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Es ist gar nicht einfach in der Region rund um Susques eine Unterkunft zu finden, obwohl die Grenze nach Chile ja nicht weit ist. Im Ort selbst gibt es nur sehr sehr einfache Unterkünfte in Privathäusern und eine schlichte Hosteria namens La Vicunita mit 5 Zimmern. Ein paar Kilometer weiter in Pastos Chicos kann man ebenfalls wohnen. Sonst ist weit und breit nichts zu finden und so waren wir froh, als wir im Internet nach einiger Recherche das dritte und neuste Hotel der Region namens El Unquillar entdeckten. Weit im Voraus hatten wir es schon gebucht und das war auch gut so. Am Tag unserer Übernachtung waren außer uns nur noch eine Reisegruppe und eine alleinreisende Dame anwesend und somit alle Zimmer ausgebucht. Es kamen zwar noch Gäste, die wurden aber wieder weggeschickt. Verständlich die langen Gesichter, denn wohin sollten sie sich jetzt wenden?
Das Hotel ist eine Überraschung und bietet ein einfaches, aber geschmackvolles Ambiente, das wir hier gar nicht vermutet hatten. Die Lobby ist anheimelnd mit offenem Kamin und gemütlichen Sofas ausgestattet. Es gibt eine schattige Veranda mit Sitzgelegenheiten vor dem Haus, mit Blick auf die Umgebung, auf einen kleinen Kakteengarten und Tontöpfe. Dazu ein modernes Restaurant mit offener, zum Teil einsehbarer Küche, das auch für Nicht-Hausgäste geöffnet ist. Hier läuft der nette Koch Juan sogar in Küchenchef-Kleidung herum. Die Angestellten waren alle sehr freundlich und hilfsbereit, wenn auch die Verständigung auf Grund der Dialekte und Sprachschwierigkeiten etwas mühsam war. Aber Juan konzentrierte sich aufmerksam auf unser Hoppel-Spanisch und freute sich sehr über unsere Reiseschilderungen.
Hinter dem Gebäude parkt man sein Auto und betritt von dort durch die Hintertür zuerst einmal eine Art Wintergarten, in dem Liegestühle und Pflanzen in Kübeln stehen. Dies ist der Flur für die Zimmer, eine clevere Lösung denn Staub und Wind bleiben so draußen und die Sonne wärmt das Gebäude.
Weit sichtbar ist der runde Turm, das Wahrzeichen des Hotels. Im Inneren gibt es lokale Wollarbeiten zu kaufen und als Dekoration an den Wänden. Besonders niedlich sind die gestrickten Lamas, die hier aus als Anhänger für den Zimmerschlüssel dienen. Alles wirkt recht neu und modern, wir haben uns hier wohl gefühlt. Am späten Nachmittag waren wir noch alleine, bestellten Kaffee und spielten im Restaurant ein paar Runden Rummy Cup. Dann kam die Reisegruppe und belegte alle Plätze vor dem Kaminfeuer.
Weit und breit um das Hotel ist kein anderes Haus zu sehen und wenn der Abendwind um die Ecken pfeift fühlt man sich wie am Ende der Welt. Immerhin liegt Susques in der Puna auf 3.896 Metern Höhe und gilt damit als höchstgelegener Ort Argentiniens, der auf einer asphaltierten Straße erreichbar ist.
Das Hotel liegt 1,5 Kilometer westlich vom Ort Susques, direkt an der Ruta Nacional 52 die von Purmamarca über den Paso de Jama nach Antofagasta in Chile führt, am Kilometer 219. Nicht zu übersehen und nur umgeben von kargen Hügeln und der Stille der Puna. Der Verkehr auf der asphaltierten Strecke hält sich sehr in Grenzen und hier weit ab vom Ort gibt es auch keine bellenden Hunde in der Nacht.
Ein Stopp im El Unquillar bietet sich für alle an, die nicht die gesamte Strecke von Argentinien nach Chile in einem Stück bewältigen wollen. Wir haben hier auf dem Weg von Cachi nach Iruya eine Nacht verbracht. Die Grenze ist vom Hotel aus noch 120 Kilometer entfernt und beim Zoll in Susques werden die Ausreiseformalitäten erledigt.
Die recht kleinen Zimmer im El Unquillar sind recht einfach und entsprechen nicht so ganz dem Ambiente des restlichen Hauses. Wir vermuten, dies ist der alte Teil in der Mitte und die anderen Räume wurden neu darum herum erbaut oder modernisiert. Das größte Manko sind die innen liegenden Toiletten und der dort benutzte Klostein, der einem den Atem raubt sobald man die Türe öffnet. Das Bad war aber sauber und gefliest mit einer Dusche über der Badewanne und Duschvorhang.
Am Zimmerschlüssel hängt ein niedliches, gestricktes Lama, die Zimmertüren und die Klappläden zum Wintergarten sind aus Kaktusholz gefertigt. Es gab drei einzelne Betten in unserem Zimmer Nummer 3, davon waren zwei zusammen geschoben. Ausser einem sehr alten Heizstrahler und einem eingebauten Schrank gab es sonst nicht viel. Die Bettwäsche in meinem Bett hatte an den Füssen ein großes Loch, so das man sich bei jeder Bewegung nachts der Riss vergrösserte. Auch die Kopfkissen waren schlimm und flogen gleich aus dem Bett. Für eine Nacht in Ordnung, länger bleibt man hier sowieso nicht.
Das Frühstück im El Unquillar war typisch argentinisch: Kaffee, Toast und harte Brötchen, dazu Marmelade. Es bedarf eigentlich keiner weiteren Erwähnung, allerdings gab es hier noch einen Becher Joghurt dazu.
Überrascht waren wir hier vom Angebot und von der Organisation in der Küche. Der Koch Juan war sehr hilfsbereit und trotz einiger Sprachprobleme einigten wir uns schnell auf ein Menü für den Abend. Wir konnten unter verschiedenen Speisen wählen und der Blick in die offene Küche machte Appetit. Das Küchenpersonal lief hier sogar in weißer Küchenkluft herum. Um 20 Uhr waren wir die ersten, die am Tisch zum Essen Platz nahmen. Die Reisegruppe kam erst viel später, als wir schon fertig waren.
Die Weinauswahl war nicht sehr groß und wir entschieden uns für einen Cabernet Sauvignon von der Finca Las Moras.
Dann hatte Michael eine Kürbisuppe mit Käse. Die war allerdings ein wenig dünn und der Käse hatte die Konsistenz von Weingummi. Dagegen war mein gebratener Ziegenkäse mit Brot sehr lecker.
Als Hauptspeise gab es für mich Locro, eine Art dicke Suppe mit Linsen und Lamafleisch. Allerdings fanden sich nur 5 Fleischbröckchen davon in der ansonsten sehr leckeren und sättigenden Hauptspeise. Michael hatte eine Hähnchenroulade mit gerösteten Kartoffeln und Hirse-Gemüse ausgewählt, siehe Foto unten. Danach gab es Kaffee und ich hatte einen Keks mit Schokolade, dazu eingelegte Feigen und ein Glas mit Erdbeerpürree. Haute Cuisine trifft auf Campo Argentino, nett gemacht und die Feigen wurden auch eingelegt in Gläsern verkauft. Auf dem Bild unten zu sehen. Für meinen Nachtisch hatte man extra dafür ein Glas aus dem Verkauf aufgemacht.
Mangels Alternativen in der Region hatten wir weniger erwartet und die Hosteria El Unquillar war eine gute Wahl.
Im Oktober 2009 waren wir insgesamt 1 Nacht hier.
Hier ist die Webseite: www.elunquillar.com.ar/ - funktioniert leider zeitweise nicht.
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El Unquillar
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