Archiv : Infos und Bilder aus 2003
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Dieses Stück Land weit abseits jeglicher Zivilisation ist reine Natur und eine der schönsten Landschaften von Patagonien, unter anderem auch die am wenigsten besuchte. Die beste Besuchzeit liegt zwischen November und März, 1937 wurde dieser Park gegründet.
Die nächsten Orte sind Gobernador Gregores (225 Km entfernt), Bajo Caracoles (180 Km), die Stadt Perito Moreno (305 Km) und El Chaltén (400 Km).
Der Nationalpark Perito Moreno, nach dem gleichen Mann benannt wie der berühmte Gletscher und der Ort, ist 115.000 Hektar groß und liegt an der Grenze zu Chile. Aber nur ein kleiner Teil ist mit einem Auto überhaupt zugänglich. Es gibt eine Menge Wildnis, die nur zu Fuß oder mit dem Pferd erkundet werden kann. Dass die Landschaft hier so besonders sehenswert ist, ist das Resultat der letzen Eiszeit, die nur 20.000 Jahre zurück liegt.
Die Lage der Berge in Ost-West- und Nord-Südrichtung schaffen eine Art großes Amphitheater. Es gibt drei Vegetationzonen innerhalb de Parkgrenzen: die Steppe im Osten, die Wälder der patagonischen Anden und die hohen Gebirgsspitzen.
Der höchste Punkt im Park und der höchste Berg der südlichen Anden ist mit 3.700 Meter der Cerro San Lorenzo. Er überragt die ganze Szenerie und nur bei schönem Wetter zeigt er sich in seiner Schönheit.
Wir hatten sehr durchwachsendes Wetter, alle Jahreszeiten von Sonnenschein bis zum Schneesturm in 24 Stunden. Aber gerade dieses Wetter und die wechselnden Lichtstimmungen machten einen Großteil der Faszination des Parks aus. Leider haben wir den San Lorenzo nicht gesehen.
Gruppen von Jägern und Sammlern kamen über 9.000 Jahre lang in diese Region. Sie lebten hier nicht ständig, sondern nur wenn ihre Nahrungsgrundlage vorhanden war. Hauptsächlich war dies das Guanaco. Es lieferte Fleisch, sein Fell, Sehnen, Knochen und die Kälber kommen in dem rauen Klima hier einen Monat später zur Welt als auf den tieferliegenden Steppen von Patagonien. So hatten die Menschen eine zweite Jagdsaison im Jahr für diese "chulengos", wie sie genannt werden. Ursprünglich lebte man hier in den Höhlen und unter dem Schutz großer Felsen. Dort findet man heute noch zahlreiche Zeichnungen.
Der Park hat eine interessante Fauna, auffallend sind die großen Herden Guanacos. Wir zählten an einer Stelle über 40 Tiere. Die Fleischfresser im Park sind der Puma und das Rote Fuchs (Zorro Colorado) . Einige Choiques, kleine Nandus, leben auf der Steppe. Das Huemul oder das Andenrotwild trifft man auch im Park in großer Zahl, leider hatten wir nicht das Glück die scheuen Tiere zu sehen. Sie verbringen die Sommer auf den steilen Abhängen über der Baumlinie, steigen im Winter aber in den Schutz der Wälder ab, wenn die höheren Bereiche im Schnee versinken.
Die vielen kleinen Seen, die durch Schmelzwasser entstehen und alle je nach Tiefe, Herkunft und Lichteinfall andere Farben haben, sind der Lebensraum für einige Sorten Wasservögel. So trifft man hier Flamingos, große Haubentaucher, Schwarzhals-Schwäne, verschiedene Sorten aus der Familie der Enten und Hochlandgänse.
Der Andenkondor, die schwarzen-brüstigen Bussard-Eagle und die große gehörnte Eule sind auch unter den Vögeln, die man im Park antreffen kann. Glücklicherweise gibt es in den Seen, anders als in den vielen anderen Seen von Patagonien, keine eingeführten Forellen und somit lebt und vermehrt sich hier noch der ursprüngliche Fischbestand.
Eigentlich gibt es kaum Infrastruktur im Park. Anreisen kann man nur mit dem eigenen Auto, öffentliche verkehrsmittel gibt es nicht. Einige Veranstalter bieten auch organisierte Touren in den Park, meist mit einer Übernachtung.
Es gibt einige rudimentäre Campingeintrichtungen am Lago Burmeister und in der Seccional El Rincón. Mehr Komfort bieten zwei Estancias, die Übernachtung und Essen anbieten: Estancia Menelik, ca. 20 Km vor dem Parkeingang und die Estancia La Oriental weit innerhalb der Parkgrenzen. Selbstverständlich hat diese Alleinlage auch ihren Preis. Die Estancias vermieten auch Pferde für Reittouren im Park.
Camper müssen ihre Lebensmittel und vor allem auch Benzin aus Gregores mitbringen. Es gibt keinerlei Einkaufsmöglichkeiten im Radius von 4,5 Fahrstunden, abgesehen von einigen Litern Reservekraftstoff, den wir als Gäste auf der Estancia Menelik bekamen.
Die Hinweißchilder und Infotafeln im Park sind neu und sehr schön aus Holz, man bemüht sich hier sichtlich um den Touristen. Das zeigt auch die kleine Rangerstation, bei der man sich an- und abmelden muss wenn man im Park unterwegs ist. Auch wenn nur ein Drittel der riesigen Parkfläche öffentlich zugägnlich ist - der westliche Teil ist der Forschung vorbehalten - bieten einige Stichstraßen und Wanderrouten Beschäftigung für einige Tage.
Die junge Rangerin sprach gut englisch und erklärte uns gerne die Flora und Fauna des Nationalparks. Auf Schautafeln gibt es eine Menge Information in dem kleinen Raum. Eintritt zahlt man hier nicht, eine Dose für Spenden steht bereit. Klar, dass man großzügig ist – gibt es hier doch einmalige und schützenswerte Natur zu sehen.
Google Map zum Thema
Rangerstation im Nationalpark
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