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SAMODE HAVELI

Eigentlich wollten wir ja in Jaipur ein Zimmer im Samode Palace buchen, aber schon Monate im Voraus war das Haus ausgebucht. Deshalb entschieden wir uns für das das ehemalige Stadthaus des Landadels von Samode in Jaipur, welches als schönstes Haveli der Stadt gilt. Für die Preisdifferenz haben wir uns hier dann eine Deluxe Suite gegönnt. Ganz wichtig und für uns ein Vorteil: in diesem Hotel werden keine Gruppen gebucht, was einen Aufenthalt umso schöner und ruhiger gestaltet. Allerdings war es ausgebucht im November und ohne Reservierung hat man in der Hauptreisezeit hier wohl wenige Chancen.

Man erreicht das Hotel nach einer Fahrt durch enge Gassen der Altstadt von Jaipur und parkt auf dem Hof. Von dort führt eine breite Elefantenrampe, die in den 1940ern speziell für eine Hochzeitszeremonie angelegt wurde, zur Eingangstür und von dort aus weiter über eine Treppe in den Innenhof des Hauses. Direkt nach Ankunft bekommt man ein Getränk und die Herren an der Rezeption füllen erst einmal die nötigen Formulare aus. Das 200 Jahre alte Heritage Hotel ist klein aber fein und bietet einen freundlichen Service, der allerdings mit pauschal 5% Service Charge auf alle Leistungen extra bezahlt wird.

Das vor 150 Jahren von Rawal Sheo Singhji erbaute Haus wurde sorgfältig restauriert, ohne dabei die typische Atmosphäre und den Charme der Vergangenheit zu zerstören. Seit dem Jahr 1988 dient es als Heritage Hotel. Der Innenhof ist eine Oase mit Springbrunnen und Steinteichen, anziehend auch für die vielen Tauben, die auf den Simsen sitzen und ab und zu für ein Bad oder einen Drink herunterfliegen. Direkt im Anschluss kann man im hübsch bemalten und gestalteten offenen Salon die aktuellen Zeitungen lesen, die dort ausliegen.

Man findet im Gebäude viele wunderbare Malereien, alte Fotos, Mosaike und einen grünen Garten, dessen Highlight einer der größten Pools von Jaipur ist. Es gibt sogar einen Mini-Streichelzoo für Kinder. Hier kann man nach einem anstrengenden Tag sehr gut entspannen. Drei breite Ruheoasen mit Polstern und Sonnendach stehen zur Verfügung, daneben die üblichen Liegestühle. Der Whirlpool in der Mitte ist beheizt und wir genossen ein Bad unterm Sternenhimmel und die anschließende Abkühlung im kalten Wasser des großen Pools rundum.

Direkt am Pool befinden sich die schön gestaltete Bar, die allerdings nach dem Dinner schon früh geschlossen war, sowie das Massagezentrum.


Lage

Rund um diese Oase befinden sich die lauten und hektischen Straßen von Jaipur, was auch in der Nacht zu Lärmbelästigungen führen kann. Auch den Aufruf des Muezzin zum Morgengebet kann man kaum überhören. Sitzt man im Hotelgarten, dann kann man aber kaum glauben welche chaotische Welt einen vor den Toren erwartet.

Von hier aus ist es nicht weit zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt: Amber Fort, Hawa Mahal (Palast der Winde), dem Jal Mahal und dem City Palace Museum. Zum Flughafen von Jaipur sind es 17 km, zum Bahnhof 6 km.

Zimmer

Alle 29 Zimmer des sehr persönlich geführten Hotels sind unterschiedlich eingerichtet. Es gibt 16 Deluxe Rooms, 10 Deluxe Suites, 2 Sheesh Mahal Suites und die Haveli Suite. Wir hatten Deluxe Suite Nummer 101 in einem Seitengang zwischen Innenhof und Swimmingpool gelegen, mit Blick in den Garten und auf den Pool.

Beim Eintritt bleibt erst einmal der Mund offen. Es ist zwar, wie so oft in Indien, recht dunkel aber dann werden die Lichter angeschaltet. Ein großes Himmelbett beherrscht den Raum, die Liegefläche ist so hoch das zum Einstieg eine extra Fu0bank bereitsteht. Die Decken sind sehr hoch und oben werden kunstvolle Wandgemälde von versteckten Lichtquellen stimmungsvoll beleuchtet. Licht gibt es auch beim Öffnen des Wandschranks. Eine gemütliche niedrige Sitzecke vor dem Bett mit Fernsehblick und einigen Zeitschriften sorgt für Entspannung, ferner findet man im Raum einen Schreibtisch, ein paar Stufen als Stolperfalle und niedrige Türen.

Das Bad ist groß, mit geräumiger gläserner Dusche, Badewanne und Poolblick. Alles wirkte wie fast neu renoviert und sehr gepflegt. An der Tür hängen zwei weiße Bademäntel, damit bekleidet laufen nicht wenige Gäste durchs Hotel zur Massage.

Die Aircondition haben wir kaum genutzt, aber alle Räume sind damit ausgestattet. Selbstverständlich gibt es hier auch Ventilatoren, Mineralwasser zur kostenlosen Verfügung, einen Abendservice, der die Betten aufdeckt und ausführliche Hotelinformationen auf dem Schreibtisch.


Frühstück

Das Frühstück wird im Innenhof eingenommen, der am Morgen schattig ist. Dort sitzt man auf Metallstühlen mit farbigen Sitzkissen und Tischdeko sowie Geschirr sind farblich darauf abgestimmt. Ein fröhliches Gelb wirkt gut mit dem stets blauen Himmel im November. In den kleinen Becken zwischen den Tischen spiegeln sich die Seerosen und kleine Vögelchen tschilpen in den Kübelpflanzen.

Das Buffet ist üppig, es gibt sogar Wurst und Käse. Säfte, Joghurt und frische Früchte sind hier natürlich Standard. Dazu die üblichen warmen Speisen und Eier in jeder Form zum Bestellen. Die werden dann ebenso wie Tee und Kaffe aus der Küche gebracht. Der Kaffee verdient hier ein besonderes Lob, denn hier bekommt man einen richtig guten aus Bodum-Kannen zum Herunterdrücken. In vielen anderen Hotels in Indien wird Nescafé serviert, daher sollte man ihn hier besonders genießen.

Essen

Bei schlechtem Wetter und im Winter wird das Essen in der prachtvoll ausgestatteten Dining Hall serviert. Hier sind die Wände vom Boden bis zur Decke handbemalt. Wir konnten einen kurzen Blick hereinwerfen, aber da das Wetter prächtig war wurde auch am Abend im Innenhof gedeckt. Der verwandelt sich nach Einbruch der Dunkelheit. Die Tauben schlafen dann auf den Vorsprüngen, Lichterketten sorgen für eine sehr romantische Stimmung und Musiker spielen gekonnt indische Weisen. Ein Vater mit seinem kleinen Sohn singt und spielt auf der Sitar, abwechselnd mit einer 5-köpfigen Musikergruppe. Meist ist schon vor dem Dinner im Innenhof eine Tanz- und Musikvorführung oder eine Puppet-Show.

Man isst hier à la Carte, die Auswahl ist groß und die Preise recht hoch. Es gibt lokale Spezialitäten und internationale Küche und die Weinkarte ist für indische Verhältnisse ebenfalls bemerkenswert. Wir blieben aber auf Grund der Weinpreise dann doch lieber beim üblichen Kingfisher-Bier, das hier 150 Rupien kostete. Trotzdem sollte man sich unbedingt das hervorragende Thali für 750 Rupien gönnen. Ein besonderer Tipp sind auch die Desert Beans, eine lokale Spezialität, die wir während unserer Reise nur zweimal bekamen.

Fazit

Schnuckeliges Boutique-Hotel mit viel Charme und Liebe zum Detail. Grandioser Pool, schöne Zimmer, erstklassige Küche, untadeliges Personal - ein Ort zum Wohlfühlen im hektischen Jaipur. Mit ca. 180 Euro pro Nacht recht teuer, aber mit entsprechendem Gegenwert.

Im November 2006 waren wir für 2 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite der Samode Group.

Google Map zum Thema

Das Haus mit Pool in der Mitte ist das Samode Haveli

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