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Von Barreal im Norden durch das Valle de Calingasta südwärts fahrend endet unsere Fahrt am Ende einer langen Schotterstrecke in der Hochoase Uspallata. Hier befinden sich diverse kleinere Unterkünfte und das beste Haus am Platz ist das altehrwürdige Gran Hotel Uspallata.
Da wir am nächsten Tag weiter in Richtung chilenische Grenze fahren wollten und am gleichen Tag noch nach Mendoza als Endziel hatten, bot sich eine Übernachtung hier an. Dadurch verkürzten wir den Ausflug um 110 Kilometer, der normalerweise als Tagesausflug ab/ab Mendoza angeboten wird, und waren am Morgen als erste auf der Strecke, lange vor den Bussen aus der Provinzhauptstadt.
Das Hotel hat seine besten Tage wohl zu Perons Zeiten in den 50ern gesehen, hier haben die reichen Argentinier ihre Ferien verbracht. 2005 wurde es dann renoviert und bietet heute mit günstigen Tarifen einen angenehmen Aufenthalt. Einige Ecken sind sehr imposant, andere doch recht skuril und altbacken. So gibt es eine alte Bowlingbahn, in der die Kegel noch von Hand wieder aufgestellt werden müssen, daneben hängen Glücksspielautomaten und moderne Videospiel-Geräte. Es gibt auch einen Billardtisch und Tischfußball.
Die Säle sind auf große Veranstaltungen und Seminare mit vielen Teilnehmern ausgelegt und großzügig, überhaupt hat man hier überall viel Platz, nur nicht auf den Zimmern.
Als wir ankamen, reiste gerade eine größere Gruppe ab, die hier an einer Konferenz teilgenommen hatte. Der Empfang an der Rezeption war recht professionell, aber wenig herzlich. Die Dame wollte uns alleine auf das Zimmer schicken, als sie aber merkte dass wir die Wegbeschreibung nicht komplett verstanden begleitete sie uns notgedrungen. Bleibt mal wieder zu erwähnen, dass auch hier niemand ein Wort Englisch sprach.
Beeindruckend am Gran Hotel Uspallata ist der umliegende Park mit wunderschönen Pappelalleen, üppigen Blumenrabatten und regem Vogelleben. Es gibt eingezäunte Tennisplätze und ein Schwimmbad, das aber leider im Frühling verschlossen war. Bei der vorhandenen Grundstücksgröße konnte man noch einen Fussballplatz, einen Kinderspielplatz, eine Jugendherberge, eine Scheune für Veranstaltungen und einen Teich mit Enten und Gänsen anlegen. Der alte Baumbestand auf dem ganzen Grundstück sorgt für Schatten im Sommer und für Schutz vor den kalten Winden der Anden.
Uspallata ist eine grüne Oase und liegt zwischen der Vorkordillere und den Hoch-Anden in 1.751 Metern Höhe und 110 Kilometer westlich von Mendoza. Früher war der Ort die Ausgangsbasis für die damals noch recht beschwerliche Reise nach Chile. Die Grenze ist von hier aus nur 92 Kilometer entfernt. Heute ist Uspallata mit seiner reinen Höhenluft und den interessanten Ausflugszielen in der Umgebung ein Ferienort.
Diese Luft wird allerdings schwer vom Fernlastverkehr gestört, der sich hier durch den Ort quält. Riesige Laster von Chile kommend oder nach Chile fahrend haben hier ihre Zoll- und Wiegestation. Es ist ratsam, abseits der Ruta Nacional 7 zu wohnen. Daher ist das Gran Hotel ideal, denn ein großer Park sorgt für genügend Abstand zur viel befahrenen Strecke.
Eigentlich besteht das Ortszentrum nur aus einer großen Kreuzung. Damit man sich nicht verläuft, ist mittendrin ein riesiger Stadtplan aufgebaut, das Hotel befindet sich 1 Kilometer westlich davon auf der anderen Seite des Flusses. Bekannt ist das Café Tibet, denn hier wurde der Film "7 Jahre in Tibet"" gedreht. Keine einzige Aufnahme des Films entstand im Himalaja. Die Anden zeigen sich auch öfter, wie wir selbst feststellen mussten: im März im Himalaya in Uttarakhand haben wir nur an einem Tag ein paar Schneeriesen gesehen, im Oktober in Argentinien hatten wir fast nur schönes Wetter mit beeindruckender Bergsicht. Auch der Aconcagua, von Uspallata nur ca. 80 Kilometer entfernt, zeigte sich bei unserem Besuch in seiner ganzen Pracht vor stahlblauem Himmel.
Es gibt 74 Zimmer im Gran Hotel Uspallata, die man über lange, sehr hohe und ein wenig muffig anmutende Flure erreicht. Auch der Aufzug war mit seperaten Schiebetüren wie im Plaza in La Rioja und winzig. Unser Zimmer hatte einen schönen Blick in den grünen Park, war aber ansonsten recht einfach eingerichtet. Die dunkle Möblierung hatte auch schon besser Zeiten gesehen, alles war recht eng und nur das alte Eichenparkett auf dem Fussboden konnte überzeugen. Die Betten sind mit einem altmodischen dünnen Baumwoll-Bettüberwurf geschmückt und nicht sonderlich bequem. Am nächsten Morgen hatten wir beide Rückenschmerzen von den ausgelegenen Matratzen.
Besonders klein ist hier das Badezimmer. Wie überall musste auch hier mal wieder ein Bidet mit hereingequetscht werden, eine Person kann gerade in dem kleinen Raum stehen und sich im die eigene Achse drehen. Bei 2 Personen ist dann schon wegen Überfüllung geschlossen. Weil die Toilette im Weg steht kann man die Tür nur zu 2/3 öffnen...
Für eine Nacht war das Zimmer in Ordnung, länger hätten wir uns darin aber nicht aufhalten mögen. Die Wände sind schmucklos ohne Bilder und nur der altmodische kleine Fernseher und ein Spiegel hängen an der Wand.
Da wir am Morgen recht früh abfahren wollten, waren wir Punkt 8:00 Uhr zur Eröffnung am Frühstücksbuffet, welches im großen Restaurant auf einem runden Tisch aufgebaut war. Es gab das übliche: Saft, Milch, den typischen dünnflüssigen Joghurt in Natur und Erdbeer, Cerealien, Brot, den üblichen Käse und Schinken, abgepackte Marmeladen und Dulce de Leche und Brot.
Bei unserer Ankunft war alles noch mit Frischhaltefolie abgedeckt, das blieb aber auch später so - man sagte uns, wegen der Fliegen. Die sind uns aber nicht weiter aufgefallen. Das Frühstück war eine recht schnelle Angelegenheit, danach checkten wir sofort aus und machten uns auf den Weg in Richtung Puente del Inca, um vor den Ausflugsbussen dort zu sein.
Als wir am frühen Nachmittag ankamen hatten wir großen Hunger unn besuchten die Caféteria. Hier gibt es eine große Bar und moderne Bestuhlung mit Blick in den Garten und auf die Bowlingbahn. Viel Auswahl hatten wir nicht, aber der angebotene Toast war üppig und lecker. Natürlich war er mit Schinken und Käse belegt, dazu tranken wir einen guten Latte Macchiato.
Das Abendessen war bei uns im Übernachtungspreis mit enthalten - das war dann ein Set Menü. Die umfangreiche Karte hatten wir vorher schon am Eingang des Speisesaals studiert, notfalls hätten wir auch etwas anderes bestellen können. Aber das angebotene Set-Menue war lecker und reichhaltig, so dass dies nicht nötig war.
Der Speisesaal ist riesig, mit großen Fenstern und Blick in den Park. Nur eine kleine Ecke davon war eingedeckt, denn das Hotel war an diesem Abend nicht ausgebucht. Die netten und flinken Kellner brachten dann zuerst die Vorspeise, eine Suppe, an die wir uns nicht mehr genau erinnern können.
Als Hauptgang gab es eine leckere, geschmorte Roulade mit zartem Fleisch und Gemüsebeilage. Schmorfleisch ist in Argentinien meistens eine gute Wahl, so auch hier. Als Dessert bekamen wir dann noch ein leckeres Eis.
Das Gran Hotel Uspallata ist ein preiswertes Hotel und guter Ausgangspunkt für den Ausflug in Richtung Grenze in schöner, grüner Lage. Die Zimmer sind klein, doch für eine Nacht in Ordnung.
Im Oktober 2008 waren wir für 1 Nacht hier.
Hier ist die Webseite: www.granhoteluspallata.com.ar.
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