Meeresraubtier, ein Geschöpf namens Eurypterida, war hier einst an Land gegangen. Der Räuber hinterließ an vielen Orten im Park seine Spuren, manche dieser Abdrücke sind 20 cm breit. Daraus lässt sich errechnen, dass einige Exemplare bis zu einem Meter groß wurden. Die versteinerten Spren an der Bank sind gut zu erkennen.

Die unterschiedlich gefärbten Sandsteinschichten lassen sich hier ebenfalls gut und nah betrachten. Ein leistungsfähiges Weitwinkelobjektiv braucht man hier aber schon, um den Bogen komplett aufs das Bild zu bekommen, der berühmte Schritt weiter nach hinten hätte fatale Folgen. Der Blick durch dieses Felsenfenster auf die Schleifen des Murchison ist spektakulär, am späten Nachmittag wurde "Natures Window" auch genau von der richtigen Seite von der Sonne ausgeleuchtet. Leider kamen auch hier im Tal die Schatten recht schnell und wir fuhren weiter in den Ort Kalbarri, schließlich mussten wir noch einen Stellplatz für die Nacht auf einem der vier Campingplätze finden.



Google Map zum Thema

Hawks Head Lookout

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