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KIRIPOTIB GÄSTEFARM

Da der Weg von Windhoek bis zur Grenze nach Mata Mata zu lang ist für einen Fahrtag, suchten wir eine nette Unterkunft auf dem Weg dorthin. Es gibt zwar einige Lodges in der Region, die aber meist auch von größeren Reisegruppen besucht werden. Da wir auch einmal auf einer Farm wohnen wollten, entschieden wir uns für die Gästefarm Kiripotib.

Ursprünglich ist Kiripotib eine Schaffarm, auf der Karakulschafe gezüchtet werden, der Name bedeutet übersetzt so viel wie "Platz, wo der Löwe säuft". Löwen gibt es hier aber schon lange keine mehr. Von den Besitzern Hans Georg und Claudia von Hase wurden seit ihrer Farmübernahme im Jahr 1978 noch einige neue Geschäftsfelder erschlossen.

Die Schaffwolle wird gefärbt und auf Kiripotib zu wunderbaren Teppichen verarbeitet. Es gibt diverse Motive oder es wird auf Bestellung gefertigt. Die fertigen Exemplare werden auch in den hauseigenen Shops verkauft.

Die Hausherrin ist Goldschmiedin und hat auf dem Gelände eine eigene Werkstatt eingerichtet. Es gibt eine Astrofarm zur Himmelbeobachtung und in der Saison von November bis Ende Januar sind alle Unterkünfte von Segelfliegern ausgebucht, die hierher mit ihren eigenen Flugzeugen anreisen. Dazu werden Safaris organisiert und unter dem Namen Kirikara Art & Craft werden Schmuckstücke und afrikanisches Kunsthandwerk angeboten. Es gibt einen Shop in Hout Bay / Südafrika, einen in Swakopmund und einen weiteren hier auf der Farm.

Unsere Ankunft auf der Farm, nach einem ausgiebigen Einkauf für die Woche Selbstverpflegung in Südafrika und gut 2 Stunden Fahrzeit ab Windhoek, war ein wenig irritierend. Nach Begrüßung und einem Willkommensdrink an der Rezeption wurden wir direkt auf dem Farmgelände herumgeführt. Wir dachten, es ginge zuerst zum Frischmachen auf unser Zimmer. Statt dessen wurden uns gleich nach Ankunft erst einmal die Webstühle und der Shop gezeigt. Keiner arbeitete dort, denn es war Mittagspause und im Shop wurden vom zufällig anwesenden und deutschsprachigen Shopmanager aus Swakopmund erst einmal viele Arbeiten einzeln erklärt. War zwar ganz interessant, trotzdem hätten wir den Rundgang lieber ein wenig später gemacht. Der Schmuck stammte offenkundig zum Teil aus Indien, die Schlangenketten und die Art der Verabeitung kamen uns von eigenen Schmuckkäufen in Delhi und Rajasthan sehr bekannt vor.

Dann fragte man uns, ob wir eine Farmrundfahrt machen wollten. Mit Blick auf düstere Wolken am Himmel verneinten wir dies und das war auch gut so, denn am Nachmittag regnete es ziemlich heftig, siehe Bild rechts.

Nachdem wir dann endlich zu unserem schönen Zimmer geführt wurden, konnten wir uns vom Einkauf in Windhoek und von der Fahrt entspannen.

Vor dem Hauptgebäude befindet sich ein netter Pool mit Sonnenliegen, im Haus die kleine Rezeption, das Restaurant und ein gemütlicher Leseraum. Überall findet man ausgesuchtes Kunsthandwerk aus vielen Ländern Afrikas, teilweise sehr alt und wertvoll. In den Nebengebäuden befinden sich die Gästezimmer, dazu gibt es hinter dem Pool auf freiem Feld noch zwei Chalets. Auf dem Gelände befindet sich auch eine kleine Kirche. Die Arbeiter und Arbeiterinnen in der Weberei, der Spinnerei und der Farm haben Geld für das Material gesammelt und das kleine Gotteshaus selbst gebaut.

Da uns am nächsten Tag ein neuer Leihwagen zur Farm geliefert wurde, der dann aber leider erst nach Mittag kam, lohnte es sich nicht mehr zur Grenze nach Mata Mata zu starten. Denn den Übergang muss man vor 15:00 Uhr erreichen und die reine Fahrzeit beträgt mindestens 4 Stunden. So verbrachten wir noch eine weitere Nacht auf der Farm, um dann am nächsten Morgen früh zu starten. Wir waren die einzigen Gäste, nur ein deutscher Praktikant leistete beim Essen Gesellschaft. Die am Tag zuvor von den Besitzern angebotene Fahrt zu einem Aloenwald wurde gar nicht mehr erwähnt, auch sonst über keine Aktivität informiert. Wir fragten dann auch nicht mehr nach, denn wir bekamen die Zeit auch so gut herum. Am Nachmittag hat es dann wieder ein wenig geregnet.

Auf Kiripotib hat man Internet- und Handyempfang, das Essen kommt hauptsächlich aus dem eigenen Garten und das Fleisch aus eigener Produktion, auch Milch und Eier stammen vom Hof. Wir hatten vorher schon angefragt, ob wir hier Fleisch zum Grillen kaufen könnten. So bekamen wir 2 kg Lammfleisch aus der Keule, das leider später beim Grillen aber zur Hälfte aus Fett,Knochen und Sehnen bestand und ziemlich zäh war.


Lage

Die Gästefarm Kiripotib liegt etwa 140 km von Windhoek entfernt in südöstlicher Richtung. Wir fuhren von der Innenstadt in Richtung Flughafen, bogen weit vorher dann nach rechts auf die C23 ab, der wir 63 Kilometer in Richtung Dordabis folgten. Dort ist die Straße C15 / MR33 in Richtung Uhlenhorst ausgeschildert, ab hier wird es eine gut zu befahrene Gravelroad. Nach weiteren 54 Kilometern sieht man an einer Kreuzung rechts einen merkwürdigen runden Turm.

Hier hält man sich links - genaugenommen geradeaus - und erreicht nach weiteren 12 Kilometern auf der D1448 den gut beschilderten Eingang zur Farm Kiripotib.

In Richtung Mata Mata folgten wir dann der D 1448 weiter nach Osten, um dann in Richtung Süden durch das Olifants Valley den Grenzübergang nach Südafrika zu erreichen. Der erste Teil der Strecke hinter Kiripotib ist dabei ziemlich nervig, weil man alle paar Kilometer aussteigen muss um ein Gatter zu öffnen und zu schließen, denn der Weg führt über viele kleinere Farmen und Weiden.


Zimmer

Seit 2005 ist Kiripotib eine Gästefarm und bietet 10 Zimmer, die rechts und links vom Hauptgebäude liegen. Sehr viel schöner und geräumiger sind die beiden Chalets, die wir nur empfehlen können. Wir hatten Glück und bekamen Nummer 2, das Chalet welches vom Haupthaus am weitesten entfernt liegt. Das geräumige Haus besitzt eine eigene Terrasse, auf dem Rasen davor fehlen nur uns noch ein paar grasende Antilopen zum Beobachten.

Das Bett ist breit und super bequem, mit schöner Bettwäsche bezogen. Darüber hängt ein Teppich aus eigener Produktion mit Oryx-Antilopen als Motiv. Auch die anderen Kunstgegenstände in dem Raum sind exquisit, besonders gut hat uns das große Bild von Susan Mitchinson gefallen. Es gibt einen kleinen Tisch mit Korbstuhl und auch die Terasse ist gut mobliert. In der Kuschelecke mit Kissen unter dem Fenster kommt man sich vor wie in Indien, dort hatten wir oft solche Sitzplätze. Mit Leselampe perfekt um bei einem guten Buch hinaus in den Regen zu gucken.

Es gibt einen Safe und ausreichend Ablagen für Koffer und Kleidung. Für Kaffee oder Tee gibt es einen Wasserkocher und die üblichen Pülverchen und Beutel. Auch das Bad ist groß und geräumig und lässt keine Wünsche offen. Die Toilette befindet sich hier sogar in einem separaten Raum mit eigenem Handwaschbecken.

In diesem Ambiente hätten wir es gut auch länger ausgehalten.


Frühstück

Das Frühstück wird gemeinsam im Restaurant an einem großen Tisch eingenommen. Gemeinsam bedeutet hier, es ist für alle Gäste gedeckt, für die Familie falls anwesend und für leitende Angestellte wie den gerade anwesenden Shop Manager aus Swakopmund. Eierspeisen gibt es wie immer auf Wunsch zubereitet, dazu wird im Raum noch ein kleines Buffet mit leckerem Aufschnitt, Schinken und Käse aufgebaut. Dazu Fruchtsalat, Gurke udn Tomaten aus dem eigenen Garten, Brot, Joghurt, Saft und Cerealien. Marmelade, Butter und Milch stehen auf dem Tisch, Kaffee und Tee werden serviert.

Essen

Jeden Nachmittag um 16:00 Uhr gibt es im Restaurant kostenlos Kaffee, Tee und Kuchen für alle Gäste.

Das Abendessen nimmt man auf Kiripotib ganz Farm-like gemeinsam mit der Familie ein. Um 19:00 Uhr wird gegessen. Am ersten Abend bestand die Gesellschaft insgesamt aus 12 Personen: den beiden Inhabern nebst Tochter, dem Shop Manager, dem Praktikanten aus Deutschland und 7 Gästen. Auf jedem Platz befindet sich als Tischkarte ein Holztier mit dem Vornamen des Gastes.

Die Weinauswahl war in Ordnung, neben dem Hauswein gab es Flaschenweine, von denen wir uns einen Rotwein aussuchten. Leiedr haben wir nicht aufgeschrieben, welcher es war.

Es gab eine leckere Vorspeise mit Tomaten aus dem eigenen Garten und als Hauptspeise Rindfleischscheiben mit leckerer Sauce, dazu frittierte Kartoffelbällchen und Mangostücke. Die Gerichte werden jeweils vom vorab vorgestellten Koch angesagt. Da der Praktikant an diesem Abend Geburtstag hatte, gab es für alle ein Stück Schoko-Geburtstagskuchen zum Dessert. Danach waren wir sehr satt - was wir beim Anblick des Hauptgangs nicht erwartet hätten - und die Familie verabschiedete sich recht schnell vom Tisch.

Am nächsten Tag zur Mittagszeit wurde der Tisch gedeckt und wir wurden zum Essen gerufen. Es gab einen Salat mit Rucula und Tomaten, zu dem warme Rindfleischstreifen und Brot gereicht wurden. Mittendrin wurden wir von der Ankunft unseres neuen Leihwagens gestört, aber das Essen wurde ja nicht kalt. Das Fleisch wurde dann später noch einmal nachgereicht, als wir die Formalitäten erledigt hatten. Auf ein kleines Dessert warteten wir leider vergeblich, das Mittagessen stand später mit 105 N$ pro Person auf der Endrechnung.

Am zweiten Abend waren wir dann mit dem Praktikanten alleine. Wir wählten einen Weißwein, weil wir im Vorfeld erfragt hatten was es gibt. Die mit Rindfleisch gefüllte grüne Paprika zur Vorspeise war eine Geschmacksexplosion, sehr intensiv im Geschmack. Irgendwie bekam ich davon rote Flecken im Gesicht, was sicher nicht nur am Alkohol lag. Gegen Hautcreme mit Capsicum reagiere ich auch leicht allergisch, so war dies für uns ein deutlicher Beweis für die hervorragende Qualität des Gemüses.

Zum Hauptgang gab es sehr leckeres Fischfilet mit Reis und als Nachspeise bekamen wir einen Pudding aus Schokolade. Diesen Abend war es ein anderer Koch, der vom Vortag hatte frei. Ein 3-Gang Menü kostete 2010 auf Kiripotib 180 N$.

Fazit

Gästefarm mit tollen Zimmern auf halben Weg zwischen Windhoek und dem Süden.

Im März 2010 waren wir 2 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die schöne Webseite der Kiripotib Gästefarm.

Google Map zum Thema

Kiripotib Gästefarm

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