Archiv : Infos und Bilder aus 2003
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Die meisten der Gletscherfronten im Nationalpark kann man am besten von einem Boot aus sehen. Da wir nicht so genau wussten wie groß die Kapazitäten für eine Schifffahrt im November sind haben wir schon von Deutschland aus über unseren Veranstalter eine Fahrt mit dem Schiff Upsala Explorer vorgebucht. Denn darüber hatten wir auch verschiedene Beschreibungen im Internet gefunden und die Kombination mit Schifffahrt, Gletscherbesuch und Asado auf der Estancia Christina sowie die anschließende Fahrt mit Unimogs auf einen Aussichtspunkt und Blick über den gesamten Gletscher erschien uns äußerst reizvoll.
Hier ist eine Beschreibung der Tour und die offizielle Homepage der Upsala Explorer.
Diese Fahrt ist für argentinische Verhältnisse mit 65-90 US-Dollar pro Person je nach Saison relativ teuer. Die Upsala Explorer hat auch ein Stadtbüro in El Calafate (9 de Julio 69 Tel: 02902-491292/491133), dort kann man natürlich selbst direkt buchen.
Wir mussten unsere Tickets leider erst einmal einen Tag vorher bei einem Veranstalter namens Tiempo Libre abholen. Dort bekamen wir zu unserer Überraschung allerdings keine Tickets, sondern man teilte uns mit das uns am Pier am nächsten Morgen die Tickets übergeben würden - wir wohnten etwas außerhalb, so daß es keine Hotel-Zustellung gab.
Die Tatsache, dass wir mit dem eigenen Auto zum ca. 50 Kilometer entfernten Hafen Punta Bandera anreisten würden und somit keinen Transfer brauchten stiftete zusätzlich einige Verwirrung.
So verließen wir unverrichteter Dinge wieder das Büro und hofften, das am nächsten Tag alles gut geht. Später erfuhren wir, dass es durchaus noch andere Schiffe gibt, die zwar nicht zur Estancia Christina fahren, aber dafür noch den Spenegazzi- und den Ornelli-Gletscher besuchen. Das sind aber wesentlich größere Katamarane.
Etliche Tourveranstalter reißen sich darum, diese Touren zu verkaufen, die es in verschiedenen Kombinationen von Zielorten und Fahrtdauer sogar als Packetangebote gibt. Da unsere Fahrt ausgebucht war können wir nicht sagen ob es wirklich sinnvoll war, vorzubuchen. Oder ob wir zwei Tage zuvor vor Ort nicht auch noch einen Platz auf dem Schiff bekommen hätten...
Als wir am nächsten Morgen pünktlich vor 8:00 Uhr am kleinen Hafen von Punta Bandera ankamen lag die Upsala Explorer schon am Pier und sah ziemlich klein aus. Dabei ist sie allerdings das schnellste und stärkste Schiff auf dem 1,560 km² großen Lago Argentino mit seinem milchig-türkisen Wasser. Innen ist das Boot ausgestattet mit allem Komfort und mit doppelten Wänden. Gebaut und ausgerüstet für Fahrten auf dem offenen Meer ist das Schiffchen extrem fahrtüchtig und selbst eine Kolision mit einem kleinen Eisberg beschädigt nur die äußere Hülle.
Das mit unseren Tickets ging natürlich argentinisch-locker klar, nach dem Boarding saßen wir in den bequemen, flugzeugähnlichen Sitzen und es ging los.
Wir flogen geradezu über den durch ständigen Wind aufgewühlten See. Der Bug klatschte mit Wucht auf die Wellen und das eiskalte, glitzernde Wasser spritze an den Fenstern vorbei über das Boot.
Während der Fahrt wurde dann erst mal ein Frühstück serviert, es gab Kaffee, Croissants und ein Muffin mit Calafatemarmelade als Füllung. Die Gästebetreuung war excellent, alle Durchsagen kamen zweisprachig in Englisch und Spanisch. In Argentinien ist das nicht immer selbstverständlich.
Insgesamt wirkte der ganze Service ziemlich professionell und durchorganisiert. Da das Boot manchmal stark schaukelte gab es in den Tabletts und sogar an den Armlehnen der Sitze passende Halterungen für Kaffeebecher.
Alle Gäste bekamen ein 20-seitiges zweisprachiges A5-Heft mit Informationen über die Estancia Christina und die Fahrt mit der Upsala Explorer, darin Fotos in vorzüglichem und sehr noblem Hochglanzdruck. In der Mitte noch eine Faltkarte zum Ausklappen mit der Route des Bootes auf dem See und den Ausflugsmöglichkeiten. Für das Geld wird auf der Upsala Explorer wirklich etwas geboten.
Nach 2 Stunden hatten wir nach schneller und bewegter Fahrt den Kanal mit den Eisbergen und den Upsala-Gletscher erreicht. Wie die ersten Pioniere diesen Weg mit weniger schnellen und stabilen Booten oder gar Flößen geschafft haben bleibt zu bewundern. Nach einer Weile vor der Eiswand wurde gewendet und wir fuhren mit dem Boot in einen anderen Seitenarm des Lago Argentino zur Estancia Christina, wo uns die Landcrew willkommen hieß.
Nach dem Aussteigen sammelten wir uns erst einmal im warmen Restaurant und konnten uns dann entscheiden ob wir vor dem Mittagessen eine Reittour machen wollten oder eine Wanderung zu einem Wasserfall.
Eine Fahrt mit den Unimogs zu einem Aussichtspunkt wurde zu unserer großen Enttäuschung weder angeboten noch erwähnt. Später erfuhren wir dann, dass wohl kurz zuvor ein schwerer Unfall mit einem der gewaltigen Allradfahrzeuge passiert war und seitdem keine Genehmigung für die Durchführung dieser Fahrt mehr erteilt wurde.
Sehr schade, denn genau auf diese Aussicht hatten wir uns sehr gefreut und wir hätten erwartet dass man vor Abfahrt wenigstens über die Programmänderung informiert wird. In den Prospekten wird damit nämlich noch geworben.
Das war allerdings die einzige Enttäuschung an einem sehr schönen Tag, der ewig in Erinnerng bleiben wird.
Google Map zum Thema
Bild des Schiffs aus dem Weltall ?
Video zum Thema
Glaciar Upsala
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