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GETRÄNKE

Die Auswahl an Getränken auf den Azoren ist umfangreich, weil es hier Traditionelles gibt, aber auch importierte Produkte. Von lokalen Weinen bis hin zu Limonaden und Likören kann man in Supermärkten alles kaufen und bekommt es natürlich auch in den Restaurants. Dort sogar recht preiswert, ohne die großen Unterschiede die es bei uns gibt. Meist ist die Flasche Wein nur wenigte Euro teurer als im Supermarkt, das gilt natürlich nicht für die wenigen sehr hochpreisigen Restaurants.

Ich fange mal mit den Getränken ohne Alkohol an. Kima und Laranjada sind typische Azoren-Limonaden. Kima ist eine prickelnde Maracuja-Limonade, die besonders auf São Miguel sehr beliebt ist. Sie wird in der Fabrik von Cervejas e Refrigerantes João Melo Abreu in Ponta Delgada hergestellt, die auch eine Brauerei ist.

Kima wird praktisch überall auf den Inseln serviert, viele sagen, das sei "das Getränk der Azoren". Es gibt auch die Geschmacksrichtung Kima Ananas, die ich noch leckerer finde. Sie wird aber viel seltener angeboten und im Supermarkt habe ich sie nur auf São Miguel gefunden.

Laranjada ist eine Orangenlimonade, die ursprünglich aus Madeira kommt, aber auch auf den Azoren verbreitet ist. Es ist ein stark kohlensäurehaltigens, klares Soda in charakteristisch leuchtend oranger Farbe, mit dem ausgeprägten Aroma und dem Geschmack der Orangenschale. Die Limonaden sind nur leicht süß und haben ein typisches Retro-Design.

Kaffee wird viel getrunken, vor allem bica (Espresso), galão (Milchkaffee) oder meia de leite (halb Milch, halb Kaffee).

Teetrinker haben hier ein ganz besonderes Erlebnis, denn wer kennt schon Tee der mitten im Atlantik wächst? Die Azoren sind der einzige Ort in Europa, wo Tee kommerziell angebaut wird. Besonders bekannt ist schwarzer und grüner Tee von Gorreana, einer Firma die seit 1883 hier anbaut. Die Blätter sind milder als asiatische Tees, mit einem leicht erdigem Geschmack. Den Besuch in der Teefabrik vor Ort empfanden wir eher als Touristenfalle, man kann den Tee auch in jedem großen Supermarkt kaufen und auch in den Unterkünften gibt es ihn oft in Form von Teebeuteln.

Das Leitungswasser war auf allen von uns besuchten Inseln trinkbar, aber leicht mineralisch im Geschmack. In Regionen mit vulkanischer Aktivität wie rund um Furnas gibt es stark mineralisierte Quellen – dieses Wasser ist oft nicht zum Trinken geeignet, da es sehr schwefelhaltig oder heiß sein kann. In Restaurants bekommt man meist kein kostenloses Wasser, man muss eine Flasche bestellen. Das ist aber nicht so teuer wie bei uns in Deutschland. Man kann aber auch ohne Weiteres nach Leitungswasser fragen, das ist hier unkompliziert.

Einige Restaurants bringen automatisch eine Flasche lokales Quellwasser, die dann berechnet wird. Wasser gibt es als "água com gás" (mit Kohlensäure) oder "água sem gás" (stilles Wasser).

In den Dörfern sieht man oft Brunnen, sind typisch für die Azoren und haben eine lange Geschichte. Es handelt sich meist um Gemeindebrunnen (Fontanários oder Chafarizes). Früher waren sie die zentrale Wasserversorgung in den Dörfern, bevor es überall flächendeckend Leitungswasser gab. Viele stammen noch aus dem 19. oder frühen 20. Jahrhundert. Damals wurde hier auch gewaschen und das Vieh getränkt, heute sind viele dieser Brunnen ans kommunale Wassernetz angeschlossen und liefern sauberes Trinkwasser. Oft gibt es ein Schild: "Água Potável" (Trinkwasser) oder "Água Não Potável" (kein Trinkwasser). Ohne Schild lieber vorsichtig sein, denn manche Brunnen speisen sich aus alten Zisternen oder Oberflächenwasser. Kein guter Ort, um während einer Wanderung seine Wasserflasche zu füllen.







Alkohol

Es gibt viele Liköre im Angebot auf den Inseln, meist sind es hausgemachte aus Licor de Maracujá (Passionsfruchtlikör), Licor de Amora (Brombeerlikör), Ananas oder Aguardente de Mel (Honigschnaps). Licor de Eucalipto ist ein eher seltener Eukalyptuslikör. Ginjinha ist ein Kirschlikör, der in Portugal sehr beliebt ist und auch auf den Azoren zu bekommen ist. Besonders beliebt ist Maracuja, uns aber meist zu süss ist. Die Marke "Mulher de Capote" in Ribeira Grande stellt Liköre und Branntweine her. Der Name bezieht sich auf das traditionelle azoreanische Kleidungsstück, den "Capote e Capelo", eine Art Kapuze oder Umhang, der von Frauen getragen wurde. Die Marke ist bekannt für ihre hochwertigen, traditionellen Produkte

Auch stärkere Schnäpse sind hier vertreten. Aguardente ist ein klassische Tresterbrand, ähnlich wie italienischer Grappa, und wird oft von Winzern selbst gebrannt. Auf Pico gibt es sehr viele kleine private Brennereien, der Alkoholgehalt liegt meist bei 40-50 %. Aguardente da Graciosa ist ein traditioneller, starker Schnaps von der Insel Graciosa. Es gibt auch Rum oder Vodka aus Süßkartoffel, auch er stammt meist von der Insel Pico. Es gibt ein paar Brenner, die kleine Chargen Gin wie "Rocha Negra" oder Rum produzieren, die hübschen Flaschen mit Meerestieren auf dem kleinen Bild kosten allerdings um die 50 Euro. Der bekannteste Gin ist der "Peter´s Gin do Mar" aus Horta.

Seit dem 15. Jahrhundert wird auf den Azoren Wein angebaut. Nach der Reblaus-Pandemie im 19. Jahrhundert erlebte der Weinanbau ab den 1980er Jahren wieder eine Renaissance, insbesondere auf der Insel Pico. Das Weinanbaugebiet hier mit seinen Lavamauern wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Wein von Pico hat Kultstatus, ist recht hochpreisig und auch ein schönes Souvenir. Unseren Favoriten aller probierten Pico-Weine seht Ihr auf dem Eingangsbild.

Zum Essen im Glas oder im Krug bekommt man meist günstigeren Wein vom Festland. Es gibt aber auch ein paar lokale Weine von den Inseln mittleren Preissegment und natürlich oft auch Sangria in Rot und Weiß. Die meisten Restaurants führen 1–2 Azorenweine auf der Karte. Hier gibt es drei DOC-Weinregionen: Pico, Graciosa mit leichteren Weinen und Biscoitos auf Terceira, wo ein seltener Dessertwein hergestellt wird.

Typische Rebsorten sind Verdelho, Arinto dos Açores und Terrantez do Pico für Weißweine. Rotweine sind weniger verbreitet, bestehen dann oft aus Merlot und Syrah. Unbedingt probieren sollte man einen trockenen Verdelho von Pico – der schmeckt durch den Vulkanboden oft leicht salzig und mineralisch. Passt perfekt zu Meeresfrüchten.

Zwei Besonderheiten sollte man vielleicht noch erwähnen, wir haben sie leider nicht probiert: der Vinho de Cheiro ist ein sehr aromatischer Bauernwein und leicht süßlich und der Czar aus Pico ist ein seltener, natürlicher Dessertwein mit hohem Alkoholgehalt.

Auf den Azoren gibt es durchaus ein paar regionale Biere, aber auch viel Importiertes vom portugiesischen Festland. Kleine lokale Marken wie Korvona oder Cerveja Especial aus São Miguel sind schwerer zu finden. Die Biere Sagres, Super Bock und Cristal sind auf den Azoren in fast jedem Supermarkt, Restaurant oder Bar erhältlich, da sie von Festland-Portugal regelmäßig geliefert werden. Uns hat besonders das dunkle Sagres gut geschmeckt.








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