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SHUSWAP

In der Umgebung von Kamloops gibt es zahlreiche Seen wie den Kamloops Lake, Paul Lake, Adams Lake oder den Lac Le Jeune. Wir folgten 2010 nach einem Tankstopp in der Stadt dem Trans-Canada Highway und somit auch dem breiten Tal des South Thompson River nach Osten. Die Hauptstrecke der Canadian Pacific Railway verläuft ebenfalls entlang des Flusses. Dieser beginnt am Austritt des Shuswap Lake und fließt in südwestlicher Richtung nach Kamloops. Dort vereinigt er sich dann mit dem North Thompson River. Der Shuswap Lake wird gespeist durch den Shuswap River im Süden, den Seymour River im Nordosten und den Adams River im Norden und die ganze Region rund um den See ist ein sehr beliebtes Feriengebiet.

Da es auch viele landwirtschaftliche Produkte in der Region gibt, lohnt es sich auf jeden Fall an einem der Farmstalls am Weg zu halten. Dort kann man sich mit den Produkten der Region eindecken. Wir haben an einem Öko-Laden am Straßenrand gehalten und dort ein wenig Vorrat eingekauft. Es gab sehr leckeres, duftendes Brot, frisches Obst und Gemüse und allerlei leckerein. Zum Beispiel geräucherte Regenbogenforellen aus der Region, luftdicht eingeschweißt und lange haltbar. Nach dem Stopp fuhren wir weiter, denn es wurde langsam spät und wir mussten uns noch einen Platz zum Übernachten suchen.

Hinter Chase beginnen die Seeufer, der Shuswap Lake wurde nach einem Indianerstamm benannt und er hat die Form eines krummen H. Der kleinere, westlich Teil ist der Little Shuswap Lake, der östlich Teil ist wesentlich größer mit vielen Seitenarmen und einer Insel, die selbst ein Provincial Park ist. Die Shuswap Region ist berühmt für Wassersport, hier kann man sich sehr gut ein Hausboot mieten und den Urlaub auf dem kristallklaren Wasser des Shuswap Lake genießen. Immerhin hat dieser See mehr als 1.000 Küstenkilometer, 26 Provinzwasserparks und Sandstrände zu bieten. Von einfachen Hausbooten, bis hin zu Luxusmodellen mit Whirlpool, Kamin und Wasserrutsche können alle Wünsche erfüllt werden. Auch Angler finden hier ideale Bedingungen. Am Ufer sahen wir viele private Motorboote und auch diverse Bootshändler.

Nach einem Blick auf die Karte beschlossen wir, hinüber auf die andere Seite zu fahren. Es gibt eine Brücke zwischen den beiden Seen, quasi auf dem Mittelsteg des H. Auf der anderen Seite gibt es mehrere Provinzparks mit auf der Karte eingezeichneten Campingplätzen. Wir entschieden uns für den am Adams Lake. Da es schon spät war, mussten wir nicht mehr mit viel Gegenverkehr rechnen, denn wenn die riesigen Holzlaster kommen ist jede Straße zu schmal. Endlich ereichten wir eine schmale Abzweigung, an der es wieder ziemlich steil und kurvig durch dunklen Wald nach unten ging. Wir waren hier froh um unseren kleineren Camper, die Einheimischen haben da scheinbar weniger Probleme. Denn als wir unten am Seeufer ankamen, parkten dort schon zahlreiche riesige Trailer.

Zu unserem Glück fanden wir direkt nahe der Einfahrt einen kleineren Platz inmitten von Bäumen, der noch frei war. Die Monstercamper passten hier nicht hin, wir konnten gut rückwärts rangieren.

Der Campingplatz war ziemlich voll und schien sehr beliebt zu sein, denn er liegt direkt am See mit Seeblick und Bootsrampe. Das Sägewerk war aus diesem Blickwinkel auch nicht mehr zu sehen. Als wir uns registrieren wollten, erfuhren wir von den anderen, dies wäre um diese Jahreszeit völlig kostenlos. Immerhin der einzige Campingplatz in diesem Urlaub, wo wir nichts bezahlen mussten. Deshalb herrschte hier am Wochenende so großer Andrang einheimischer Camper, wir waren die einzigen mit Mietcamper auf dem Platz und nach unserer Ankunft kamen sogar noch weitere Trailer im Dunkeln an.




Tsútswecw Provincial Park

Am nächsten Morgen verließen wir den Campingplatz wieder, unser Platz wurde sofort von Leuten besetzt, welche die Nacht auf der Wiese vor dem Gemeinschafts-Feuerplatz verbracht hatten. An dem kleinen Wildbach Hiuihill Creek konnten wir von einer Brücke aus wunderbar Lachse beobachten. Es handelte sich um die großen Sockeye Lachse, markant mit rotem Köper und grünlichem Kopf. Unten ist ein Video zu sehen, das an dieser Stelle entstanden ist. Die Stelle steht in keinem Reiseführer und dies war unser schönstes Lachs-Erlebnis, weil man so nah an die Tiere herankam und sie in Ruhe beim Laichen beobachten konnte.

Nächstes Ziel war eine breitere Brücke, von der aus man ebenfalls Lachse in einem großen Fluss sehen konnte. Der Roderick Haig-Brown Provincial Park befindet sich auf beiden Seiten des Adams River, zwischen Adams Lake und Shuswap Lake. Inzwischen wurde er offiziell umbenannt in Tsútswecw Provincial Park. Wer Zeit hat kann hier auf dem 8,5 KIlometer langen Bear Creek Flume Trail am Fluss entlang wandern, dabei überquert man unterwegs sieben Brücken.

Wir hatten 2010 aber einen anderen Grund für diesen Abstecher, denn jedes Jahr im Herbst findet hier die größte Pacific Sockeye Lachswanderung der Welt statt. Bis zu 2 Millionen Lachse drängen sich dann in den Laichgründen. Von den 15 Millionen junger Sockeys, die von hier aus in den Pazifik wandern, machen sich einige Jahre später im Herbst etwa 10 Millionen wieder auf die Reise zurück zu ihrem Geburtsort.

Die Hauptsaison für die Fische sind zwar eher die ersten drei Oktoberwochen, aber wir hofften auf Glück und auf ein paar Frühankömmlinge im September. Und tatsächlich waren schon die ersten vor Ort, allerdings kein Vergleich zu den Bildern aus der Hauptsaison, wenn sich hier die Massen dicht an dicht tummeln und laichen, siehe Video unten.

In dem kleinen Bach zuvor konnten wir die Fische im Schatten aber viel besser beobachten als hier von der Brücke aus mit Blick auf die spiegelnde Wasseroberfläche. Trotzdem ist es immer wieder ein Erlebnis, die großen Lachse zu beobachten, die ihre Wanderung im Herbst starten. Sie verlassen den Ozean und schwimmen den Fraser River hinauf, überwinden Stromschnellen, durchqueren große Seen und Städte. Am Adams River angekommen haben sie in 3 Wochen rund 450 Kilometer zurückgelegt und nur einer von fünf Fischen schafft die gesamte Reise bis hierher.

Jedes vierte Jahr ist die Anzahl der Lachse besonders hoch, was ausgerechnet im Jahr 2010 wieder der Fall war. Schade, hier waren wir nur wenige Wochen zu früh, denn die beste Zeit ist in der zweiten Oktoberwoche.

Beim zweiten Besuch zu ungefähr gleicher Zeit im September 2018 sahen wir hier nicht vor Ort leider nicht einen einzigen Lachs, nur ein paar Leichen. Wir waren diesmal also zu spät. Daher lohnte es sich auch nicht, einen der Trails zu laufen.




Besuch 2018

Auch im Jahr 2018 kamen wir wieder in die Region, dieses Mal hatten wir aber nicht am Adams Lake, sondern am idyllischen White Lake übernachtet. Tagesziel war dieses Mal der Wells Gray Provincial Park.

Im kleinen Ort Adams Lake trauten wir dann unseren Augen kaum, denn am Strassenrand stand ein ziemlich großer Schwarzbär. Wir hatten ihn rechtzeitig entdeckt, so dass wir am Strassenrand anhalten konnten, denn er wollte offensichtlich die Straße überqueren. Misstrausisch witterte er in unsere Richtung. Dann lief er ziemlich zügig auf die andere Seite, wo er auf einem privaten Grundstück verschwand. Das liegt am Seeufer, die Bewohner hatten jetzt einen Bären im Garten. Wir konnten ihn nicht länger sehen und fuhren weiter, viel Verkehr herrscht hier nicht.

Im Sägewerk am Ufer des Adams Lake herrschte Hochbetrieb und wir konnten von oben einige schöne Fotos von den Aktivitäten unten machen. Schlepper mit vielen Baumstämmen kamen über den See und lieferten ihre Ware ab, Holzlaster taten dies auf dem Landweg.

Wir fuhren dann weiter über eine ca. 15 Kilometer lange Gravelroad namens Adams Forest Service Road nach Norden. Hier war Vorsicht angesagt, denn jederzeit kann in den engen Kurven ein Holzlaster kommen. Stehen bleiben war keine gute Option, obwohl man hier von weit oben einen schönen Ausblick über den See hat.

Im idyllischen Agate Bay wurde die Straße wieder besser und wir folgten der Agate Bay Road in Richtung Louis Creek durch ein schönes grünes Tal mit Viehwirtschaft in Richtung Westn. Am Forest Lake machten wir eine Fotopause, denn am See spiegelten sich malerisch die bunten Herbstbäume. Das Wetter war überraschend schön und wir genossen die Fahrt.

Von Louis Creek sind es dann noch 65 Kilometer nach Norden bis Clearwater, dem Tor zum Wells Gray Provincial Park. Die Strecke führt entlang am North Thompson River, an dessen Ufern wir viele Fischadler beobachten konnten.




Video zum Thema

Google Map zum Thema

Adams Lake

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