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| Im Canyon |

TALAMPAYA 4

Zum Schluss der mittleren Rundfahrt kommt man nach dem Besuch der Kathedrale noch zu einem weiteren, dem vierten Stopp. Der Bus hält an einen Aussichtspunkt mit einigen kolossalen Einzelfelsen. Sie heißen "Mönch" oder "Der Turm" und sind sehr beeindruckend in ihrer Größe.

Die einsam in der Landschaft stehenden Figuren sind sehr fotogen, leider ging hier gerade die Sonne ein wenig weg und die Bewölkung nahm zu. Trotzdem sind auch die einzeln stehenden Chanar-Bäume, die merkwürdig geformten Felsen am Wegrand und das grüne Gras auf den Sanddünen wunderbare Fotomotive. Nach einer Weile öffnete sich die Wolkendecke wieder und die Landschaft wurde in ein diffuses Licht getaucht. Unser Guide erklärte hier eine Menge auf Spanisch, von dem wir aber leider weniger als die Hälfte verstanden.

Nach dem Aufenthalt am letzten Punkt dann fährt der Bus wieder auf den eigenen Fahrspuren zurück. Nach einer Weile hält er plötzlich mitten im Nirgendwo an und unsere Namen wurden aufgerufen. Zuerst verstanden wir gar nichts, dann wurde aber recht schnell klar warum. Ein kleinerer Bus wartete hier und alle Mitreisenden, welche die längere und teurere Tour gebucht hatten mussten umsteigen. Es war nur eine Handvoll Leute, die sich nun in den kleinen Bus zwängten, zusammen mit einem anderen Guide und dem Busfahrer waren wir 10 Personen.

Die Fahrt ging wieder in Richtung Osten, weiter durch Canyons und durch ein trockenes Flussbett. Dabei wurden wir ganz schön durchgerüttelt, denn der kleine Bus war weniger gut gefedert und die Wegstrecke hier wesentlich schlechter. Über Stock und Stein ging es eine ganze Weile vorbei an atemberaubender Landschaft, die man jedoch nicht fotografieren konnte. Zu heftig waren die Stöße, da haute man mit dem Objektiv im offenen Fenster dauernd an den Rahmen. Eine Behandlung, die keine Technik öfter verträgt, also konzentrierten wir uns auf das Schauen. Unterwegs hält der Bus kurz an Felsritzungen, die man aus dem Fenster heraus fotografieren konnte. Der Fahrer hatte ein ganz schönes Tempo drauf, immerhin ist es vom Treffpunkt bis zum Eingang des Canyon Los Cajones noch eine Strecke von 15 bis 20 Kilometern.



Canyon Los Cajones

Der Canyon Los Cajones wird am Eingang noch von mächtigen Felstümen beflankt. Dahinter ziehen sich die Steilwände dann immer mehr zusammen und es wird ständig enger, bis es irgendwann mit dem Kleinbus nicht mehr weiter geht. Die letzten paar hundert Meter mussten wir zu Fuß zurücklegen. Auf dem bis hierher trockenen Sandboden, dem Flussbett, gibt es ein Stück die Schlucht hinauf noch Wasser, kleine Rinnsale mit giftgrünem Algenbewuchs bahnen sich ihren Weg über den sandigen Untergrund.

Wo es Wasser gibt, da ist auch Leben. Wiederholt flog eine Schar kreischender Felsensittiche über unsere Köpfe hinweg durch die enge Schlucht. Ihre Rufe schallen in vielen Echos von den Felswänden zurück. Ein schöner Ort, hier wären wir gerne alleine gewesen. Eine Schar der großen Sittiche landete sogar zum Trinken auf dem Boden und ich pirschte mich mit Kamera vorsichtig heran. Ich konnte gerade ein einziges Foto machen, als eine Vierergruppe Argentinier mich laut redend und lachend überholte. Da waren alle Papageien in sekundenschnelle verschwunden. Dabei hatten die Typen doch gesehen, dass ich fotografierte und ich hatte sogar Handzeichen gegeben, sie mögen bitte einen Moment anhalten. Was aber niemanden weiter interessierte. Ich war ziemlich sauer, so nah bin ich nie mehr an eine trinkende Papageienbande herangekommen, unten ist das einzige scharfe Foto zu sehen. Wir waren uns da mal wieder sehr schnell einig, wie fürchterlich es doch ist den ganzen Urlaub in Horden aufzutreten und das Beste somit zu verpassen. Leider hat man hier keine andere Wahl und kann nicht alleine unterwegs sein. Was man in Schutzgebieten unter anderem auch zerstörerischen Vandalen und kleptomanischen Souvenirjägern zu verdanken hat.

Am Ende des Fußweges angekommen machten wir alle eine kleine Rast, um dann wieder zurück zum Bus zu gehen. Der Canyon selbst erstreckt sich noch etliche Kilometer weiter nach Osten und gabelt sich dort in die Quellbäche des Rio Talampaya. Die Rückfahrt bis zum Besucherzentrum war nicht gerade gut für den Rücken und wir waren froh, endlich wieder ruckelfreien Boden unter den Füßen zu haben. Eigentlich wollten wir im Restaurant noch ein wenig gemütlich auf der Terrasse sitzen und einen Kaffee trinken. Doch was bei unserer Abfahrt leer und gemütlich war, das war bei der Rükkehr um 16 Uhr rappelvoll. Zwei große Reisebusse standen auf dem Parkplatz und ihr menschlicher Inhalt saß komplett im völlig ausgebuchten Restaurant. Selbst wenn wir gewollt hätten, da war kein einziger Platz mehr frei. Mit einem kühlen Getränk setzten wir uns dann ins Auto und fuhren wieder zurück in Richtung Villa Unión, ins Hotel Pircas Negras.




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Canyon Los Cajones

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