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Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Überraschungshit der Reise war die nagelneue Posada La Querencia in Barreal. Wir hatten die Webseite im Internet entdeckt und die Unterkunft sah dort sehr schön aus. Die Wirklichkeit übertraf die Erwartungen noch und trotz einiger widriger Umstände war der Aufenthalt für uns hier besonders schön.

Auf Google Maps unten ist im November 2008 noch kein einziges Gebäude zu erkennen, doch die recht neue Unterkunft ist gut ausgeschildert.

Bei unserer Ankunft wurden wir freundlich empfangen und auf Nachfrage wurde uns auf der schattigen Terrasse ein Kaffee serviert. Allerdings nicht nur Kaffee, sondern zusammen mit wunderbaren, kleinen Kuchen - ein Genuss. Danach erkundeten wir Haus und Grundstück, beides kann sich sehen lassen. Hier war jemand mit viel Liebe zum Detail bei der Ausstattung am Werk. Die Zimmer haben alle große Terrassen mit jeweils zwei bequemen hölzernen Liegestühlen. So kann man in Ruhe die atemberaubende Aussicht genießen. Im dem Frühstücksraum mit Holztischen und gefliestem Boden gibt es noch eine gemütliche Sofaecke und zwei offenen Kaminen. So wird es auch in der kalten Jahreszeit wohlig warm. Es gibt noch einen weiteren Aufenthaltsraum, in dem sich eine Stereoanlage mit einer großen Musikauswahl befindet. Hier kann man sich an einen Tisch ider in urige Lederstühle setzen, Musik hören und in einem Buch der umfangreichen Sammlung stöbern. Ein offener Kamin befindet sich auch in diesem Raum.

Wenn es warm und sonnig ist, dann hält man sich draußen auf, am besten relaxen kann man an dem schönen Pool. Er ist umgeben von weißen Sonnenliegen und Sonnenschirmen.

Wir wären eigentlich die einzigen Gäste, aber leider fand gerade an unserem einzigen Abend hier eine größere Veranstaltung statt. Ein Verein mit Pferden feierte Pokalübergabe an die Mitglieder. Dazu waren 40 Leute geladen und schon am Nachmittag stelle man im Garten große Boxen für die Musik und die Redner auf und rückte Tische und Stühle zurecht. Der Vorteil der Aktion war, dass der Freund der Tochter aus Cordoba zu Gast war, der Englisch sprach. So konnten wir uns wenigstens verständigen und erfuhren, dass es im La Querencia normalerweise kein Restaurant gibt. Aber da eine Fete für 40 Leute ausgerichtet wurde, lud man uns zum Mitessen ein. Da wir keinen kannten und uns nicht ausreichend auf spanisch verständigen konnten, entschlossen wir uns dann spontan zu einem Besuch im Restaurant El Alemán, dessen Hinweisschild wir bei der Anfahrt im Ort gesehen hatten.


Lage

Das La Querencia liegt am südlichen Rand von Barreal im Valle de Calingasta, das für sein mildes Klima, den gigantischen klaren Sternenhimmel und Obstanbau bekannt ist. Kommt man aus Richtung Uspallata, dann ist es der erste Weg links vor der Ortseinfahrt. Der Feldweg heisst Calle Florida. Aus Richtung Calingasta durchfährt man den langgestreckten Ort Barreal auf der Hauptstraße komplett und wenn die Bebauung in offenes Gelände übergeht, dann folgt man dem Schild nach rechts. Die letzten Meter sind nicht asphaltiert, aber gut zu befahren.

Das Grundstück liegt inmitten von Grün mit einem wirklich fantastischen Blick auf die schneebedeckte Bergkette mit den höchsten Erhebungen der Anden, der Ramada-Kordillere. Mit seiner Höhe von 6.770 Metern ist der Mercedario der vierthöchste Gipfel Amerikas und ein geschätztes Ziel für Bergsteiger aus aller Welt. Nur 100 Kilometer entfernt, aber von Barreal nicht sichtbar, liegt der Höchste: der Aconcagua.

Die Lage und das Klima von Barreal sind einmalig und am Abend sollte man hier auf jeden Fall ein Stück weit raus fahren, so dass die Lichter vom Ort verschwinden. Denn von hier aus kann man am besten den südlichen Sternenhimmel beobachten, so viele klare Sterne haben wir nirgends sonst auf der Welt gesehen. Es gibt wenig Licht am Boden und wegen des Wüstenklimas keine Bevölkerung, kein Wunder dass in nur 30 Kilometer Entfernung die Sternwarten von El Leoncito erbaut wurden. Diese sind ein lohnendes Ausflugsziel, ebenso wie der nahe Cerro Alcázar, ein recht malerischer und bizarrer Berg.

Auch die Pampa Barreal Blanco, Argentiniens Strandsegel-Mekka, liegt nahe der RP 412, nur 20 km südlich vom Ort. Auf dieser 14 Kilometer langen und 5 Kilometer breiten, vollständig flachen Wüste mit festem Erdboden wurden sogar schon einmal die Weltmeisterschaften im Wind-Cart-Segeln ausgetragen.


Zimmer

Es gibt nur 6 Zimmer in La Querencia, drei mit Blick auf die Anden und drei mit Blick zur anderen Seite auf die Precordillera. Da die Preisdifferenz nur 30 Pesos beträgt, raten wir unbedingt ein Zimmer mit Andenblick zu nehmen. Wir bekamen Raum Nummer 1, ein zwar recht kleines aber urgemütliches Zimmer. Es gibt eine offene Feuerstelle in der Ecke und das breite, bequeme Bett mit guten Matratzen ist mit schöner Baumwollbettwäsche bezogen. Hier haben wir herrlich geschlafen. Einen Schrank sucht man vergeblich, in einer Nische befindet sich eine Kleiderstange und 2 Bretter als Ablage. Darunter ein Stuhl. Das Beste sind die Flügeltüren, die sich teilweise oder ganz öffnen lassen. An der rustikalen Balkendecke hängt ein Ventilator über dem Bett. Und am Bett standen zwei kleine Wasserflaschen, das hatten wir zwar in anderen Hotels auch schon, aber hier waren sie ohne Preisschild.

Wer hier wohnt, der sollte sehr früh aufstehen. Wir haben es sehr genossen, kurz vor der Dämmerung die Flügeltüren zur Veranda hin ganz zu öffnen. So kann man, noch gemütlich im warmen Bett liegend, von dort aus den Sonnenaufgang beobachten. Kissen in den Rücken und einfach nur die Aussicht und Ruhe genießen. Das ist hier wirklich etwas ganz Besonderes, wenn sich die Spitzen der Schneeberge im ersten Morgenlicht rosa färben und als einzige Geräusche die Vögel ihr Konzert beginnen. Ganz unten ist eine Bildfolge vom Sonnenaufgang zu sehen.

Die dicken Handtücher lagen auf dem Bett und waren noch liebevoll mit einem mit Lochstickerei verzierten Baumwolltuch umwickelt. Das Badezimmer ist zwar klein, aber mit allem ausgestattet was man so braucht. An der Decke sind rustikale Holzbalken und es gibt einen Lichtschacht, da es ohne Fenster ist. Hier findet man statt der üblichen Badewanne eine geräumige Dusche, aus der chlorfreies Wasser kommt.


Frühstück

Das Frühstück im La Querencia ist ein Knaller. Wir würden sogar sagen, es war das beste Frühstück der gesamten Reise. Es war kein Buffet, sondern zwei Tablets wurden direkt an den Tisch gebracht. Alles wurde liebevoll in kleinen Töpfchen auf dem mit schönen Tischdecken geschmückten Holztisch arrangiert. Besonders lecker waren hier wieder die kleinen, selbst gebackenen Kuchen die es schon am Tag zuvor zum Kaffee gab. Es gab guten Joghurt, nicht diese dünne Plörre aus Glaskannen wie so oft in Argentinien. Dazu selbst gebackenes Brot, Butter in Flöckchen gerollt, Schinken und Käse und ein großes Glas frisch gepressten Orangensaft. Auf dem Foto oben kann man sehen, wie glücklich Michael über die Auswahl ist. Alles kommt hier frisch und nett angerichtet auf den Tisch, von dem aus man eine herrliche Aussicht durch die Fenster hat und am liebsten gar nicht mehr aufstehen möchte.

Essen

Weil in unserer Unterkunft an diesem Abend ja wie schon oben erwähnt ausnahmsweise Jubel und Trubel herrschte, fuhren wir nach 20 Uhr ins Dorf, um nach dem ausgeschilderten Restaurant El Alemán zu suchen. Da wir uns nicht trauten, in das große Grundstück rein zu fahren, welches der Guardia Nacional gehört, suchten wir eine Weile vergeblich herum. Doch nachdem wir einige Einheimische nach dem rechten Weg gefragt hatten, standen wir dann schließlich vor dem kleinen, liebevoll eingerichteten Restaurant, in dem wir von der Dame des Hauses herzlich empfangen wurden.

Es waren auch noch andere Gäste anwesend und nach einer Weile kam der deutsche Hausherr mit der gemeinsamen Tochter. Der Hamburger Bernhardt kam einst als Angestellter von Blom und Voss nach Buenos Aires, eröffnete dort eine Kneipe, verliebte sich erst in eine Tierärztin und dann später in Barreal. Es tat gut, sich nach über zwei Wochen mal wieder auf Deutsch zu unterhalten. Immerhin hatten wir hier eine Premiere: Zum ersten Mal waren wir im Ausland in einem deutschen Restaurant.

Das Speiseangebot war dann auch sehr Deutsch, alles hausgemacht. Als Vorspeise bekamen wir einen Teller mit einer superleckeren, hausgemachten Leberwurst. Getrunken hätten wir besser Bier, denn wie wir später erfahren haben wird es im Tal gebraut: Jerome microbrew aus Potrerillos. Wir hatten uns aber leider schon für einen Rotwein entschieden. Michael wählte für sich von Bernhard selbst gemachten Leberkäse mit Kartoffeln und Gemüse, unten auf dem Foto zu sehen. Ingrid hatte frisch zubereiteten Gulasch mit Kartoffeln. Beides sehr lecker und üppige Portionen. Da passte als Nachspeise gerade noch der Feigenkompott in den Magen.

Wer als Deutscher nach Barreal kommt, der sollte auf jeden Fall Bernie besuchen. Er würde sich auch sehr über eine Tüte Katjes oder Gummibärchen von Haribo freuen, denn so was bekommt man in Argentinien nicht. Oder über deutsche Bierdeckel für seine Sammlung. Dafür kann man mal wieder ausgiebig schwätzen, was wir auch bis kurz vor Mitternacht taten.

Als wir zurück zu unserer Unterkunft kamen, war die laute Feier schon beendet, die Gäste alle nach Hause gefahren oder schon im Bett und nur die Gastgeber waren noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. So konnten wir gleich satt und zufrieden einschlafen.


Fazit

In der Posada La Querencia wären wir gerne noch ein paar Nächte länger geblieben. Die Lage, die Ruhe und die herzliche Gastfreundschaft können wir nur empfehlen.

Im Oktober 2008 waren wir für 1 Nacht hier.

Hier ist die Webseite: www.laquerenciaposada.com.ar.

Google Map zum Thema

Noch ein leeres Grundstück...

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