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BAVIAANSKLOOF 2

Nachtrag 2017: Als wir im Jahr 2002 zum ersten Mal in der Baviaanskloof waren, gab es noch keine Eingangskontrolle und kein offizielles Schutzgebiet. Die Straße war so gut, dass wir sie bei trockenen Straßenverhältnissen mit einem C-Klasse Mercedes in einem Tag locker geschafft haben. Die alten Fotos, noch Scans vom Dia, lasse ich auf dieser Seite noch stehen. Das ist heute nicht mehr möglich, in den letzten 15 Jahren hat sich der Straßenzustand erheblich verschlechtert. Ohne Allradfahrzeug kommt man hier am Kontrollposten gar nicht mehr vorbei. Mittlerweile waren wir noch einmal in der Baviaanskloof unterwegs, haben 4 Nächte in Kamerkloof gewohnt und sind den größten Teil der Strecke mit dem Allradfahrzeug gefahren. Mehr dazu auf meinen neuen Seiten.

Nachdem ich auf der ersten Seite in einem eher allgemeinen Teil die wunderschöne Baviaanskloof Wilderness Area beschrieben habe, folgt nun die Beschreibung der von uns gefahrenen Strecke. Für die knapp 200 km haben wir insgesamt ca. 6 Stunden gebraucht, mit kurzen Fotostopps.

Da wir am frühen Morgen noch von Plettenberg Bay aus angereist waren und bei Hankey noch unbedingt das Bergfenster sehen wollen, starteten wir erst kurz vor Mittag mit der eigentlichen Durchfahrt der Baviaanskloof.

Die Zeit reichte dann gerade noch, um nach diesem anstrengenden Tag kurz vor Sonnenuntergang den Ort Willowmore und somit Bett und Abendessen zu erreichen.

Es war eigentlich schon ein wenig zu spät, denn am Ende kam noch einmal eine spektakuläre Schlucht, aber die Sonne stand schon zu tief für Fotos. Mehr dazu auf der dritten Seite.

Bevor es endgültig in die Wildnis ging, haben wir im kleinen Ort Andrieskraal noch einmal vollgetankt. Hier kann man noch einen Abstecher zum riesigen Kouga Damm machen, ein Wasserreservoir mit gewaltiger Staumauer.

Hinter Andrieskraal ist die Straße noch ein paar Kilometer geteert. An der Komdomo Camp Site befindet sich der östliche Eingang zur Baviaanskloof Wilderness Area. Hier endet die geteerte Straße und geht in eine Schotterpiste über. Besucher können das Gebiet ohne Zutrittsgenehmigung auf der R 332 durchfahren. Die Genehmigung wird allerdings benötigt, wenn man von der Straße abweichen möchte oder im Tal übernachten will. Permits gibt es nur einige Kilometer innerhalb des Parks bei der Parkverwaltung in Cambria (Cambria Nature Conversation Station). Auch ein Grund, die Strecke aus dieser Richtung anzufangen. Es gibt außer der Durchgangsstraße noch einige 4x4 Strecken und Allradfreaks kommen hier voll auf ihre Kosten.

Pässe mit Aussicht

Der erste Teil der Strecke ist noch einfach zu bewältigen und führt durch eine malerische Schlucht namens Grootrivier se Poort mit steilen Felswänden entlang gleichnamigem Fluss. Der wird schließlich überquert und man erreicht kurz darauf die Bauernsiedling Cambria.

Nach einigen Kehren, Steigungen und Gefälle erreicht man schließlich Poortjies. Der Name bezieht sich das auf kleine, schmale Portal, das Zugang zur größeren Baviaanskloof gewährt. Der Bereich enthält einige historische Picknickpunkte entlang der Straße am Flüsschen Witrivier. In der kühlen, schattigen Senke kreuzt die Piste dann den glitzernden Fluss mindestens 12 Mal. Die tiefe Spalte, die über Jahrtausende von den reissenden Frühjahrsfluten des Flüsschens in den Berg geschnitten wurde, wird begrenzt von teilweise abstrakten Felsformationen. Hier fand man auch Höhlen mit Buschmannzeichnungen. Im Fluss leben zwei seltene endemische Rotflossenfische (Pseudobarbus asper und Pseudobarbus afer).

Dahinter wird es dann heftig, ein schmaler und kurvenreicher Pass schlängelt sich hoch zum Bergplaats Plateau. Wer nicht schwindelfrei ist und sich nicht sicher fühlt in seinem Fahrzeug, der sollte hier nicht weiterfahren. Die Strecke ist mit einem normalen Mietwagen zu befahren, bei gutem Wetter selbstverständlich. Vor Fahrtantritt sollte man schon wisssen, das einige Flüsse zu durchfahren sind und es manchmal auch am Unterboden kratzt. Hier boten wir mit unserem Mercedes wenig Angriffsfläche, das unten alles glatt und geschlossen ist.

Höchstgeschwindigkeit ist hier auf der Passstraße ca. 25 km/h. Die Strecke weist einige Schlaglöcher und manchmal dicke Steine auf, besonders schlimm sind aber die "speed traps". In Wahrheit sind dies schräg über die Straße laufende Wälle aus Schotter und Erde, mit denen das abfließende Wasser von den Straßen abgeleitet wird - auf dem Bild oben läuft links so eine Schwelle diagonal über die Straße. Sonst wäre die Straße nach einem Regenguss schnell weggeschwemmt. Über diese Schwellen kann man wirklich nur sehr vorsichtig mit Schritttempo drüberfahren - ein Lob auf die Automatik. Ist man nur ein klein wenig zu schnell, dann setzt eine normale Limousine sofort auf und es wird lautstark an den Türschwellern gekratzt.

Die Aussicht ist natürlich unglaublich...

Oben auf dem Plateau angekommen, möchte man gerne wieder ein wenig Gas geben. Doch die Piste ist hier besonders schlecht in Schuss. Nach dem Plateau folgt eine eine ebenso steile und kurvenreiche Abfahrt. Hier kam uns das einzige Touristenauto entgegen, später sahen wir auf den über 100 km nur noch zwei Bauern-Pickups und ein paar Maultierkarren.

Der Gegenverkehr war ein Allrad-Jeep, dessen Fahrer unseren Mercedes grinsend musterte. Wenig später mussten wir wieder einige Male einen Fluss durchfahren. Zum Teil war die Straße auch versumpft und die Fahrspur mit frisch gebrochenen Felsen notdürftig befestigt. Auch wenn man es nicht sieht, die Flussbetten sind meistens mit Beton befestigt - aber auch nicht alle. Es braucht einigen Mut, den Mercedes ohne den gewohnten hohen Radstand von unserem australischen Allradcamper durch den ersten kleinen Fluss zu steuern. War aber halb so schlimm und wir wurden bei den nächsten Durchfahrten immer mutiger...

Die Piste führt weiter vorbei an einem massiven Felsen im Kouga River, der den Namen Doodsklip (Todesklippe) trägt, dann folgen die einfahcen Campingplätze von Rooihoek und Smitskraal, die sehr idyllisch liegen.

Hier haben wir uns wirklich einen Camper geünscht, um an diesem hübschen Plätzchen die Nacht zu verbringen. Man durchfährt hier den breiten Baviaanskloof River, was wieder ein wenig Mut erfordert. Unten auf dem Bild ist der Fluss zu sehen, und zwar quer! Das Flussbett ist hier so breit, dass die überflutete Straße selbst wie ein Fluss aussieht.

Danach erreicht man die restaurierte Siedlung von Doornkraal, bevor es wieder aufwärts geht. Hier sahen wir einige Kudus und an vielen Flussquerungen krabbelten große Schildkröten. Wie es weitergeht steht auf der dritten Seite.

Google Map zum Thema

Letztes Teilstück bis Willowmore

Video zum Thema

Boven op de berg in de baviaanskloof

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