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EXTREME HITZE - Oktober 2019

Bei unserem Aufenthalt im Oktober 2019 herrschte vor Ort eine ungewöhnlich heftige Dürre. Die ersten Regenfälle waren noch nicht gefallen und das Land mit allen Lebenwesen litt stark unter der Hitze. Tiere waren teilweiweise umsonst zu ausgetrockneten Wasserlöchern gelaufen und eine Glutglocke lag über dem Land. Bei unserem Aufenthalt in der Pafuri Region sahen wir sehr magere Büffel, denn es gab hier zwar Wasser, aber kein Gras mehr - einige waren schon verhungert.

Der nach der Jahreszeit benannte El Niño ist ein unregelmäßig wiederkehrendes Wetterphänomen im Zentralpazifik, das auch Auswirkungen auf die weltweiten Niederschläge hat: In manchen Regionen sorgt es für überdurchschnittlichen Regenfall, in anderen Regionen bleibt er ganz aus - so wie 2019 Jahr im südlichen Afrika. Hier herrschte nach einigen schon sowieso sehr trockenen Jahren die schlimmste Dürre seit drei Jahrzehnten. Wegen des ausbleibenden Regens sind die Ernteerträge eingebrochen, die Preise für Grundnahrungsmittel teils stark gestiegen und in den ärmeren Nachbarländern Simbabwe und Mosambik waren Millionen Menschen von Hunger bedroht.

Solche Dürren sind aber im südlichen Afrika nichts Ungewöhnliches, sie kommen seit Menschengedenken im biblischen Rhythmus von etwa sieben Jahren daher und fordern einen hohen Blutzoll. Danach werden sie dann wieder von normalen Regenjahren oder Starkregen mit heftigen Überschwemmungen abgelöst. Auch solche Jahre haben wir im Kruger schon erlebt, so wie im Jahr 2012, als Safari-Urlauber gerettet werden mussten, einige der Camps waren überflutet und wurden evakuiert.

Auch Wildtiere leiden in solchen Zeiten Hunger und Durst und verenden in großer Zahl. Dazu trägt auch der Rückbau der künstlich angelegten Dämme in den letzten Jahren bei, durch den einige ständig verfügbare Wasserstellen weggefallen sind. Im Kruger wurden seit Jahrzehnten Bohrlöcher unterhalten und hier mit Diesel- oder Solarpumpen Wasser an die Oberfläche gepumpt. Ein wesentliches Ziel dieser Anlagen: das ansonsten weit zerstreute Wild für die zahlenden Touristen sichtbar zu machen, da es sich an solchen Wasserstellen konzentriert. Die größere Verfügbarkeit von Wasser hat aber mehr Nachwuchs und vor allem noch mehr Elefanten zur Folge. Die Tiere konzentrieren sich dort in unnatürlicher Weise und zerstören die Vegetation im weiten Umkreis.

Die vielen Elefanten machen aus den Wassertümpeln in der Trockenzeit Schlammlöcher, in denen unzählige Antilopen stecken bleiben oder versinken und zu Tode kommen. Das haben wir schon beobachtet, damals hat ein Ranger das Impala gerettet. Bilder von dieser Aktion findet Ihr auf dieser Seite.

Die Bereitstellung von Wasser ist zwar je nach Einstellung gut gemeint oder einfach belebend für das Geschäft, langfristig aber ist es für die Natur schädlich. Nicht nur Überweidung ist ein Problem. Es gibt viele Tierarten, die als Überlebensstrategie eine extrem gute Wasserverwertung haben. So müssen sie nur selten zu den Wasserlöchern, wo die durstigen Raubkatzen lauern, und ziehen sich gerne in trockenere Gebiete zurück, die von den Raubkatzen gemieden werden. Gibt es überall verteilt künstliche Wasserlöcher, so wird die Fläche, die frei von Raubkatzen bleibt, immer kleiner. Die auf Trockenheit spezialisierten Tiere haben keinen Rückzugsraum mehr und werden vermehrt zur Beute. Deshalb werden durch die Zerstörung von einigen Wasserlöchern diese trockenen Gebiete zum Schutz der darauf angewiesenen Tiere wieder geschaffen.

Dauert eine Dürre zu lange oder ist die Zahl der Wildtiere allgemein zu hoch, verenden vor allem überdurchschnittlich viele der Gras- und Laubfresser. Auf diesem Wege bringt die Natur die Herden wieder in ein vorübergehendes Gleichgewicht mit den natürlichen Ressourcen, die Land und Vegetation bieten.

Im Kruger litten vor allem die Tiere und auch für den Besucher gab es viele eher gruselige Szenen zu beobachten. Hatten wir beim ersten Besuch - ebenfalls im Monat Oktober - damals noch nach den ersten Regenfällen grüne, sprießende Blätter in den ausgedehnten Mapanewäldern rund um das Camp Mopani bewundert, so glich dieser Teil des Kruger im Jahr 2019 einer Mondlandschaft.

Die Mopaneregion sah aus, als hätte es hier gebrant: Überall schwarze Stämme und farblose Landschaft mit sehr wenig Tieren. Es gab zwar auch einige Gewitter und damit verbunden heftige Regenfälle während unseres Aufenthaltes. Aber der trockene Boden konnte die Wassermassen so schnell gar nicht aufnehmen.

Besonders heftig war die Hitze, wir waren froh über die Klamanlage in unserem Auto, die uns vor allem am Mittag schützte. An einem Abend in Shimuwini gab es ein heftiges Gewitter am Horizont, der Regen kam aber leider nicht näher. Nur der Wind fegte Nachts ums Haus. Um 19:37 Uhr schauten wir auf das Thermometer, da zeigte die Temperatur noch 40°C.

Spitzenreiter war der Tag, an dem wir von Pafuri in Richtung Süden führen. Da entdeckten wir sogar einen Badestrand mit Besucher, auf der Seite Am Badestrand könnt Ihr mehr darüber erfahren. Das Thermometer unter unserem Auto zeigte den Spitzenwert von 51°C, wenn man die Hand von Innen an die Scheibe legte hatte man das Gefühl, mann fasst auf die Scheibe am Backofen. Mit Hilfe der Klimanlage konnten wir im Inneren bei halbwegs angenehmen 32°C sitzen.














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