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Die meisten Strände auf den Azoren sind Schwarz oder Dunkelgrau, nur wenige sind in der Saison bewacht. Der schwarze Sand ist, wie zu erwarten, natürlich vulkanischen Ursprungs. Wenn die Lava ins Meer fließt, kühlt sie schnell ab und zerbricht zu feinem Gesteinsmaterial. Über die Zeit zerkleinert die Brandung dieses Material dann zu Sand, der viel Basalt enthält. Auch mit ein Grund, warum die Azoren auch "Hawaii von Europa" genannt werden.
Zu unserer Reisezeit von Anfang Mai bis Mitte Juni war Baden im Meer für abgehärtete Naturen durchaus schon möglich. Aber immer, wenn wir ein schönes und sicheres Becken entdeckt hatten, wo man mal ohne Badeschuhe hinein konnte, war es windig und kühl oder wir hatten keine Badesachen dabei. Ganz ehrlich: zum Baden würden wir nicht auf die Azoren fliegen, da gibt es andere Ziele, die besser geeignet sind. Trotzdem kommen Wasserratten natürlich auch hier, mitten im Atlantik, auf ihre Kosten und das Meer ist klar und sehr sauber.
Auf São Miguel findet man schöne dunkle Strände, zum Beispiel die Praia dos Moinhos an der Nordküste, die Praia do Fogo bei Ribeira Quente, die sogar durch die hier vorhandenen unterseeischen Thermalquellen mit stets lauwarmen Wasser Geothermisch erwärmt wird und die beliebte Praia das Milícias bei São Roque - auch als Praia Grande bekann - mit guter Infrastruktur.
Die meisten Stände auf der Hauptinsel sind gut erschlossen und man kann mit dem Auto direkt vorfahren, es gibt auch ein paar versteckte Stände, die man erst durch eine Wanderung erreicht, die oft über hunderte Höhenmeter steil bergab führt. Wie die Praia da Viola bei Maia, über den Wanderweg Viola Trail erreichbar. Oder die Strände auf der Fajã da Caldeira de Santo Cristo und Fajã dos Cubres auf São Jorge, schwarze Kies- und Sandstrände, die nur zu Fuß oder mit speziellem Fahrzeug erreichbar sind. Auf Pico gibt es die Praia do Cais do Pico im Osten bei Piedade, ein kleiner Sand-/Kiesstrand, der über einen schmalen Pfad erreichbar ist.
Solche Otrte sind besonders schön, weil dort weniger Leute sind, aber richtige Geheimtipps gibt es auf den Azoren nicht. Hier ist alles erkundet, erwandert, dokumentiert und ausgeschildert.
Auf Faial ist die Praia de Porto Pim bei Horta sehr beliebt. Auch der Strand Praia de Almoxarife ist hier bekannt für seinen schwarzen Sand und die umliegende schöne grüne Landschaft, den fanden wir am schönsten. Wir wohnten direkt neben dem dunklen Praia de Faja bei Praia do Norte.
Einer der wenigen hellsandigen Strände auf den Azoren ist die Praia Formosa auf der Insel Santa Maria, die wir leider nicht besucht haben.
Das Meer hat im Sommer zwischen Juli und September eine Temperatur von 20–24 °C, im Frühling und Herbst sind es eher 17–20 °C. Ganz wichtig ist es, lokale Hinweise zu Strömungen und Wellen, insbesondere an unbewachten Stränden, zu beachten. Verbotschilder stehen hier nicht zum Spaß und man sollte sich unbedingt daran halten. Nie alleine baden, vor allem an unbewachten Küsten, und nicht weit hinausschwimmen, denn Strömungen sind oft tückisch.
Das Baden im Atlantik rund um die Azoren kann ein wunderschönes Erlebnis sein – aber es ist nicht ganz ohne Risiko. Die Inseln liegen mitten im offenen Atlantik, und das bedeutet: kräftige Strömungen, hohe Wellen und schnell wechselnde Bedingungen zum Schwimmen.
Brandungsrückströmungen können Schwimmer vom Ufer aufs offene Meer hinausziehen. Sie entstehen vor allem an offenen Sandstränden mit starker Wellenaktivität. Dies kann man gut daran erkennen, daß der Strand an der Wellenkante recht steil ins Wasser abfällt.
"Schwarzer Strand" bedeutet auf den Azoren eher selten feinen schwarzen Sand. Häufiger ist grober schwarzer Lavasand oder Lavaplatten zum Baden, sehr typisch für Pico und Faial.
Hier ist der Beachatlas mit Beschreibungen der schönsten Sandstrände auf den Azoren.
Neben den normalen Stränden mit Sand gibt es überall auf den Inseln auch natürliche Schwimmbäder und Lavapools. Diese "Pools" sind durch erkaltete Lava an der Küste entstanden, werden bei Flut oder von starken Wellen frisch vom Meer gefüllt und sind somit spektakulär und beliebt.
Solche Pools sind meist ganzjährig öffentlich zugänglich, aber nur im Sommer zur Hauptreisezeit von Juni–September sind Rettungsschwimmer vor Ort und es gibt geöffnete Umkleiden und Toiletten. Wer hier baden möchte sollte unbedingt Badeschuhe mitnehmen, denn das Lavagestein ist sehr scharfkantig und gleichzeitig rutschig durch Algenbewuchs. Da kann man sich schnell mal schwer verletzen.
Einige Pools sind bei hoher Flut oder starker Brandung gesperrt, hier sollte man auf jeden Fall die aufgestellten Hinweisschilder beachten! An vielen Naturpools ist das Baden nur bei Ebbe sicher. Atlantikwellen können plötzlich stark ans Ufer rollen, besonders an Felsküsten. Bei Flut oder hohem Wellengang kann das Wasser gefährlich in Becken hineinschlagen oder über die Kanten drücken. Also unbedingt immer die aktuellen Gezeiten parat haben.
Die Mitnahme von einem Strandhandtuch und auch Wechselkleidung lohnen sich, besonders bei entlegenen Spots. Es gibt auch Thermalpools wie Ponta da Ferraria auf Sao Miguel, der wird bei Ebbe durch heiße Quellen erwärmt. So können hier Temperaturen bis zu 30 °C erreicht werden und bei jeder Welle, die aus dem Meer kommt, kann man spüren, wie sich warmes Wasser mit kühlerem Wasser vermischt.
Dann gibt es noch die die kommunalen Badebecken bzw. Meeresschwimmbecken - "Piscinas Municipais" oder "Piscinas Naturais" genannt. Fast jede Gemeinde auf den Azoren hat ihre eigenen kleinen, oft spektakulär angelegten Badeanlagen im Lavagestein direkt am Atlantik. Sie sind oft befestigt, mit Leitern, Plattformen und manchmal sogar Umkleiden und Duschen versehen.
Im Mai und Anfang Juni war das alles noch geschlossen, unbeaufsichtigt und leer. Im Sommer ist der Zugang meist kostenlos oder sehr günstig, manchmal wird ein symbolischer Eintritt von 1–2 € verlangt. Hier schwimmt man sicherer als im offenen Meer, weil die Becken teilweise Schutz vor Wellen bieten. Extrem klares Wasser, oft mit Fischen. Manche Becken sind auch voller Algen und am Rand glotzen einen Krabben an. Jedes ist entsprechend der natürlichen Gegebenheiten etwas anders angelegt und sie sind sehr beliebt bei Einheimischen, hier badet man "wie die Azoreaner" - oder wie bei uns im Freibad. Selten gibt es ein paar Liegen, meist breitet man sein Handtuch auf den Felsen oder dazwischen auf Betonplatten aus.
Auch hier gilt: Immer die Gezeiten checken, denn bei Flut und stärkerem Wellengang können manche Becken gefährlich werden. Und bevor man hineingeht nochmal gründlich alles prüfen, damit man nicht einer portugiesischen Galeere (Physalia physalis) begegnet. Das ist eine hochgiftige Quallenart - genauer eine Seeblase, deren blau-lila schimmernder Schwimmkörper von bis zu 30 cm Größe wie ein Luftballon oben auf dem Wasser liegt - unten daran hängen sehr lange Fangfäden mit Kontakgift. Die Berührung ist sehr schmerzhaft und kann bei Allergikern einen Schock auslösen. Betroffene Stellen sind mit viel frischem Salzwasser zu reinigen.
Das Baden in heißen Quellen gehört zu den besonders faszinierenden Erlebnissen auf den Azoren. Die vulkanische Aktivität unter den Inseln bringt thermales Wasser an die Oberfläche. Mal im Wald, mal direkt an der Küste oder mitten in der Stadt Furnas. Diese natürlichen Thermalbäder sind warm und voller Mineralien – ein echtes Natur-Spa.
Das Wasser aus dem Erdinneren wird durch geothermische Energie erhitzt und tritt oft mit 25–40 °C an die Oberfläche. Manche Quellen sind auch fast kochend heiß. Sie enthalten viel Eisen, Schwefel, Kalzium und andere Mineralien, die als hautfreundlich und entspannend gelten. Leider ist oft auch ein Schwefelgeruch, der oft mit "faulen Eiern" verglichen wird, normal und nicht jedermanns Sache.
Die Badestellen sind auch nicht für ausgiebige Bäder geeignet, länger als 15–30 Minuten am Stück sollte man nicht darin sitzen, besonders bei Herz- und Kreislaufproblemen. Die Mineralien färben auch Kleidung und Haare, daher am besten dunkle oder alte Badesachen mitbringen und Schmuck ablegen. Vor und nach dem Bad: gut abduschen.
Die meisten Badestellen befinden sich auf São Miguel – die Insel der Thermalquellen. Meist sind die zwischen 10:00–22:00 Uhr geöffnet und man zahlt Eintritt zwischen 5,00 und 10,00 Euro.
Am bekanntesten ist das Thermalbecken im Terra Nostra Park in Furnas. Ein sehr großes, rostbraunes Becken mitten im botanischen Garten. Park und Pool befinden sich in Besitz des Terra Nostra Garden Hotels, ein Haus mit Charme und die Exklusivität der letzten Jahrhunderte und entsprechenden Preisen. Am Abend ist das Baden den Hotelgästen vorbehalten.
Caldeira Velha in der Nähe von Ribeira Grande bietet eine dschungelartige Umgebung mit Wasserfällen und vier ummauerten natürlichen Becken von 25–38 °C. Eine Online Reservierung ist hier zu empfehlen, das nur eine begrenzte Anzahl Leute mit vorab gebuchtem Zeitfenster von 1,5 Stunden eingelassen wird.
Die fünf Badebecken mit etwa 39°C warmem eisenhaltigen Quellwasser befinden sich im Süden von Furnas: Poça da Dona Beija. Auch hier ist eine Reservierung erforderlich.
Ponta da Ferraria an der Westküste mit Thermalwasser im Lavapool wurde oben schon erwähnt.
Auf Faial, Pico, São Jorge gibt es keine offiziellen heißen Badequellen, aber einige warme Quellen an der Küste, die aber nicht immer zugänglich oder zum Baden geeignet sind.
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