| Weltreisen | Argentinien | Buenos Aires | Site-Map | HOME |
| Öffentliche Verkehrsmittel | Taxifahren |
Der Name Buenos Aires bedeutet zwar nicht, wie oft behauptet, "Gute Lüfte". Der Name stammt von einer Schutzheiligen der Seefahrer, Santa Maria del Buen Ayre (span. Heilige Maria des Guten Windes) nach der die Gründer die neue Stadt benannten, um sich damit für die günstigen Wetterbedingungen der Anfahrt zu bedanken. Die Metropole mit 13 Millionen Einwohnern hätte beste geographische Voraussetzungen für gutes Klima, denn hier begrenzen keine Bergrücken den Luftaustausch und es weht häufig ein kräftiger Wind über die Stadt und das flache Umland.
Die offiziell 203 km² große Stadt bildet den Kern einer der größten Metropolregionen Südamerikas. Die Schadstoffbelastung der Luft durch die mangelhaft gefilterten Industrie- und Autoabgase in einigen Außenbezirken erreichen oft kritische Werte, die zu erhöhten Lungenkrebsraten führen. Dazu trägt in erheblichem Maße das hohe Verkehrsaufkommen bei. Leider gibt es Millionen Autos und zahlreiche stinkende Busse. Kaum jemand hat einen Katalysator und viele fahren immer noch mit bleihaltigem Benzin, sind älter als 10 Jahre und die ausgenudelten Motoren verbrennen ungewollt übel duftendes Getriebe- und Motorenöl mit. So ist die Luft im Stadtgebiet heute ziemlich vergiftet. Besonders in den sehr engen Straßenschluchten verschärft sich die Luftverschmutzung. Zur Stoßzeit kann man oft kaum atmen, so hoch ist die Belastung durch Kohlenmonoxid und Dieselruß, die Luft brennt in den Augen.
Der moderne internationale Flughafen von Buenos Aires namens Aeropuerto Internacional Ministro Pistarini de Ezeiza, kurz nur Ezeiza genannt, liegt ca. 35 Km außerhalb des Zentrums. Hier kommen die meisten Reisenden an. Es kein Problem mit dem Taxi zum Hotel zu fahren, Schalter von Radio Taxi befinden sich gleich in der Ankunftshalle. Den Fahrpreis von angehaltenen Taxen sollte man, wie überall auf der Welt, vor Fahrtantritt ausmachen. Für kürzere Strecken gibt es in jedem Fahrzeug ein Taxameter. Da es schon vorgekommen ist, das Taxifahrer mit dem Gepäck davonbrausen: erst bezahlen, wenn alles ausgeladen ist.
Es gibt auch Busse und bereits am Gepäckband macht ein Schild auf die verschiedenen Möglichkeiten und die aktuellen Preise aufmerksam.
Es gibt noch einen zweiten Flughafen in Buenos Aires, den Stadtflughafen Aeroparque Jorge Newbery. Er liegt nur ca. 9 km vom Zentrum entfernt direkt am Ufer des Río de la Plata. Hier landen alle Inlandsflüge sowie Flüge aus Montevideo. Von den Fenstern der Wandelgänge im ersten Stock hat man einen Blick auf die trüben braunen Fluten.
In allen Flughäfen gibt es Geschäfte, Drogerien und Bookshops. Wer frisch ankommt und dann weiterfliegen muss kann sich hier schon mit Karten und Reiseführern eindecken.
Im Jahr 1857 bekam Buenos Aires Anschluss an die Eisenbahn. Die Fernverbindungen kamen in den 1990er-Jahren aber fast zum Erliegen. Die amerikanischen Berater forcierten private Buslinien gegenüber der staatlichen Bahn und fuhren alle Investitionen bis zum Zerfall der Bahnlinien herunter, auch um die Eisenbahnergewerkschaft zu entmachten. Überland reist man heute per Flugzeug oder mit komfortablen Fernbussen. Der sehr große Busbahnhof ist im Stadtteil Retiro zu finden.
In der Stadt Buenos Aires findet man sich schnell zurecht. Die Straßen sind meistens nach dem Schachbrettmuster angelegt und zumeist abwechselnd Einbahnstraßen. Fortbewegung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist in Buenos Aires kein Problem, dafür sorgt unter anderem auch die Subte, die U-Bahn oder Sub-Terrano. Am 1. Dezember 1913 wurde der erste Streckenabschnitt der U-Bahn in Buenos Aires eröffnet, damit fährt man hier mit der ältesten U-Bahn in Lateinamerika und der dreizehnten U-Bahn weltweit. 1,3 Millionen Fahrgäste werden so täglich befördert.
Besonders die Subte Linea A ist sehr sehenswert, sie ist die älteste der von den Briten zu Beginn des Jahrhunderts gebauten U-Bahn-Linien. Heute ist sie die einzige, die noch in ihrem Urzustand mit Holzbänken und den typischen Jugendstil-Verzierungen der Haltestellen erhalten ist.
Wer ins Tigre-Delta möchte kann das ebenfalls mit öffentlichen Verkehrsmitteln tun, wir haben es aus Zeitmangel nicht geschafft. Es gibt einen Ausflugszug namens Tren de la Costa, der ab Station B. Mitre bis nach Tigre fährt. Diese Station erreicht man mit der Subte Linea C bis Retiro, dann in den Bahnhof und weiter mit dem Zug Richtung Estacion B. Mitre. An der Endstation starten die Ausflugsboote ins Tigre Delta.
In Buenos Aires fahren auch viele Busse (Colectivo), was oft für sehr schlechte Luft sorgt, wenn sich die dicken Stinker durch die vollen Straßen quälen. Die Übersicht über die zahlreichen Buslinien ist schwierig, man zahlt beim Einsteigen beim Fahrer, bitte passendes Kleingeld parat halten. Wir haben auf eine Busfahrt gänzlich verzichtet, weil das Taxifahren so preiswert ist, das sich für wenige Tage ein Auseinandersetzen mit dem Busfahrplan nicht lohnte. Die Konkurrenz ist groß, auf mehr als 150 Linien fahren diverse private Firmen.
Der Fahrplantakt so mancher Buslinie ist beachtlich. Als wir in Recoleta in einem Cafe saßen kam alle paar Minuten ein Bus vorbei, oft auch zwei Busse der gleichen Linie direkt hintereinander. Zu Stoßzeiten bilden sich trotzdem im Zentrum in der Nähe der großen Ministerien lange Schlangen am Busbahnhof, siehe unten.
Ansonsten sind die Busse immer etwas Aufmerksamkeit wert - allein damit man nicht überfahren wird. Wie den meisten argentinischen Städten ist auch in Buenos Aires fast alles rechtwinklig und mit abwechselnden Einbahnstraßen organisiert. So fährt in beinahe jeder Straße der Verkehr auf zwei Spuren in die gleiche Richtung. Und auf jeder Spur preschen die Busse nur wenige Zentimeter vom Bordstein entfernt an Fußgängern, Müllbeuteln und Zeitungskiosken vorbei. Mit Hupe und Lichthupe werden abbiegende Fahrzeuge von der Kreuzung gescheucht, und so manches Mal hatten wir den Eindruck, daß der Platz für eine Notbremsung nicht gerreicht hätte.
Spass macht hier das Taxifahren und schon am zweiten Tag sind wir längere Strecken nicht mehr zu Fuß gelaufen. In Buenos Aires sind die Taxis schwarz mit einem gelben Dach und erheblich preiswerter als in Deutschland. Als reiche Ausländer mit günstigem Wechselkurs zahlt man fürs Taxi einen Spottpreis. Einfach am Straßenrand eines der rund 40.000 Taxis anhalten. In Buenos Aires kommt ein Taxi auf je 72 Einwohner, in New York City müssen sich statistisch 681 Einwohner eins teilen.
Die freien Taxen schleichen etwas langsamer auf der rechten Straßenseite entlang, auf der Suche nach Kunden. Hinter der Scheibe leuchtet in roten Leuchtbuchstaben "Libre" - Frei. Sicherheitshalber sollte man immer ein Taxi mit dem Schild RADIO-TAXI auswählen.
Sie werden mit einem Handzeichen heran gewunken und halten dann sofort. Kaum ist man eingestiegen - übrigens immer hinten, der Beifahrersitz ist aus Platzgründen immer ganz nach vorn geschoben - wandelt sich der eben noch schleichende Chauffeur zu einem Rennfahrer. Gewagte Überholmanöver, blitzartiges Ausscheren und dazwischen Quetschen sind an der Tagesordnung. Aber der Verkehr fließt sehr zügig, die auf den Zentimeter genauen Spurwechsel bei 50 km/h laufen präzise ab, Unfälle sahen wir keine.
Da Taxen massenhaft vorhanden sind, mussten wir nie länger als ein paar Minuten am Straßenrand warten. Auch nicht in Seitenstraßen oder am Abend, immer war sehr schnell ein freies Taxi zur Stelle. Auch wenn es oftmals quietscht, wackelt und klappert, die Karosse altbacken und die Sitzbank durchgesessen ist: Hupe und Bremse funktionierten immer prima.
Der Verkehr ist meist sehr dicht, aber richtige Staus erlebten wir kaum. Die Verkehrsregeln sind undurchsichtig, falls es welche gibt. Selber fahren wäre hier ein Albtraum. Schließlich gibt es hier Straßen wie die Av. 9 de Julio, die 9 bis 11 (!) Spuren in jeder Richtung ausweist und somit angeblich die breiteste Straße der Welt ist. Das folgende Foto zeigt einen Teil der Straße mit dem Obelisken. Am Fahrziel angekommen, wird ein geringfügiges Aufrunden des Fahrpreises gerne angenommen.
| Weltreisen | Argentinien | Buenos Aires | HOME |
| Datenschutz | Impressum |