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KEMPTY FALLS

Die Kempty Falls erreicht man über eine kurvige, aber gut ausgebaute Strasse. Sie liegen 15 Kilometer vom Ort Mussoorie entfernt und zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region. Für die Fahrt bracht man fast eine Stunde, die Taxifahrt kostet ca. 1.000 Rupien, für viel weniger kommt man mit kleinen Bussen oder organisierten Ausflügen hin. Geöfnnet für Besucher sind die Fälle vom März bis Juli, währes des Monsuns und im Winter sind sie geschlossen, denn dann ist es zu gefährlich hier zu baden. So kamen wir im März ganz zu Anfang der Saison hierher und fanden den Ort noch relativ ruhig und verlassen vor. Kein Mensch badete unterhalb der Fälle und auch die bunten Bötchen im künstlichen Teich dümpelten unbesetzt am Rand herum. Zur Hauptsaison ist es hier nur noch voll und laut.

Die Wasserfälle sind ganz hübsch und fallen in fünf Kaskaden in die Tiefe, der höchste Fall über 30 Meter. Das Wasser war vollkommen klar, ein Gebirgsbach eben. Die Hauptstrasse führt mittendrin darüber hinweg. Wenn man am Morgen kommt, dann liegt ein Teil davon noch in der Sonne und von der Straße gegenüber kann man das gesamte Terrain überblicken. Schon im Jahr 1835 wurden die Fälle durch John Mekinan zum Touristenmagnet. Der Name entstand aus dem englischen "Camp-Tea", denn die Briten kamen gerne für Tee-Partys hierher in die damals noch unberührte Natur. Heute sind es meist indische Touristen, die mit Taxi, Bus oder Auto von Mussoorie oder Dehradun aus anreisen. Am Morgen fuhren wir an den Fällen vorbei und machten nur ein paar Fotos von der gegenüberliegdenden Seite. Am Nachmittag, nach einer Fahrt durch die Berge und einem Besuch des Tempels von Lakahmandal, stoppten wir dann auch an den inzwischen komplett im Schatten liegenden Kempty Falls.



Beautiflul Place ?

Wir stoppten unser Auto hinter den zahlreichen Bretterbuden mit den Verkaufsständen, die wie Schwalbennester am Hang kleben. Dann gingen wir ein paar Meter zu Fuß zurück zur Brücke an den Fällen. Auf der einen Seite blickt man in die Tiefe, hier befinden sich die größeren Fallstufen. Auf der anderen Seite führen Treppen zu den oberen kleinen Badepools und zu kleineren Kaskaden. Michael lieferte sich einen Wettlauf mit unserem Guide die Treppen hinauf und oben angekommen eröffnete sich der Blick auf zwei weitere kleine Kaskaden, bevor der Bachlauf um eine Kurve des Tals im Hintergrund verschwand. Jeder der kleinen Fälle dort oben bildete auch einen kleinen Pool, und wie an dem großen Pools der größeren Fälle unterhalb der Straße waren rund um diese Pools schäbige Verkaufsstände aus Ästen, Brettern und ganz viel schwarzer Plastikfolie als Regenschutz aufgebaut. Man wußte gar nicht, wo man zuerst dran vorbei sehen sollte. Beim Weg nach unten wurde wurde er auf der letzten Poolebene vor der Straße von einem Inder empfangen, der ganz begeistert ausrief: "This is a beautiful place, India is so beautiful an this is one of the most beautiful places".

Ehrlich gesagt, hatten wir angesichts der Plastikzelte da oben so unsere Zweifel, und wer von der Brücke aus nach unten guckt, der sieht zwar hübsch fallendes Wasser, aber am Rand auch jede Menge Müll. Flaschen, Dosen, Plastik - alles hat sich im Gebüsch an den Seiten angesammelt. Kein wirklich schöner Anblick. Papierkörbe, Müllabfuhr und die Sauberkeit von Mussoorie sucht man hier vergeblich.

Auch der Weg hinunter zum Fuß der Wasserfälle ist nicht gerade schön, gesäumt von vielen windschiefen Buden mit Werbung auf dem Dach. Hier warten unzähliche Fotografen darauf, die Besucher in goldflitternder Garhwal-Kleidung zu fotografieren. Unten angekommen ist man dann inmitten von Cola- und Pepsi-Werbung in ebenso geschmackloser Umgebung wie es die süßen Brausen vermuten lassen. Die typische Honeymoon-Coca-Cola-Pepsi-Infrastruktur. Es gibt einen recht hässlichen Wasserpark mit Rutschen für die Kinder sowie mit bunten Bötchen auf grünem Wasser, dazu Teebuden, Fast-Food Stände und Umkleidekabinen. Fußfaule könne auch mit einer bunten Drahtseilbahn fahren.

Noch war im März dort nichts los, aber zur Hochsaison ist es sicherlich schrecklich voll hier. Dann sollen tausende Touristen täglich hierher kommen. Es ist meist wärmer als in Mussoorie, denn die Fälle liegen deutlich tiefer auf 1.370 M.ü.M. Irgendwann waren die Kempty Falls sicherlich mal ein wunderschöner Ort, doch der Massentourismus mit seinem Kommerz hat hier mit hässlichem Gesicht Einzug gehalten und einen Naturraum weitgehend zerstört.

Während ich alleine an der Brücke auf Michael wartete, sprachen mich mindestens vier Paare an, die sich gemeinsam mit mir fotografieren lassen wollten. Als Ausländer fällt man hier natürlich gleich auf. Auch eine resolute Damengruppe aus dem Süden Indiens nahm mich sogleich in ihre Mitte und wollte mich gar nicht wieder weglassen. Mit allen Damen sollte ich mit auf das Bild.



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Kempty Falls

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