| Weltreisen | Namibia | An der Küste | Site-Map | HOME |

| Nasse Besucher |

MOLA MOLA 1

Die Hauptattraktion von Walvis Bay für Touristen ist eine Fahrt auf der Lagune, denn hier befinden sich die Sehenswürdigkeiten sowohl unter Wasser, auf dem Wasser und auch über dem Wasser. Mit modernen Booten fährt eine ganze Flotte unterschiedlicher Anbieter am frühen Morgen vom Hafen aus in die Bucht. Es gibt verschiedene Bootstypen, vom kleinen gemütlichen bis hin zum großen Katamaran. Letztere sehen zwar sehr schön aus, haben aber den Nachteil, dass dort unter Umständen sehr viele Leute drauf sind. Dafür kann man dort auf dem Netz über dem Wasser liegen und entspannen, während man sich bei kleinen Booten nur etwas beschränkter bewegen kann.

Wir habe uns für den Klassiker unter den Anbietern entschieden, den es seit 1992 gibt: Mola Mola Tours - benannt nach dem in der Bucht lebenden Mondfisch. Hier kann man nicht nur die Bootsfahrt buchen, sondern direkt im Anschluss noch eine weitere Tour nach Sandwich Harbour als Paket. Die Buchung per Mail war von Deutschland aus unkompliziert, bezahlt wird dann am Morgen im schicken Büro am Hafen per Kreditkarte.

Der Weg zu Hafen ist im Ort gut ausgeschildert, wir reisten an diesem Morgen aus Swakopmund an. Die Verbindungsstraße zwischen den beiden Orten ist als Rennstrecke bekannt und die Polizei hat hier die Geschwindigkeitssünder fest im Visier. Auch wenn man es eilig hat: Raser werden erwischt - wir haben es beobachten können. Also lieber ein wenig früher losfahren.

Im Hafen stehen moderne Büros der verschiedenen Veranstalter und dem entsprechend groß ist der Andrang. Die Wartezeit kann man sich damit vertreiben, den Pelikanen zuzusehen. Es gibt auch ein kleines Restaurant namens "Anchors" und man kann dort kühle Getränke und Snacks kaufen. Diverse Souvenirstände buhlen um Kunden. Besonders auffallend war eine Gruppe Himba-Frauen in traditioneller Tracht, die hier so weit im Süden und halbnackt vollkommen fehl am Platz wirken. Alle Neuankömmlinge stürzen sich mit Fotoapparat auf die kleine Gruppe und machen Fotos, kaufen sahen wir die wenigsten. Ich habe nicht fotografiert, ich wäre mir dabei irgendwie blöde vorgekommen.

Von den jungen Männern rund um die Souvenirverkäufer kam gleich einer vorbei, wie auf einem Supermarkt-Parkplatz, und erbot sich, auf unser Auto aufzupassen. Darauf sollte man ruhig eingehen, am Supermarkt kostet einen das je nach Dauer zwischen 2 und 5 N$, für die Zeit unserer Tagestour schätzten wir 15 bis 20 N$ als angemessen ein. Als wir sehr spät zurückkamen war aber kein Souvenirhändler und auch kein Parkplatz-Wächter mehr da, so kamen wir kostenlos davon. Vermutlich warten die Parkplatz-Wächter nur bis zur Rückkehr der ganzen Boote, wir waren ja noch mit dem Jeep weiter nach Sandwich Harbour gefahren.



Nasse Besucher

Mit einer Handvoll anderer Touristen bestiegen wir um 9:00 Uhr unser modernes Boot aus dem Jahr 2005, die "Olin". Dies war sehr angenehm, denn es war nicht zu groß und die Leute drängten sich nicht so an Bord. Jeder hatte genügend Platz, ob am Heck oder vorne im Fahrtwind. Der Veranstalter hatte alle deutschsprachigen Gäste auf dieses Boot gebucht, denn der Skipper Erich sprach Deutsch.

An diesem Morgen wartete auf uns die erste Enttäuschung, denn die Pelikane hatten keine Lust das Boot zu bgeleiten. Auf zahlreichen Fotos und Videos hatten wir vorab Bilder von der fliegenden Eskorte gesehen, die vom Skipper mit kleinen Fischen gefüttert werden. Doch beim Auslaufen im Hafen ließ sich leider kein einziger Pelikan neben dem Boot blicken. Das kleine Häufchen, welches noch am Kai herumgeschwommen war, hatte sich schon längst verdrückt.

Auf dem Wasser war eine Menge los, denn alle Ausflugsboote starten fast zur gleichen Zeit. Daneben kamen wir an Frachtern, Austernfischern, einem hochmodernen Forschungsschiff, Fischerbooten und an zwei Bohrinseln aus Angola vorbei, die hier auf Reparatur warteten.

Früher als erwartet kam dann der erste Besucher an Bord: eine männliche Ohrenrobbe Der Skipper öffnet ein Gitter an der Treppe hinten im Heck und das gewaltige Tier katapultiert sich mit einem Schwung auf das Boot. Dafür bekommt der Seelöwe einen kleinen Fisch und sitzt brav in unserer Mitte auf einer Bank. Die anfängliche Scheu der Gäste weicht schnell begeisterter Aufregung, als alle merken, dass von dem über 200 Kilogramm schweren Tier keinerlei Gefahr ausgeht.

Er lässt es sich sogar gefallen, von den Passagieren gestreichelt und getätschelt zu werden. Es ist sehr interessant, so ein Tier mal ganz aus der Nähe zu betrachten. Das nasse Fell ist dicht und fest und im Untergrund ganz trocken, an den Flossen befinden sich Krallen, mit denen sich die Robbe wahrscheinlich herrlich am Fell kratzen kann.

Das Männchen ist allerdings nicht die einzige Robbe, die an Bord der Boote kommt. Es gibt davon eine ganze Menge andere in verschiedenen Größen, Männchen und Weibchen. Einige kommen länger an Bord, andere holen sich ihr Fischlein und sind dann schnell wieder weg. Satt werden die davon nicht, schließlich sollen sie ja nicht verlernen, selbst ihre Fisch zu fangen. Wieder andere, wie Sally die Robben-Dame unten auf dem Foto, surfen gerne in der Heckwelle des Bootes zwischen den beiden Motoren eine Weile mit.

Der Skipper kennt alle mit Namen und wird begrüsst wie ein alter Bekannter. Eine Robbe kam sogar zum Steuerrad und lag neben ihm auf der Bank wie ein treuer Hund - ab und zu schaute sie vorne aus dem Fenster, wohin die Fahrt ging.

Auf ein einzelnes Boot sind die Tiere nicht fixiert, denn es folgt ein munteres "Bötchen-wechsel-Dich". Hier einen Fisch holen, runterspringen und weiter zum nächsten Boot, das sich meist in Sichtweise befindet. Erstaunlich, mit welcher Kraft sich die flinken Tiere in die Höhe katapultieren. Alle Robben hatten irgendwann einmal Kontakt zum Menschen und suchen diesen gerne immer wieder. Und da sie clever sind, haben sie nach wenigen Tagen und ein paar Fischen schnell verstanden, was die Menschen von ihnen möchten. Die verspielten, neugierigen und gelehrigen Tiere bieten etwas Unterhaltung und leben trotzdem in Freiheit, eine perfekte Symbiose ähnlic wie die Delfine von Monkey Mia im fernen Australien.

Die weitere Beschreibung der Tour mit mehr Bildern folgt auf der Seite Mola Mola 2.



Google Map zum Thema

Das Pier

| Weltreisen | Namibia | An der Küste | Site-Map | HOME |

| Datenschutz | Impressum |