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FINCA MEDIA LUNA

Auf der Suche nach einem Übernachtungsort zwischen Mendoza und Ischigualasto fanden wir die Webseite der Finca Media Luna. Ein idealer Ort für einen Zwischenstopp und zum Abschalten nach einigen Tagen Stadtverkehr in Buenos Aires und Mendoza. Leider sind wir von Mendoza aus ein wenig zu spät gestartet und brauchten einige Anläufe, um den Weg in Richtung San Juan zu finden. Unterwegs besuchten wir noch die Wallfahrtsstätte der Difunta Correa und so kamen wir nach über 400 Kilometern Fahrt erst am späten Nachmittag im Hotel an. Leider war hier nur eine Übernachtung geplant, wir wären gerne noch ein paar Stunden länger spazieren gegangen. Und am nächsten Morgen mussten wir recht früh weiter in Richtung Ischigualasto, der von hier aus 92 Kilometer entfernt liegt, und dann weiter bis La Rioja.

Der Empfang auf der Finca war nett, auch wenn hier fast ausschließlich Spanisch gesprochen wird. Dazu noch mit einem ländlichen und für uns Gringos schwer verständlichen Akzent. Wir wurden von einem netten, älteren Herrn begrüßt, der sichtbar die meiste Zeit seines Lebens im Sattel verbracht hat. Wie sich später herausstellte, war er auch Koch und Kellner in Personalunion. Zwei Frauen hielten sich im Hintergrund, nur die Hunde waren recht neugierig.

Schon die Fahrt zur Finca ist ein Erlebnis und die Umgebung wunderbar geeignet, um einmal in Ruhe die Seele baumeln zu lassen. Auf dem Satellitenbild unten sind die Hotelgebäude noch gar nicht zu sehen, nur die Finca der Eigentümer. Wahrscheinlich hat man ihr den Namen Media Luna, also Halbmond, gegeben, weil das Gelände halbmondförmig in einer Flussschleife liegt.

Das Hotelgelände ist weitläufig und grün, eine kleine Oase in einem fruchtbaren Tal. Hier findet man alten Baumbestand, grüne Wiesen, einen kleinen Fluss, an dessen Ufern die Pferde grasen, viele Sitzgelegenheiten und einen großen Pool. Der richtige Ort zum Entspannen, um spazieren zu gehen und die reichlich vorhandene Vogelwelt zu beobachten. In den Bäumen versammeln sich große Papageienscharen und an den Blüten kann man kleine, grünschwarze Kolibris entdecken.

Wir waren die einzigen Gäste und auf Grund der Sprachschwierigkeiten wusste man nicht so recht, was man mit uns anfangen sollte. Während eines Abendspaziergangs kurz vor Sonnenuntergang erkundeten wir das Gelände und fühlten uns gleich sehr wohl. Es gibt einen kleinen Zimmertrakt, einen großen Aufenthaltsraum mit Kamin, gemütlichen Sitzgelegenheiten und Fernseher und etwas abseits das Restaurant.

Bei längerem Aufenthalt hätten wir auch einen Reitausflug machen können, Pferde waren vorhanden.


Lage

Die Finca Media Luna liegt ziemlich weit "off the beaten track". Für ängstliche Naturen ist die Anfahrt ein Abendteuer, wir fanden es hier klasse. Allerdings kann man Schwierigkeiten nach heftigen Regenfällen bekommen, wenn der kleine Fluss anschwillt. Denn auf dem Weg zum Hotel gibt es viele Furten, wo die Strasse den Fluss kreuzt.

Mitten im fruchtbaren Valle Fértil befindet sich der Ort San Augustín de Valle Fértil. Dort gibt es die üblichen, touristischen Serviceleistungen wie Tankstelle, Shops, Unterkünfte und einen Campingplatz am örtlichen Stausee. Nach Ischigualasto sind es 92 Kilometer, bis San Juan fährt man 267 Kilometer.

Mitten im Ort muss man - ausgeschildert! - in Richtung Berge abbiegen und gelangt auf der anderen Seite des Flusses in ein enges, fruchtbares Seitental. Dort befindet sich die Streusiedlung La Majadita, die über eine unasphaltierte Straße zu erreichen ist. Es herrscht wenig Verkehr und der Weg führt mehrmals durch den Fluss, der bei unserem Besuch allerdings sehr flach war. Alles ist mit einem normalen Auto zu bewerkstelligen, die Einheimischen hier fahren meist auch kein 4x4, sondern uralte Klapperkisten.

Nach ca. 13 Kilometern abwechslungsreicher Fahrt, vorbei an einzelnen Bauernhöfen, erreicht man dann die Finca Media Luna. Sie ist für argentinische Verhältnisse hervorragend ausgeschildert, verfahren kann man sich hier nicht.


Zimmer

Es gibt vier Zimmer, die in einem Block zusammengefasst sind. Man kann direkt davor zum Ausladen parken und so bequem seine Koffer ins Zimmer schaffen. Alles ist mit viel Liebe dekoriert, die roten Wände mit den Natursteinen passen in die Umgebung und die Terrasse wurde mit alten Wurzeln dekoriert.

Im Zimmer Nummer 1 fanden wir ein großes Bett und ein Zustellbett, auf dem man bequem die Koffer deponieren konnte. Außerdem gab es Nachtschränke, einen großen Holzschrank, einen Ventilator, einen Schreibtisch mit Stuhl und Spiegel und eine offene Feuerstelle neben dem Eingang. Im Winter kann man hier ein gemütliches Feuerchen machen, es roch auch noch ganz leicht danach.

Die Handtücher hatte man fächerförmig auf dem Bett drapiert und die hintere Türe hat uns ganz besonders gut gefallen. Man konnte sie ganz öffnen, mit und ohne Fliegengitter, oder nur die hölzernen Läden. Dahinter befindet sich eine geräumige Veranda mit Stühlen, Tisch und Sonnenschirm und Blick auf Wiesen und Busch, auf der wir am Abend noch ein wenig draußen saßen.

Am frühen Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, öffneten wir die Türen, um vom Bett aus den ersten Vogelstimmen zu lauschen. Im Busch vor unserer Veranda gab es merkwürdige, knarzende Vögelchen. Wie sich später herausstellte waren es die kleinen Kolibris.

Das Bad war raumhoch gefliest, mit einer schönen Dusche mit dunkler Glasabtrennung und dem üblichen Bidet. Alles was man braucht war vorhanden, auf Luxus wie Föhn oder Fernseher im Zimmer muss man zwar verzichten, den braucht man hier aber auch nicht wirklich.

Frühstück

Das Frühstück war typisch argentinisch-ländlich, sprich: spartanisch. Es gab Kaffee oder Tee, Toast und Brot, Butter und selbstgemachte Marmelade. Dazu noch ein leicht salziges Gebäck, längliche Stücke aus einer Art Blätterteig, das war aber besonders lecker. Ansonsten lohnt es sich nicht weiter darüber zu berichten.

Essen

Da wir die einzigen Gäste waren konnten wir bestimmen, wann es etwas zu Essen gab und was wir wollten. Allerdings erst nach 20:00 Uhr, alles andere wäre wohl suspekt gewesen. Man zeigte uns eine selbst gedruckte Karte und wir entschieden uns für Lomo mit Salat und Fritten - mangels Gästen war die Auswahl auch etwas eingeschränkt. Als Nachtisch für einen Flan Casero, den in Argentinien allseits beliebten Karamelpudding.

Das Essen wir in einem Speisesaal eingenommen, der deutlich größer ist als die Gästezahl von höchstens 12 Personen vermuten lässt. Wir haben daraus geschlossen, dass hier auch kleine Busse von Valle Fértil aus zum Essen kommen. Vor allem, weil von der Einfahrt an der Straße auf dem Grundstück aus zwei Wege über das Grundstück führen: einmal zum Restaurant nach links mit (Al Quincho) beschildert und zum Hotel nach rechts - ohne Schild.

Der Speisesaal war an zwei Seiten komplett mit großen Fenstern versehen und mit rustikalen Holztischen und Stühlen mit Bast eingerichtet. Selbstverständlich hatte man einen Tisch mit einer Tischdecke extra für uns eingedeckt. Kurz nach unserer Ankunft kamen die Besitzer des Hotels vorbei, leider sprach auch Patricia nur ein paar Brocken Englisch und ihr Mann gar nicht.

Trotzdem versuchten sie uns zu beraten, welche der drei ausgestellten Weinflaschen wir zum Essen trinken sollten. Die Wahl fiel auf die einzige Flasche, auf der eine Rebsorte zu genannt war.

Der ältere Herr brachte erst Salat nach argentinischer Art, sprich: Tomaten, Blattsalat und Zwiebeln zum selbst anmachen mit Essig und Öl. Und sehr leckere, wenn auch recht fettige, selbstgemachte Fritten. Dann kam er mit einem kleinen Holzkohlegrill, den er neben unseren Tisch stellte - Vorsicht, Fettspritzer! Darauf brutzelte Fleisch, drei unterschiedliche Stücke Lomo für jeden, die lecker und sogar noch teilweise rosa waren. Es empfahl sich, das kleinste Stück zuerst zu essen, denn je länger das Fleisch auf dieser heißen Asadoplatte liegt umso mehr ist es am Ende durch.

Zusammengefasst ein ganz klassisches, solides und leckeres ländliches Essen. Das hatten wir schon an anderen Orten deutlich schlechter bekommen.

Die Krönung war dann unser Nachtisch: Bei der Bestellung war noch nicht klar, ob es den überhaupt geben würde, denn es war keiner mehr vorrätig und er wurde frisch gemacht. Doch unser Flan Casero ist rechtzeitig fertig geworden und war für einen selbst gekochten Pudding wunderbar locker.


Fazit

Die Finca Media Luna ist ein wunderbarer, abgelegener Ort um die Seele baumeln zu lassen und ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch in Ischigualasto. Hier wären wir gerne noch eine weitere Nacht geblieben.

Im Oktober 2008 waren wir für 1 Nacht hier.

Hier ist die Webseite: www.fincalamedialuna.com.ar.

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Finca La Media Luna

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