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ALLGEMEINES

Der Mountain Zebra National Park um den Bankberg liegt im Zentrum der Provinz Estern Cape, gut 12 km westlich von Cradock und 280 km nördlich von Port Elizabeth. Er lohnt auf jeden Fall einen Besuch, denn hier lassen sich auf einer weiten Grasebene viele Tiere bequem mit dem eigenen Auto beobachten. Es lebt allerdings kein Großwild dort.

Die Straßen innerhalb des Parks sind gut zu befahrende Gravel Roads und die Landschaft ist sehr schön. An den abgerundeten Vorsprüngen des 2.000 Meter hohen Bankberg gelegen hat man von hier herrliche Ausblicke auf die umliegenden Berge und weiten und kargen Ebenen der Karoo. Das Wilgerboom River Valley nimmt ebenfalls einen großen Teil des Parks ein und der Hauptarms des Flusses läuft mitten durch das Schutzgebiet.

Hier nennt man sich "The Dolorite country of Africa". Dolorit ist eine Balsaltsteinart, aus dieser Sorte Gestein wurde zum Beispiel auch das berühmte Stonehenge in England erbaut.

Der Mountain Zebra National Park ist eher ein ruhiger Park, man trifft nicht auf sehr viele Autos auf den Routen innerhalb des Gebietes. Hierher kommen selten Touristen, die zum ersten Mal im Land sind. Die nehmen lieber die bekannteren Attraktionen an der Küste mit, die man laut Reiseführer gesehen haben "muss".

Anfahrt

Wir haben von Graff-Reinet aus einen Ausflug in den Mountain Zebra National Park gemacht. Damit waren wir zwar einen ganzen Tag lang unterwegs, gut 400 km Wegstrecke sind es hin und zurück. Davon entfallen allein über 70 Kilometer auf die Gravel Roads innerhalb des Nationalparks. Und am Abend konnten wir dann als Abschluss eines schönen Tages wieder das Abendessen in unserer Lieblingsunterkunft bei Andries Stockenström genießen.

Von Graff-Reinet aus nahmen wir die Südroute zum Park, über Nebenstrecken durch kleine Orte wie Pearston. Dort kreiselten wir einmal um den Friedhof und namen die R 337 in Richtung Cradock.

Diese Schotterstrecke war sehr einsam, am Wegrand trafen wir sogar auf einen ausgewachsenen Rock Monitor von über einem Meter Grösse, auf dem Bild unten zu sehen. Es ging vorbei an einsam gelegenen Bauernhöfen, einfachen Hütten und Kakteenfeldern. Im Gebüsch oder sogar mitten auf der Straße konnten wir manchmal Mungos, Eichhörnchen und Erdmännchen sehen, die aber sehr scheu waren und sofort die Flucht ergriffen. Die Landschaft ist trocken und karg, wir hatten herrliches Wetter mit knallblauem Himmel. Leider gab es unterwegs einige Buschfeuer, die dunkle Qualmwolken kilometerweit über die Landschaft trieben. Oben auf dem Foto, das den Ausblick von einem Pass zeigt, kann man es gut erkennen.

Kurz vor Cradock fährt man über den Swaershoek Pass und erreicht wenig später die N 10.

Da die Nebentrecke sich ganz schön hinzieht und sehr zeitaufwenig ist fuhren wir zurück nach Graff-Reinet auf der kürzeren und gut ausgebauten, aber wenig spektakulären R 61.

Erfolgsgeschichte

Über die Zebras habe ich eine eigene Seite im Teil Flora und Fauna, aber die Geschichte der letzten Cape-Mountain Zebras ist eng mit der Geschichte dieses Nationalparks verknüpft.

Anfang 1930 waren die Kap-Bergzebras dem Aussterben nahe. Viele Farmer schossen sie wegen Zerstörungen an ihrern Zäunen und als Nahrungskonkurenz ihrer Schafe einfach ab. Den wenigen Tiere, die im Cradock-Distrikt überlebt hatten, wollte man ein geschütztes Gebiet zum Rückzug einrichten und so kaufte die Regierung die Farm "Babylons Tore" und es entstand im Juli 1937 der Mountain Zebra National Park.

Am Anfang war der Park mit 1.712 ha nur sehr klein und die Kap-Bergzebra-Population im Schutzgebiet war auf fünf Hengste und eine Stute zusammengeschrumpft, die sich nicht vermehrten. Am Ende blieben bis 1950 nur zwei alte Hengste übrig und die Population starb aus.

Mr. H.J.Lombard von der benachbarten Waterval-Farm konnte die Situation im Park jedoch durch den Tausch von 11 Zebras aus seinem Gebiet gegen Blessböcke entscheidend verbessern. Doch die Zuwachsrate blieb leider gering, 1964 wurde eine weitere kleine Herde hinzugefügt - so gab es insgesamt 25 Tiere.

Mehrere angrenzende Farmen wurden weiter aufgekauft, diese vergrößerten die Parkfläche auf 6.536 ha. Auch die benachbarten Farmer unterstützten mittlerweile aktiv den Naturschutz. Im neuen vergrößerten Park vermehrten sich die Bergzebras jetzt endlich relativ schnell.

In den späten 60ern gab es nun 140 Kap-Bergzebras und die Zahl stieg bis 1979 auf 200 an. 1984 hatte die Population wieder 400 Stück erreicht, was für den Park schon zu viele Tiere waren. Im Jahr 1975 wurden die ersten fünf Tiere in das De Hoop Nature Reserve umgesiedelt.

Seit 1978 gehört zur Dichtekontrolle das Einfangen und die Umsiedlung von Berg-Zebras an neue Standorte zu den Routineaufgaben der Ranger. Zwischen 200 und 230 Zebras werden heute im Park gehalten, und die normale Zuwachsrate gestattet im Durchschnitt die Umsiedlung von ca. 20 Tieren pro Jahr. So entstanden in vielen anderen Parks schon stattliche Satellitenherden und der Fortbestand der Art ist gesichert.

Flora und Fauna

Auch viele andere Tiere leben natürlich in diesem Park, allerdings kein Großwild. Vornehmlich sieht man Antilopenarten wie das Red Hartebeest, Eland, Bontebock, Kudu, und ganz besonders viele Springböcke. Der Bergriedbock findet hier ideale Lebensbedingungen und im Reservat erreicht er mit 500-600 Tieren die größte Populationsdichte.

Vor kurzem wurden im Flusstal auch Büffel und das Spitzmaulnashorn wieder angesiedelt, leider bekamen wir bei unserem Besuch keins dieser Tiere zu sehen.

Dafür eine Menge Zebras, aber auch eine Pavianhorde, Strauße und zahlreiche Vogelarten. Zu den Fleischfressern des Reservats gehören Wüstenluchse, Schabrackenschakale und Kapfüchse. Diverse Adlerarten, Bussarde und der Sekretärsvogel sind neben den kleineren Singvögeln hier ebenfalls heimisch. 207 Vogelarten wurden im Park gezählt, es gibt sogar mehrer Brutpaare Kaffernadler.

Die Vegetaion des Parks reicht von dichtem Ufergebüsch am Fluss mit Süßdorn und Wildolivenbäumen bis zum nährstoffreichen Grasveld auf den Hochebenen und den höher gelegenen Beghängen. Im Frühling verwandeln zahlreiche Blüten das Veld in ein Farbenmeer.

Wir fanden mitten in karger Einöde das uns unbekannte, aber auffällige Sukkulentengewächs auf dem rechten Bild, nur ein einziges dieser Exemplare leuchtete in der steingen Grassteppe. Beim Nachforschen in passenden Bildbänden entpuppte sich die Schönheit als Candelabra Flower(brunsvigia orientalis).

Unterhalb des Blütenstängels wachsen dicke Blätter paarig zu allen Seiten, die mit zunehmendem Wachstum der Pflanze nicht nur flach auf dem Boden liegen, sondern einen Knubbel bilden, der wie eine dicke Knolle wirkt. Auf dem Bild sind die obersten dieser Blätter schon braun und vertrocknet. Der rote Blütenstand hat einen Durchmesser von bis zu 40 cm und vertrockntet mit der Zeit. Irgendwann bricht die Blüte dann ab und rollt als Ball im Wind umher, um die Samen der Pflanze zu verteilen.

Google Map zum Thema

Cradock und Umgebung

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