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Von Villa Unión über die Quebrada de Huaco kamen wir an diesem Reisetag nach San José de Jachal. Ab hier beginnt die Ruta 150, sie führt weiter durch ein trockenes und steiniges Tal bis zur chilenischen Grenze. Die Berge im Tal des Rio Jachal sind nicht aus massivem Fels, sondern aus einem Konglomerat aus Kies und Sand. Alles ist recht bröselig und große Teile der steilen Hänge sind abgerutscht. Die ganze Strecke lang hat man einen schönen Ausblick auf den türkisfarbenen Fluss im Talgrund, der sich an zahlreichen Sand- und Kiesbänken malerisch vorbeischlängelt.
Dort unten gibt es wenigstens ein wenig Grün direkt an den Ufern, weiter oben an den Hängen herrscht nur absolut tristes Braun-Grau vor. Keine Büsche, kein Gras und demnach auch keine Tiere. Da fallen die ebenfalls öden Strommasten nicht weiter auf. Verkehr war hier auch kaum unterwegs und wir hatten die Straße fast für uns alleine.
Auf Schildern wird überall vor Erdrutschen gewarnt, kein Wunder bei der Bodenbeschaffenheit. An einigen Stellen sind wir versuchsweise ein paar Meter in den trockenen Hängen herumgeklettert, haben es aber sehr schnell aufgegeben, als wir kleine Gerölllawinen auslösten.
Hoch auf einer kleinen Passhöhe mit Ausblick ist man, wenn man die "Garganta de Rio Jarchal" erreicht hat. Hier befindet sich ein Eisenkreuz am Wegrand.
Nur wenige hundert Meter weiter an einem Aussichtspunkt machten wir eine kleine Rast und bewunderten die schönen Holzschilder mit Skizzen der Orte und Sehenswürdigkeiten, die man hier aufgestellt hatte. So ausführliche Touristeninformationen mit Ortsskizzen findet man eher selten in Argentinien. Ab hier beginnt offensichtlich das Departemento Iglesia, gegründet am 25. November 1753.
Danach fuhren wir noch 42 Kilometer weiter auf der Ruta 150, bis man die Quebrada del Viento (Schlucht des Windes) erreicht. Schon während der fahrt kann man die ersten Schneeberge am Horizont sehen. Ganz plötzlich öffnete sich das hier schmale Tal und man blickt auf den zwischen bunten Bergen erstaunlich gelegenen und im Sonnenlicht leuchtend türkisfarbenen Stausee Embalse Artificial Cuesta del Viento.
Der ehrfurchtgebietende, knalltürkise Wasserspiegel erstreckt sich weit in die Landschaft, durchsetzt von kleinen, kargen Inseln. Türkis und Braun am Boden, Grün und Weiß im Hintergrund, überspannt von einem knallblauen Himmel. Nach der Anfahrt durch das karge Tal ein beeindruckendes Panorama. Wir fuhren ein Stück Abzweig entlang des Ufers bis zur Staumauer. Hier weht ständig ein starker Wind, deswegen ist der Stausee einer der besten Orte für Windsurfer. Wir sahen allerdings niemanden auf dem Wasser, nur ein paar Boote mit Anglern.
Im Oktober, also im Frühjahr, lag der Wasserspiegel ziemlich glatt vor uns. Laut Statistik der Wetterstation gab es an diesem Tag in den Morgenstunden um 7:00 Uhr eine Windgeschwindigkeit von 11 Knoten (20 km/h), bei unserer Ankunft am Mittag waren es nur noch 7 Knoten (12 km/h). Im Winter ist hier mit Sicherheit mehr los, dann werden Windgeschwindigkeiten um die 20 Knoten bis hin zu 40 Knoten gemessen. Und an wenigen, sehr guten Tagen waren es angeblich auch schon mal über 60 Knoten. Aktuelle Informationen über Temperaturen und Windgeschwindigkeiten findet man auf www.windguru.cz/de. Mit Archiv ab 02.04.2008.
Der Stausee gilt also nicht umsonst als der beste Windsurf-Spot von Argentinien. Der hier herrschende Südostwind wirkt thermisch und wird noch zusätzlich durch die ansteigende, enge Schlucht der Quebrada del Viento verstärkt. Auf dem Video unten kann man die Windurfer sehen, die sich dann auf dem aufgewühlten Wasserspiegel tummeln. Hier finden selbstverständlich auch Wettbewerbe statt und die kleinen Wellenkämme lassen die Wasseroberfläche an solchen Tagen fast weiß erscheinen.
Am gegenüber liegenden Ufer konnten wir üppiges Grün erkennen, dort befinden sich die Ausläufer der Ortschaft Rodeo. Das Nordufer ist nur umrahmt von kargem Fels- und Sandsteinmassiv, insegsamt ist der Stausee sechs Kilometer lang. Und im Hintergrund erhebt sich in der Ferne die beeindruckende schneebedeckte 6.000er Gipfelkette der Anden. Ein Postkartenmotiv bei überwiegend blauem Himmel.
Der nächste Ort, Rodeo, liegt 1.600 Meter über dem Meeresspiegel und sehr malerisch inmitten von üppigem Grün in Stauseenähe. Hier herrscht ein mildes Klima, kein Wunder das sich die Ortschaft über zunehmenden Tourismus freuen kann. Hier findet man viele verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten, wie Hotels, Campingplätze und Hosterias und nicht nur die Windsurfer kommen zur Sommerfrische. Das es hier oft sehr windig ist und auch die vorherschende Windrichtung kann man rund um Rodeo an den Windbrecher-Ketten der Pappelbäume gut erkennen.
Von Rodeo aus ist es nicht mehr sehr weit bis nach Pismanta, unserem Tagesziel. Da wir sehr früh ankamen, haben wir noch einen Abstecher in Richtung Berge und Paso del Aqua Negra gemacht, was ich auf der Seite Andenpass näher beschrieben habe.
Google Map zum Thema
Ruta 150
Video zum Thema
Windsurf - Rodeo - Cuesta del Viento
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