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KOLAYAT

Schon in unserem zweiten Rajasthan Urlaub im Jahr 2006 hatten wir versucht auf dem Weg von Jaislamer nach Bikaner den Ort Kolayat zu besuchen. Leider war damals gerade Vollmond im November und zahlreiche Pilger aus der weiteren Umgebung strömten zum Tempel, denn es fand die berühmte Kapil Muni Fair statt. Neben frommen Pilgern gibt es dann auch einen Markt für Kamele und Nutztiere. Das Chaos war schon bei der Anfahrt riesengroß, wir kamen mit dem Auto gar nicht weiter und es war Mittag und sehr heiß. So haben wir damals, auch aus Zeitmangel, leider auf einen Besuch verzichtet. Nachzulesen auf der Seite Unterwegs 2007.

Im Jahr 2013 sind wir am Morgen erst nach 11:00 Uhr im Hotel Gajner Palace, das schon 35 Kilometer südwestlich von Bikaner liegt, gestartet. Ziel an diesem Tag war das nur knapp 100 Kilometer weiter südlich am National Highway 15 gelegene Hotel Barsingha Villa in Bhap. So hatten wir genug Zeit um Kolayat zu besuchen, eines der Lieblingsziele von unserem Fahrer Karan Singh. Hier fährt er mit jedem seiner Gäste hin, wenn es die Reiseroute erlaubt.

Kolayat selbst ist ein kleines Dorf mit etwas über 7.000 Einwohnern, ca. 1,5 Fahrstunden oder 50 Kilometer von Bikaner entfernt und trägt den Beinamen "Little Pushkar". Es ist umgeben von einer Mondlandschaft aus Baggerlöchern, Abraumhalden und LKW-Spuren. Hier wird Kaolin und verschiedene andere Mineralien und Sand für die Porzelan- und Keramikprodution abgebaut.

Im Dorf selbst gibt es viele Stände, die allerhand religiöse Dinge an Pilger verkaufen und einen kleinen Markt. Dort sind wir durchgefahren und haben dann direkt am Tempel geparkt.

Zentrum der gesamten Anlage von Kolayat ist der Kapil Sarovar See, er wird von einigen Tempeln aus Marmor und Sandsteintürmen am Ufer umringt. Haupttempel ist der Shri Kolayat Temple und es gibt hier am Ufer 52 Ghats, Badetreppen, für die Gläubigen. Einige von ihnen sind nur für Frauen, als wir dort waren konnten wir nur an einer der Ghats Leute sehen, direkt neben dem Haupttempel. Es gibt hier auch einen der eher selten Brahma Tempel, so wie in Pushkar.





Spaziergang

Dieser künstlich angelegte See trocknet niemals aus. Wir hatten Glück, denn 2013 gab es eine gute Regenzeit und das Reservoir war noch halbwegs gefüllt. Auf dem See wachsen üppige Seerosenfelder, man sah einige Fische und Wasservögel wie Reiher, Teichhühner und Enten. Nur an den Ufern schwimmt leider auch eine Menge Dreck und Müll. Sogar einen toten Reiher sahen wir ganz in der Nähe der Badetreppe. Unglaublich, dass fromme Pilger hier schwimmen gehen.

Kapil Nuni ist die 5. Inkarnation von Lord Vishnu. Die Legende besagt, dass er sich hier einmal im Schatten eines Baumes ausgeruht hat. Bäume gibt es auch ein paar am Seeufer, unter deren Schatten wir uns ebenfalls gerne aufgehalten haben. Begleitet von einigen wilden Hunden, Kormoranen, Krähen und Enten. Am Eingangsbereich lagen ein paar Kühe herum. Es gibt wohl für alle genug zu Fressen von den Pilgern.

Da wir am heißen Mittag vor Ort waren, war rund um den See nicht viel los und wir waren jedenfalls die einzigen Ausländer und erregten Aufmerkamkeit. Man kann hier wirklich sehr schön ein wenig spazieren gehen und sich nach langer Fahrt etwas Bewegung verschaffen. Am Seeufer führt eine breite Promenade entlang und vorbei an einigen Sadhus, heiligen Männern, und neugierigen Einheimischen. Die paar Kinder, die uns ein Stück weit verfolgten und anbettelten gaben schnell auf in der Hitze und wir konnten den Rundgang dann ganz in Ruhe genießen.

Abgesehen von dem ganzen Dreck im ufernahen Wasser ist die Umgebung für die Lage mitten in der Wüste für indische Verhältnisse fast schon idyllisch zu nennen. Es gibt schöne Fotomotive und vor allem Ruhe und Schatten. Vor dem Tempel stehen ein paar Händler bei denen man sich mit Getränken und Knabbereien eindecken kann.

Am Ufer stehen auch einige sehr einfache Dharamsalas, Unterkünfte für einheimische Pilger. Oft blau gestrichen und bei unserem Besuch meist leer. Ein paar davon waren sehr verfallen, wir konnten uns nicht vorstellen das hier noch Leute wohnen. Andere waren gepflegter und ein paar Mämnner sassen im Schatten der Häuser und beobachteten uns. Nachdem wir den See halb umrundet hatten gab es dann auf dem weiteren Weg keinen Schatten mehr und wir kehrten auf dem gleichen Weg über die Promenade zum Auto zurück.





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Kolayat

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