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RUND UM WALPOLE

Der kleine, sehr verschlafene Ort Walpole hat nur ca. 295 Einwohner, ist von den dichten Wäldern des Walpole-Nornalup National Park umgeben und das Herz der Rainbow Coast im Südwesten von Westaustralien. Gegründet wurde die Siedlung in den frühen 1930er Jahren, als sich Farmer hier niederließen. Es folgte schnell die Holzindustrie, heute sind es die Touristen, die ein wenig Geld bringen und eine florierende Milchwirtschaft. Obwohl die Umgebung touristisch eine ganze Menge zu bieten hat, geht es hier noch recht beschaulich zu, ganz anders als zum Beispiel in Pemberton. Wer Walpole ereicht, der hat meist schon eine längere Fahrt durch den Wald hinter sich. Eines der zahlreichen Zeugnisse der holzwirtschaftlichen Ära ist eine alte Sägegrube bei Rest Point. Erreicht man schließlich den Ort, findet sich dort nicht viel mehr als die typische Minimalausstattung kleiner australischer Siedlungen: Tankstelle, Einkaufsmöglichkeiten, Unterkünfte. Doch der Tourismus nimmt auch hier ständig zu. Das Klima ist gut, die Luft ist frisch und die Einheimischen nennen die Region gerne "Chlorophyll Country". Beste Reisezeit ist von September bis Mai.

Der Weg zu einigen wunderschönen Stränden und Inlets ist nicht weit und Wald fasziniert die Australier sowieso. Die prachtvolle Waldlandschaft mit gewaltigen Karri und Tingle-Bäumen lädt zu Wanderungen ein. Der Walpole River endet beim Ort im Walpole Inlet, welches wiederum ins größere davorliegende Nornalup Inlet mündet. Hier kann man natürlich dem Lieblingssport der Einheimischen nachgehen: Angeln und Boot oder Kanu fahren.

Die größten Attraktionen der Region sind der Tree Top Walk im Valley of the Giants und der Giant Tingle Tree an der Hilltop Road. Ihnen habe ich jeweils eine eigene Seite gewidmet, ebenso dem Walpole-Nornalup National Park in dem diese Ausflugsziele liegen. Gut in einem Tagesausflug zu erreichen sind auch Teile des D´Entrecasteaux Nationalpark, so zum Beispiel der wildromantische Mandalay Beach.


Fernhook Falls

Eigentlich wollten wir eine Nacht auf dem Haupt-Campground im Mount Frankland National Park verbringen und waren schon auf dem Weg dorthin vom South Western Highway kommend auf der Beardmore Road. Aber unterwegs fing es an zu regnen und wir kamen nach ca. 7 km Fahrt an den Fernhook Falls vorbei. Dort war ebenfalls ein Campingplatz auf der Karte eingezeichnet und wir fuhren den kurzen Abstecher bis zur Day-Parking Area mit den Informationstafeln. Dort fanden wir dann den Hinweis, dass der Campground am Mount Frankland geschlossen wäre. Wie gut, denn sonst wären wir etliche Kilometer umsonst gefahren. So aber beschlossen wir gleich an den Fernhook Falls zu übernachten und machten uns auf die Suche nach einem geeigneten Standplatz. Einmal um den Campground herumgefahren offenbarte uns, dass hier kein Mensch war. Es gab aber leider auch kaum einen geraden Platz, denn hier waren meist Zeltplätze ausgewiesen. Außerdem war es recht windig und wir wollten ein wenig geschützt zum Wind stehen, auf den engen Plätzen konnte man kaum wenden. Kurz hinter der Self-Registration befand sich ein einziger, größerer Platz. Dort stellten wir uns hin, bauten unsere Markise auf und machten uns auf den Weg zu den Wasserfällen, ein kleiner Waldspaziergang.

Leider war, wie überall, kaum fließendes Wasser vorhanden und kein Wasserfall zu erkennen. Im Winter schafft der Deep River hier beeindruckende Fälle, dann stürzt das Wasser hier lang gestreckt 15 Meter hinab in die Tiefe. Sein Name erschien allerdings im März eher nicht passend, am Ende des Sommers waren nur noch ein paar Badeseen wie Rowells Pool übrig. Das Wasser des Deep River ist das klarste und reinste in Australien und mündet direkt im Nornalup Inlet.

Als Ausgleich zu den nicht vorhandenen Fällen kam das Wasser nun von oben und wir verbrachten den Abend im Regen, unter der Markise sitzend. Die vorhandenen Feuerstellen konnten wir so nicht nutzen, allerdings war auch an der ausgewiesenen Stelle im Lageplan kein Feuerholz mehr gelagert. Im Jarrahwald rundum ließen sich bei den Wetterverhältnissen nur wenige Vögelchen blicken. Spät am Nachmittag kam noch ein Auto und wenig später fragten zwei junge Männer, wo man etwas zu Essen kaufen könnte, wenn doch am Campground kein Kiosk sei. Es waren Holländer, die dann in Richtung Walpole fuhren, etwa 30 Kilometer. Komisch war nur, dass sie weit nach Einbruch der Dunkelheit wieder zu diesem abgelegenen Campground zurück kamen - vielleicht hatten sie ihr Zelt schon aufgebaut und waren nicht vertraut mit den australischen Entfernungen.

Zum Glück kam am nächsten Morgen wieder die Sonne heraus und trocknete während des Frühstücks alles, was über Nacht nassgeregnet war. Eine Weile dachten wir, es wäre ein Kakadu in der Nähe, nach einer Weile entpupte sich der große Vogel vermutlich allerdings als Red Wattlebird - im Gegensatz zu schwarzen Kakadus war er allein und hörte sich auch etwas heiser an. Dieser Vogelart sind wir im Laufe unserer Reise noch öfter begenet, und es hat eine Weile gedauert, bis wir die Rufe von denen schwarzer Kakadus unterscheiden konnten.



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Walpole

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