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| Am Stausee |
Von Mendoza aus fuhren wir eine eher langweilige Straße 240 Kilometer lang in südlicher Richtung bis nach San Rafael, um dort leider nur eine Nacht im wunderschönen Algodon Wine Estate - Viñas del Golf zu verbringen. Unterwegs fallen Unterstände am Straßenrand auf, sie sollen Reisende und Autos gegen den hier jahreszeitlich bedingt plötzlich auftretenden schweren Hagelschlag schützen. Für den Ort San Rafael haben wir uns keine Zeit genommen, denn am nächsten Tag stand eine längere Rundfahrt durch den Cañón del Atuel. auf dem Programm. Er soll aber sehr grün sein und ähnlich wie in Mendoza säumen auch hier Bewässerungskanäle die Straßen. San Rafael hat knapp 200.000 Einwohner und ist damit ist die zweitwichtigste Stadt der Provinz Mendoza. Der Río Diamante bewässert die Region, so dass in der Umgebung Landwirtschaft und Weinanbau möglich ist. Hier wachsen Oliven, Knoblauch, Zwiebeln, Mais, Luzerne und Früchte. Immer bedroht wird die Ernte von plötzlich auftretendem Hagel oder Nachtfrösten aus den nahen Anden. Rund um die Stadt gibt es viel Grün, sobald man ein paar Kilometer gefahren ist, wird die Landschaft braun und öde.
Zunehmende Bedeutung für den Oasenort hat der Tourismus und die Leute kommen vor allem wegen der hervorragenden Wassersportmöglichkeiten hierher. Das Wetter ist aufgrund der trockenen Luft und mit 300 Sonnentagen im Jahr sehr angenehm und zieht viele Argentinier zur Sommerfrische an. Im Westen von San Rafael gibt es mehrere Stauseen am Río Diamante. Hier wird Energie gewonnen und das Wasser zum Bewässern der Felder abgeleitet. Es gibt auch eine touristische Infrastruktur an den Seen namens Galileo Vitale, El Tigre, Los Reyunos und Agua de Toro.
Unser Weg an diesem Morgen führte uns in den Süden, zu den beiden größten Stauseen namens Valle Grande und El Nihuil. Sie sind durch eine abenteuerliche Straße verbunden, die Ruta Provincial Nº 173 windet sich hier durch den malerischen Cañón del Atuel. Der beginnt erst hinter dem Valle Grande und dieser Teil der Fahrstrecke wird auf einer eigenen Seite beschrieben.
Etwa 30 Kilometer südlich der Innenstadt von San Rafael beginnt die Ruta Provincial Nº 173 und führt den Reisenden parallel zum Rio Atuel durch das grüne Valle Grande. Hier ist man mitten im Touristenzentrum der Region und die Straße ist gesäumt mit Unterkünften, Restaurants, Tourveranstaltern und Anlegestellen für Raftinggruppen. Es gibt viele Campingplätze und immer wieder Picknickstellen am Flussufer. Steile Felswände begrenzen das Tal und die grünen Ufer bilden eine optische Einheit mit dem smaragdgrünen Wasser. Jetzt im Frühjahr war hier noch nicht all zu viel los, im Sommer mag das ganz anders sein. Trotz Nebensaison sahen wir mehrere Raftinggruppen auf dem Fluss, der nicht besonders wild ist. Eher ein Raften der zahmen Art, macht es aber bestimmt viel Spaß. Man kann hier im Tal auch Angeln, Kajak oder Mountainbike fahren, Reiten und in den Felswänden herumklettern. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, kein Wunder dass bei so vielen Aktionen vor allem junge Leute hierher kommen.
Zumal nur wenige Kilometer weiter der riesige Stausee-Spiegel aus smaragdgrünem Wasser mit weiteren Wassersportangeboten lockt. Doch bis dahin windet sich die Strasse ebenso wie der Fluß in etlichen Kehren noch kilometerweit durch das enge Tal.
Bis zum Ende des Tals ist die Straße asphaltiert, hier fährt man direkt auf die große Staumauer zu. In einigen großen Kehren windet sich die Straße rechts den Berg hinauf und kehrt dann durch einen Tunnel zur Krone der Staumauer zurück - in Google-Maps ist der Verlauf laut Karte falsch. Von Oben hat man einen schönen Blick auf den Wasserspiegel des Dique Valle Grande auf der einen Seite und hinunter ins grüne Tal in der anderen Richtung. Auch hier gibt es am Ufer touristische Einrichtungen, man kann Schwimmen, Tauchen, Wasserski fahren, Rudern, Motorboot fahren, Katamaran fahren oder Windsurfen. Für jedes Bedürfnis gibt es den passenden Veranstalter.
Die Straße führt am Ostufer ein Stück um den Dique Valle Grande herum und der Asphalt hört bald auf, auch der Verkehr wird spärlich. Wir trafen auf der gesamten Strecke nur wenige Personenwagen, die meisten Touristen sind hier in Kleinbussen mit Veranstaltern unterwegs. Ab Stausee fährt man auf einer festen Erdstraße, die aber auch mit einem normalen Auto gut zu befahren ist. Vorausgesetzt es ist trocken, bei Regen kann das wahrscheinlich ganz anders aussehen. Wir hatten an diesem Tag aber strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Nachträglich müssen wir feststellen, dass wir besser 2 Nächte im Viñas del Golf übernachtet hätten. Abgesehen davon, das uns diese Unterkunft sehr gut gefallen hat, hätten wir so den ganzen Tag lang Zeit für die Rundfahrt durch Valle Grande und Cañón del Atuel gehabt. So mussten wir am gleichen Nachmittag noch die recht lange und ermüdende Strecke von San Rafael bis zur nächsten Unterkunft, der Posada Salentein in Tunuyán, zurücklegen. Für unseren Geschmack alles ein wenig zu viel für einen Tag.
An einem Aussichtspunkt hoch über dem See machten wir eine kurze Rast und genossen die Aussicht. Wenn der Wasserspiegel niedrig ist, dann kommen Formationen aus dem Wasser die man Submarino nennt, wie ein U-Boot sieht es auch mit ein wenig Fantasie aus. Noch ahnten wir nicht, wie weit uns die Straße noch durch bizarre Felslandschaften führen sollte. Der Blick auf den See mit seinen kargen Inseln ist schön und zur Erbauung kamen einige neugierige Vögelchen angehüpft. Sie sind hier wohl Gesellschaft gewöhnt, denn wenig scheu pickten sie die dargebotenen Kekskrümel ganz in unserer Nähe.
Im Südwesten verlässt man dann den Talkessel, in dem der Stausee liegt und die Straße windet sich weiter durch bizarre Felslandschaften. Hinter jeder Kurve vermuteten wir ein Schild, dass wir uns nun im eigentlichen Cañón del Atuel befinden. Doch viele Kilometer Kurven und schöne Ausblicke weiter hatten wir den eigentlichen Canyon immer noch nicht erreicht und fuhren durch eine trockene, sehr beeindruckende Felslandschaft mit herrlichen Ausblicken.
Google Map zum Thema
Valle Grande
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