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WALSAISON

Jedes Jahr im Mai tauchen sie als erste an der Walker Bay auf: die Buckelwale. Einen Monat nach den "Humpbacks" kommen dann auch die ersten "Southern Rights", die Glattwale, in die vor den Stürmen des Atlantiks geschützte Bucht. Während der folgenden Monate werden in den Gewässern vor Pringle- und Bettys Bay, vor Hermanus, Witsand und Gansbaai viele Jungwale geboren - eine richtige Wal-Kinderstube.

Neben den riesigen Meeressäugern selbst ist die werbewirksamste Attraktion von Hermanus wohl der so genannte "Wal-Ausrufer", 1991 von einem findigen Geschäftsmann erfunden. In der Saison geht er mit einem Horn aus Meeresalgen und einer Uniform, die aussieht wie eine merkwürdige Tirolerkluft, durch den Ort.

Dieses Kelbhorn ist etwas Besonderes: Es besteht aus dem Stängel einer großen Tangpflanze, die hier vor der Küste in ganzen Wäldern wächst. So ein an den Stand geschwemmter Stängel wird mit Sand gefüllt, in Form gebracht und in der Sonne getrockent. Der kräftige Stiel härtet aus, der Sand wird ausgeschüttet und daraus wird dann das leichte und stabile Blasinstrument hergestellt.

Neben dem Horn hat der "Wal-Ausrufer" ein Schild umgehängt, auf dem die Signale für die Standorte der kürzlich gesichteten Wale vermerkt sind. Für jeden Standort gibt es morseartige Laute, der er auf seinem weit schallenden Kelbhorn trötet.

So geht er durch die Straßen von Hermanus und lässt sich natürlich auch gerne fotografieren. Gute Werbung für den Ort in aller Welt. Die Naturschönheit wird hier perfekt vermarktet.

Alle Walbewegungen gibt der Wal-Ausrufer dann per Handy an die Whale Hotlines (Tel. 0800/22 8222 oder Tel./Fax 083/212 1074/5) weiter: Sie stehen auch allen Reisenden täglich zwischen 7:00 und 17:00 Uhr zwischen Juni-Dezember mit den "Lastest News" zur Verfügung.

Man kann hier in und um Hermanus die Wale wirklich sehr gut vom Land aus beobachten. Ein wenig Angst hatten wir ja schon, im November keine mehr vorzufinden - doch diese Angst war unbegründet. Direkt nach Ankunft am alten Hafen hörten wir das Horn und sahen kurz darauf tauchten gleich die ersten Exemplare nur wenige Meter von den Klippen entfernt auf. Entgegen den verbreiteten Angaben in Reiseführern waren 2002 sogar im Dezember noch Wale zu sehen, und 2001 sollen sogar welche über das ganze Jahr dageblieben sein. Eine Garantie gibt es natürlich nie, und auch zwischendurch gibt es immer wieder Tage, an denen sich kein Wal sehen lässt...

Jedes Restaurant und jede Gasstätte verfügt über Fernrohre und Ferngläser, um die großen Säuger direkt von der Bar beobachten zu können. Über die Saison kann man zur Paarungszeit springende Wale sehen, die meist mehrere Sprünge hintereinander machen. Manchmal lassen sie sich kopfüber im tiefen Wasser treiben mit der Fluke als Segel, oder sie schlagen damit immer wieder aufs Wasser. Sehr beliebt sind auch die ufernahen Sandbänke: Hier rollen sich die Tiere auf den Rücken und scheuern sich stundenlang im Sand die Parasiten von der Haut.

Ausflugsboote müssen strenge Vorschriften zum Schutz der Tiere einhalten und dürfen sich den Walen auf maximal 300 Meter nähern. Und große Teile der Walker Bay sind für Bootsverkehr sowieso komplett gesperrt. Aber um einen Wal zu sehen braucht man hier auch nicht auf ein Schiff. Sie schwimmen mit ihren Kälbern teilweise nur 10 Meter vom Ufer entfernt vorbei.

Bildung und Spass

Am alten Hafen gibt es ein Museum, das die Geschichte des Walfangs sehr schön dokumentiert. Als besondere Attraktion gibt es ein auf den Meeresgrund versenktes Mikrophon, Über diese Wal-Lausch-Boje werden die Gesänge ins Innere des Museums übertragen.

Öffnungszeiten des Museums: Montag-Samstag von 9:00 bis 13:00 und 14:00 bis 17:00 Uhr.

Ende September, zum Höhepunkt der alljährlichen Walsaison, findet in Hermanus das Hermanus Whale Festival statt. Natürlich stehen auch hier die Wale als Hauptakteure im Vordergrund, dazu gibt aber dann eine Woche lang ein Kinderfestival, einen Kunsthandwerksmarkt, Theateraufführungen und reichlich zu Essen, Trinken und gute Musik.

Musik gibt es auch täglich am alten Hafen, denn dort konzentriert sich der Waltourismus. Einige Jugendgruppen aus den umliegenden Townships tragen ihre Musik vor, sehr melodische Klangfolgen und Gesänge aus geübten Kehlen - zum Teil traditionelle Lieder, zum Teil bei den Besuchern beliebte Hits wie "Amazing Grace" oder sogar Opernarien. Die Einnahmen sind für die Jungs bestimmt nicht schlecht, deshalb findet man hier auch mehrere konkurrierende Gruppen und Einzelsänger. Dazu kommen zahlreiche sich unterhaltende Touristen und Autos auf der Uferstraße. So geht das Schnauben der riesigen Tiere hier schon mal im allgemeinen Lärm unter.

De Kelders

Wer es ruhiger mag und die Wale ebenfalls sehr nah von erhöhtem Standpunkt beobachten möchte, der fährt nach De Kelders, nur eine halbe Autostunde oder 45 Kilometer von Hermanus entfernt und zu Gaansbaii gehörend.

Hier kann man einmal die De Larey Street herunterfahren und landet dann am Meer automatisch auf einem Parkplatz am Fischerhafen und in einer Sackgasse.

Von den davor vorgelagerten Felsen hat man einen schönen Blick auf die im Meer spielenden Wale. Wir sahen 5 Stück auf einmal.

Noch besser schaut man von oben herab vom Cliff, das man, von Hermanus kommend, über die erste Abfahrt rechts in De Kelders in Richtung Meer erreicht. Dort fährt man herunter und landet automatisch in einer Sackgasse mit Parkmöglickeit.

Diese kleinen Stücke Steilküste gibt es außer in Hermanus nur im Bereich von De Kelders, ansonsten besteht Küsten der Walker Bay aus endlosen, einsamen Sand- und teilweise Kiesstränden. In De Kelders ist es so ruhig das man hier auch das Schnauben der Tiere hören kann.

  Bei unserem Besuch sahen wir eine richtige Parade von Walkühen mit ihren Kälbern, die nur wenige Meter vom Ufer entfernt langsam vorbeischwammen. Ein wunderbares Erlebnis, das wir mit nur wenigen Zuschauern teilen mussten.

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