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JASPER TRAMWAY

Beim ersten Besuch in Jasper im jahr 2010 hatten wir am Ankunftstag nur noch genug Energie und Zeit um uns einen Stellplatz auf dem Campingplatz zu suchen und Abendessen zu kochen. Am nächsten Tag war es dann eher trübe und die Berge hüllten sich in Wolken. Mit viel Glück kam dann kurz nach unserer Ankunft am Angel Glacier die Sonne heraus und die frisch mit Schnee bedeckten Berge zeigten sich in ihrer vollen Pracht. Am Nachmittag besuchten wir dann bei schönstem Wetter den Maligne Canyon, den Medicine Lake und den Maligne Lake. Da der Ausflug aber den ganzen Nachmittag dauerte, hatten wir für eine Fahrt mit der Jasper Tramway an diesem Tag ebenfalls keine Zeit mehr.

Am nächsten Morgen wollten wir weiter in Richtung Mount Robson fahren, leider war das Wetter so schlecht, dass wir die Berge rund um den Ort noch nicht einmal sehen konnten. Das schöne Tal in Richtung Teté Jaune Cache war komplett in Wolken gehüllt und es regnete wie aus Kübeln.

Doch es sollte in diesem Urlaub nicht der letzte Besuch in Jasper sein, denn wir fuhren den Icefields Parkway noch einmal komplett bei schönstem Sonnenschein von Lake Louise bis Jasper hin- und zurück. Nur übernachtet haben wir in Jasper nicht mehr und erreichten den Ort nach einer kalten Nacht, die wir auf dem Campingplatz am Rampert Creek verbrachten. Das Wetter war prächtig bei unserer Ankunft in Jasper und wir entschlossen spontan die Fahrt auf den Hausberg mit der Seilbahn nachzuholen.

Kurz bevor von Süden der Icefields Parkway in den Yellowhead Highway mündet zweigt ein gut ausgeschilderter Seitenweg zur Jasper Tramway ab. Diese Bergbahn, die ihre Fahrgäste entlang der steilen Nordwand auf den Hauswerg namens The Whistlers transportiert, ist besonders im Sommer ein beliebtes Ziel und man muss dann mit langen Wartezeiten rechnen. Jetzt, in der Nebensaison Ende September, gingen wir einfach durch die Kasse, zahlten 29 Dollar Pro Person und fuhren mit nur zwei weiteren Gästen nur wenige Minuten später auf den Berg. Jede Gondel fasst bis zu 30 Passagiere, die in 7 Minten vom Tal auf den Berg befördert werden.



Am Berg

Als wir über die steilen und licht bewaldeten Abhänge schwebten, konnten wir einen Schwarzbären in großer Höhe direkt unter uns beobachten. Der Gondelführer meinte, dies wäre sehr ungewöhnlich um diese späte Jahreszeit, wenn sich die Tiere meist schon in den Tälern aufhalten. Schon bei der Auffahrt hatten wir ein weiteres, laut Aussage des Personals ziemlich seltenes Erlebnis. Der Mount Robson, mit 3.954 Metern der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains, zeigte sich im Westen in voller Pracht. Er erhielt seinen Namen 1915 von Colin Robertson, einem Angestellten der Hudson Bay Company. Knapp 2 Wochen zuvor hatte sich der Berg völlig in Wolken verhüllt als wir direkt vorbei fuhren. Jetzt konnten wir ihn aus einer anderen Perspektive vollkommen wolkenfrei bewundern.

Oben angekommen erwartet den Besucher ein Blick zurück ins weite Tal des Athabasca River, auf die Stadt Jasper und - jedenfalls bei unserem Besuch - bis zum Mt. Robson im Westen. An der Bergstation gibt es ein Restaurant und einen Souvenir Shop und auf den Steinen rund herum sonnen sich flinke Picas und dicke Murmeltiere. Der Berg verdankt den Namen The Whistlers diesen pfeiffenden Gesellen.

Ein Wanderwegs führt durch die alpine Tundra des Jasper National Park weiter hoch bis zum Gipfel. Der Pfad ist sehr steil und die Luft ist sehr dünn hier oben. Beim Aufstieg muss man öfters mal eine Pause machen, viel mehr als von der Bergstation ist dort oben auch nicht zu sehen. Wer hoch kommt, der sollte sich auf jeden Fall warm anziehen. Trotz Sonnenschein wurden in der Höhe nur 3°C angezeigt.

Wir wanderten ein wenig in der kargen Landschaft herum und setzten uns kurz auf ein paar sehr kalte Steine um die Aussicht zu genießen. Ein leises Gurren machte uns auf Nachbarn aufmerksam, die wir fast übersehen hätten. Eine Gruppe Schneehühner kauerte im Windschatten einiger Felsbrocken, die Vögel hatten schon halb ihr weißes Winterkleid und waren in den Steinhängen sehr gut getarnt. Da sie sich aus Energiespargründen ganz auf ihre gute Tarnung verlassen und eine sehr geringe Fluchtdistanz haben, konnte ich mich ganz langsam bewegend ziemlich nah an sie heran pirschen. Nur ein paar Meter weiter entfernt konnte man sie nur erkennen, wenn sie sich bewegten.



Unfreiwilliger Aufenthalt

Nachdem wir uns über eine Stunde oben aufgehalten hatten, wollten wir zurück ins Tal. Auf dem Tagesprogramm stand noch ein Einkauf argentinischer Weine im Bottle Shop, ein Besuch vom Pyramid Lake und die Fahrt über den Icefields Parkway bis zum nächsten Übernachtungsort, dem Campingplatz am Thomson Creek.

An der Bergstation angekommen erreichte gerade eine voll besetzte Gondel in sehr langsamer Fahrt die Plattform. Die meist älteren Besucher kamen völlig entnervt heraus, denn sie hatten über eine halbe Stunde dicht gedrängt in der Mitte über dem Abgrund verbracht. Es hatte einen Stromausfall gegeben und die Gondel war das letzte Stück mit dem Hilfsmotor heraufgezogen worden.

Danach ging für 2 Stunden dann gar nichts mehr, eine leere Test-Gondel blieb fast oben angekommen wieder hängen. Nach der nächsten Test-Gondel musste erst ein Angestellter die Fahrt hinab und wieder hinauf machen, um die Funktionsfähigkeit zu beweisen. Wir hatten somit viel Zeit, konnten unterhalb der Bergstation den Bären beobachten, den wir schon bei der Auffahrt entdeckt hatten. Er war allerdings sehr weit weg und nur mit Fernglas oder Tele-Zoom gut zu beobachten. Als man es endlich wieder im Griff hatte, wurden gemäß der Uhrzeit auf den Fahrkarten Nummern verteilt und wir konnten mit der zweiten Gondel wieder zurück ins Tal. Da war es für weitere Besuche aber leider zu spät, denn wir hatten ja noch die Fahrt bis Satchkatchewan Crossing vor uns. Das Licht war wunderbar und nach einigen Fotopausen erreichten wir dann pünktlich vor Einbruch der Dunkelheit den etwas abgelegenen Campingplatz ausserhalb des Nationalparks, auf dem wir die einzigen Gäste waren.

Im Jahr 2018 waren wir ungefähr zur gleichen Zeit im Jahr noch einmal hier oben, allerdings unter komplett anderen Bedingungen. Wie es uns ergangen ist, könnt Ihr auf der Seite Sky Tram 2018 nachlesen.



Google Map zum Thema

Bergstation der Jasper Tramway

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