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Buddhistische Kunst

Alle religiösen Zeremonien im buddhistischen Thailand haben einen Tempel, den Wat zum Mittelpunkt. Wats sind meistens eine Mischung aus Kirche und Kloster und es gibt davon rund 30.000 im Land.

Die Wats in Thailand sind meist prächtig gestaltet und schon von weitem an den kunstvoll geschwungenen, bunten Dächern zu erkennen. Die Innenwände und Begrenzungmauern der Tempelanlage sind oft mit Wandgemälden geschmückt, auf denen entweder Szenen aus dem Leben Buddhas dargestellt sind oder aber moralistische Fabeln erzählt wurden. Auffallend ist dabei, daß die Wandgemälde stets dicht bevölkert sind. Besonders schöne kann man in Bangkok im Grand Palace besichtigen.

Weitere klassische Dekorationselemente der thailändischen Kunst sind große geschnitzte Holztafeln, die in die Giebel eingelassen sind oder als Tür- und Fensterblätter Verwendung finden, oft mit Perlmutt eingelegt. Weit verbreitet sind Glas-Mosaiken, die sowohl auf Statuen als auch auf großen Wandflächen angebracht wurden, ferner Stuckarbeiten, die mit Glas- oder Porzellanscherben verziert sind.

Manchem westlichen Besucher mag die Betonung des Glitzrigen etwas zu kitschig erscheinen, aber es ist in Wahrheit mehr als nur dekorativer Selbstzweck. Nach buddhistischer Interpretation äußert sich im Glitzernden nämlich nicht nur der Glanz des Herrschaftshauses, sondern auch religiöse Erleuchtung.

Ähnliches ist bei der Beurteilung von Buddha-Statuen zu berücksichtigen. Im Verlauf der Geschichte kann man in der Entwicklung einen Hang zur Monumentalität entdecken. Dabei war Monumentalität in vergangenen Zeiten eher eine künstlerische Leistung als heute, wo es im Zeitalter der Technik eher eine Frage der Finanzierung durch wohlhabende Gönner eines Wat ist. Allerdings werden die Groß-Statuen in Thailand ja nicht geschaffen, um den Kunstfreund zu begeistern, und auch nicht, um in irgendeiner Weise zu protzen. Sie sind vielmehr Ausdruck eines religiösen Systems, in dem ebenso wie der Glitter auch die Monumentalität ein Ausdruck religiöser Erleuchtung ist.

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