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IM AUOB TAL

Die westliche Route innerhalb des Kgalagadi Transfrontier Park führt von Twee Rivieren zum 120 Kilometer entfernten Mata Mata und dabei immer am Flussbett des Auob entlang. Wie überall im Park gibt es auch an dieser Strecke zahlreiche Wasserlöcher, an denen fast immer Wild zu beobachten ist. Das Auob Tal empfanden wir im März 2010 und auch März 2011 als besonders grün und hier ließ sich das Wild noch viel besser beobachten als im Nossob Tal, denn die Straßenränder sind meist nicht so hoch. Außerdem gibt es hier einige parallele Streckenabschnitte zur Hauptstraße, die nicht von Tankwagen und Lastwagen der Parkverwaltung befahren werden. An diesen Abzweigungen liegen auch die meisten Wasserlöcher.

Vom Auob Tal aus erreicht man 4 verschiedene Unterkünfte, ausgehend vom Rest Camp Twee Rivieren: Nach ca. 60 Kilometern zweigt die Privatstraße zur noblen, im Juli 2007 eröffneten !Xaus Lodge nch Westen ab. Sie gehört den Khomani San (Bushmen) Communities und ist die erste voll bewirtschaftete Luxuslodge im Kgalagadi Transfrontier Park. Das Auto müssen die Gäste bei eigener Anreise stehen lassen. Die !Xaus Lodge liegt auf den roten Dünen der Kalahari mit Blick über eine herzförmige (auf Nama: !Xaus) Salzpfanne und bietet Platz für 24 Gäste.

Nur 13 Kilometer hinter der Abzweigung befindet sich das Wilderness Camp Urikaruus, in dem wir auch gewohnt haben. Von hier aus sind es noch weiter spannende 22 Kilometer durch den grünsten Teil des Parks und es zweigt wieder eine Zuwegung ab, diesmal zum größten uneingezäunten Wilderness Camp im Kgalagadi, dem Kalahari Tented Camp. Dort haben wir 2011 ebenfalls zwei Nächte gewohnt. Nur 8 Kilometer entfernt hat man dann die Grenze nach Namibia und das Mata Mata Restcamp erreicht. Es verfügt - ähnlich wie Nossob - über Campingplatz, Chalets, Tankstelle sowie über einen Swimmingpool und wurde Ende 2010 frisch renoviert.

Von Mata Mata aus ist die Weiterfahrt nach Namibia möglich, und natürlich kann man hier auch nach Südafrika einreisen. Allerdings muss man mindestens zwei Nächte im Park verbringen, damit die Straßen im Park nicht als Transitwege benutzt werden.




Trockenfluss

Der Auob River ist ein Trockenfluss, das heisst er führt nur sehr selten Wasser, eigentlich nur nach heftigen Regenfällen. Diese sind allerdings sehr selten und werden meist begleitet von heftigen Gewittern. In diesem Teil des Parks beträgt die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge 150 mm und das auch nur in den Monaten zwischen November und April. Wir konnten es im März einmal miterleben, wie sich aus dem Nichts ein Sturm mit ein paar heftig prasselnden Regentropfen aufbaute, ein beeindruckendes Erlebnis von kanpp 10 Minuten Dauer. Als zusätzlichen Effekt waren die Tiere entlang des Tals dort, wo es gerade frisch geregnet hatte, völlig ausgelassen und ausser Rand und Band, die Jungtiere liefen und sprangen übermütig herum, die jungen Böcke lieferten sich kleine Kämpfe, und alle wirkten sichtlich erfrischt und munter.

Auch vor unserer Ankunft hatte es wohl reichlich geregnet und das Auob Tal war sehr schön anzusehen und mit viel frischem Grün. Das lockt natürlich auch die Tiere an, vor allem die Grasfresser. Riesige Herden Springböcke, Gnus und Oryx-Antilopen konnten wir im Flusstal beobachten. Dazu drei Geparden, einige Giraffen, Löffelhunde und einen männlichen Löwen mit mächtiger Mähne, der sich im Schatten ausruhte. Kalahari-Löwen sind nicht nur größer und stärker als ihre Vettern aus der ostafrkanischen Savanne, sie wandern pro Nacht bis zu 20 Kilometer umher, immer auf der Suche nach Beute. Daher hatte der Herr unten auf dem letzten Bild sich sein Schläfchen auch verdient.

Besonders interessant sind die alten Kameldornbäume am Wegrand, in deren Schatten sich vor allem ein reges Vogelleben beobachten lässt.

Highlight war auch die Begegnung einer Kap-Kobra mit einem Kap-Borstenhörnchen, der wir zufällig als Zeuge beiwohnten, das Ganze konnten wir sogar im Bild festhalten. Nur auf einen Leoparden warteten wir vergebens.

Wasser fließt im Auob River statistisch nur alle 11 Jahre einmal. Die letzten Male konnte das seltene Schauspiel 1973, 1974 und im Jahr 2000 beobachtet werden. Im Nossob Tal kommt es sogar nur zweimal alle 100 Jahre vor - statistisch gesehen.

Solche Trockenflüsse führen aber im Untergrund meist das ganze Jahr über genug Wasser und daher bildet sich an den Ufern auch ein dauerhaftes grünes Vegetationsband, an dem man den Verlauf sehr gut erkennen kann. Das Grün bietet Schutz und Nahrung für viele verschiedene Lebewesen. Vom Auto aus kann man sie hier in aller Ruhe beobachten, wobei ein Fernglas durchaus sinnvoll ist, um das Gebüsch am anderen Flussufer zu durchsuchen oder auch kleinere Tiere genauer zu betrachen.



Wasserlöcher

Von Twee Rivieren aus durchfährt man zuerst ein Gelände aus Hügeln und Dünen etwas abseits des Flusstals. Hier sahen wir nur wenige Tiere wie Schildkröten, Steinböckchen und Strauße. Bevor der Weg dann hinunter führt und dem Flussbett in Richtung Nordwesten folgt gibt es einen schönen, inoffiziellen Aussichtspunkt quer über das hier weite Tal. Dann reihen sich im Flusstal wie Perlen auf einer Schnur in recht gleichmäßign Abständen die Wasserlöcher am Wegrand auf. Die ersten Wasserlöcher heißen Samevloeiing, Houmaed, Monro, Kamfersboom und Auchterlonie. Von einem ausgeschilderten Aussichtspunkt in diesem Teil hat man noch einmal einen schönen Blick hinunter und das Auob Tal entlang.

Im März war es hier sehr grün, überall blühte es. Nach 37 Kilometern Fahrt ab Twee Rivieren beim Wasserloch Auchterlonie erreicht man eine Abzweigung, die zum Wilderness Camp Kiliekrankie und weiter nach Kij Kij im Osten führt. Hier gibt es auch einen Picknickplatz am "Freilichtmuseum" der ehemaligen über dem Auob Tal gelegenen Auchterlonie-Farm. Diese Farm war zur deutschen Kolonialzeit im benachbarten Namibia der letzte Außenposten Südafrikas.

Es folgen die Wasserlöcher Gemsbokplein, Batulama, Montrose und Roiibrak. Kurz vor Kamqua kann man wieder auf einem Picknickplatz mit Toiletten und Grillstation Rast machen. Dahinter zweigt eine weitere Querverbindung zum Nossob Tal ab, die bei Dikbaardskolk das andere Flusstal erreicht. Die Strecke ist auf meiner Seite In den Dünen beschrieben.

Nur 8 Kilometer weiter zweigt die Zufahrt zum Wilderness Camp Urikaruus ab und kurz dahinter hatten wir an der Abzweigung zum nächsten Aussichtspunkt 2010 eine Begegnung mit drei Geparden, die sich direkt am Straßenrand unter einem Baum im Schatten ausruhten. Leider hatte einer ein Halsband mit Sender um, was nicht sehr nach Wildnis aussah.

Nun folgt der vielleicht tierreichste Teil des Parks, jedenfalls war das bei unseren Aufenthalten im März so. Drei kurze Schleifen führen neben der Hauptstrasse zu den Wasserlöchern Dertiende Boorgart, Veertiende Boorgart (dreizehntes und vierzehntes Bohrloch) und Dalkeith. Nach weiteren 7  Kilometern kommt das schöne Wasserloch von Craig Lockhart, an dem einen Tag zuvor sechs Löwen gesichtet wurde. Leider nicht von uns, dafür konnten wir hier sehr nah einige Sekretärvögel beim Trinken beobachten, umringt von zahlreichen Springböcken. Das letzte Wasserloch vor Mata Mata ist Sitsas, von hier aus sind es dann nur noch 8 Kilometer bis zum Restcamp und zur Grenze nach Namibia.

Die schottischen Namen der Wasserlöcher Monro, Dalkeith und Craig Lockhart hat ein Mann namens Roger "Malkop" Jackson vergeben, der die Region nach dem ersten Weltkrieg vermessen und viele Namen von Orten seiner schottischen Heimat übernommen hat.




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