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ON THE TOP

Nachdem wir über Phuthaditjhaba bis zum Sentinel Car Park gefahren waren und uns dort registriert hatten, begann die kleine Wanderung mit den großen Ausblicken. Wirklich jedem zu empfehlen, der sich in der Region aufhält, ab Royal Natal National Park allerdings eine insgesamt ca. 260 km lange Rundfahrt.

Hinter dem Tor vom umzäunten und bewachten Carpark, das der Ranger ausfschließt, beginn ein relativ einfach zu begehender Weg, der zum Rand des Amphitheaters führt. Der erste Teil ist sehr einfach und flach, dann geht es steil den ZigZag hinauf zum Weg um den Sentinel herum, dahinter soll es weniger beschwerlich sein bis zur berühmten Kettenleiter. Dort muss man noch zwei 30 m lange Leitern zum endgültigen Gipfel des Amphitheaters hochklimmen. Es gibt auch einen 1 km längeren Alternativweg.

Wir waren ein wenig spät vor Ort. Zu spät gestartet und die Anfahrt ein wenig unterschätzt. Die Sonne geht im Mai leider schon ab 17 Uhr unter. Da der Tugela River wegen Trockenheit dieses Jahr ganz wenig Wasser führte waren die berühmten Tugela Falls so gut wie gar nicht existent. So beschlossen wir uns den langen Weg rund um den markanten Sentinel zu sparen und nur hoch bis zum etwas niedriger gelegenen 3. Aussichtspunkt an der Abbruchkante zu gehen.

Es lohnt sich aber auf jeden Fall, hier früher anzureisen und länger zu laufen, auch wenn der Wasserfall nicht genug Wasser führt.

Aufstieg

Es war sehr heiß, als wir losliefen. Der Weg ist einfach zu begehen und schon nach relativ kurzer Zeit schaut man das erste Mal in die Tiefe, auf das Vorland der Drakensberge Region bis weit in die Midlands. Der Überblick über den Royal Natal National Park präsentierte uns wunderbar die am Vortag gelaufene Strecke zur Tugela Gorge.

Hinter dem ersten Ausblick wird der Weg dann steiler und man müht sich in großen Serpentinen bergauf, bezeichnenderweise Zigzag genannt. Es war heiß und wir kamen ganz gehörig ins Schwitzen. An einigen Stellen ist der Weg sogar mit Zement befestigt, alle Materialien inklusive Wasser müssen dafür zu Fuß hierher geschleppt werden. An mehreren Stellen ist NATO-Draht gespannt, um dumme Wanderer von Abkürzungen abzuhalten. Hier und da sieht man, wie solche gedankenlosen Querfeldeinkletterer die Erosion beschleunigen.

Beherrscht wird diese Seite des Amphitheaters wirklich dominant vom großen Balsaltblock des 3.155 m hohen Sentinel. Der Blick zurück zum Carpark und auf die Berge ist schon nett, aber nichts im Gegensatz zu dem Ausblick der einen erwartet wenn man zweiten Aussichtspunkt ankommt.

Die subalpine Vegetation war im Mai ziemlich spärlich, nur hier und dort blühten ein paar Kissen und Blumen oder zogen sich bunte Flechten über die Balsaltbrocken am Wegrand.

Am Abgrund

Die Aussicht vom Rand der Abbruchkante oben zu beschreiben und sich dabei nicht in Superlativen zu verlieren, ist fast unmöglich: Eastern Buttress als Begrenzung am anderen Ende des Amphitheaters, Devil's Tooth und Inner Tower sieht man schräg gegenüber, das gesamte Tugela Valley liegt einem zu Füßen. Spitze Felsnadeln und abgetragene Grate liegen tief unter einem, mit dichtem Grün überzogen, vergleichbar der einsamen Napali Coast von Kauai. Noch ein wenig weiter oben am 3.Ausichtspunkt öffnet sich der Blick etwas mehr nach rechts an der Kante des Amphitheater entlang und der Ausblick wird noch ein wenig spektakulärer. Da wir nicht weiterwandern wollten haben wir hier ausgiebig Rast gemacht.

Klarer blauer Himmel, bizarre Berge rundum, weit und breit kein Mensch und Stille - so still, daß es in den Ohren schmerzt. Ab und zu unterbrochen von dem Ruf eines unsichtbaren Klippschliefers oder dem Schrei der Adler. Die stiegen von irgenwelchen Felsgraten in den Witches links von uns auf, kreisten majestätisch über dem weiten Tal und unseren Köpfen, um dann am Ende irgendwo am Sentinel als winzige Punkte zu verschwinden.

Wir ließen unsere Füße über der Kante baumeln und kamen uns vor wie der König der Welt. Ein unglaubliches Gefühl, das kein Besucher der Drakensberge missen sollte. Noch weiter hinauf zur obersten Abbruchkante des Amphitheaters kommt man nur sehr schweißtreibend auf der Route um den Sentinel herum und die abenteuerlichen Leitern hinauf.

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