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TRANSPORT

Die Mehrheit der Besucher, die auf die Azoren reisen, trifft zunächst auf São Miguel ein, wo sich der größte internationale Flughafen des Archipels befindet. Hier, am Aeroporto João Paulo II (PDL), etwa 3 km westlich von Ponta Delgada, werden die meisten Flugverbindungen angeboten: Inlandsflüge zu allen Azoren-Inseln sowie nach Madeira und auf das portugiesische Festland (Lissabon, Porto und Faro). Darüber hinaus gibt es auch internationale Flüge nach Europa und Nordamerika. Besonders im Sommer ist hier viel Betrieb: 14 Fluggesellschaften sind aktiv, rund 30 nationale und internationale Flugverbindungen werden angeboten, mit Anbindungen in etwa 25 Länder.

Es gibt eine Start- und Landebahn mit der Kennung 12/30, die 2.497 Meter lang ist und eine Asphalt-Oberfläche hat. Der Flughafen ist ein wichtiges Drehkreuz für die SATA-Gruppe, zu der auch die interinsulare SATA Air Açores gehört. Turboprop-Flugzeuge vom Typ Bombardier Q200 mit 37 Plätzen oder Bombardier Q400 mit 80 Plätzen verbinden die Inseln untereinander zuverlässig.

Die SATA-Gruppe befindet sich wirtschaftlich in einer schwierigen Lage. SATA Azores Airlines wurde jedoch in den letzten Jahren teilprivatisiert und hat das Jahr 2024 mit einem Nettoverlust von 71,2 Millionen Euro abgeschlossen. Die Fluggesellschaft SATA erwirtschaftete einen Umsatz von 336 Millionen Euro, rund 50 Millionen mehr als im Jahr 2023. SATA Air Açores erzielte einen Umsatz von etwa 60 Millionen Euro – eine Steigerung von 3,7 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieser Mehreinnah men ist der Gesamtverlust des Unternehmens gestiegen. Dies wird mit dem Anstieg operativer und nicht-operativer Kosten begründet, die auf außergewöhnliche Faktoren zurückgeführt werden.

Die SATA-Gruppe betreibt auch Langstreckenverbindungen von Porto und Funchal in die Vereinigten Staaten und nach Kanada. Dabei greift sie auf Flugzeuge und Personal des externen Anbieters euroAtlantic zurück (Wet-Lease). Diese Strecken haben sich bislang jedoch als wirtschaftlich wenig rentabel erwiesen.

Wir sind mit Lufthansa in etwa fünf Stunden direkt von Frankfurt nach Ponta Delgada geflogen. Die beiden großen Inseln São Miguel und Terceira bieten gute Möglichkeiten für eine Weiterreise zu den anderen Inseln – sei es per Flugzeug oder Fähre.

Viele Besucher bleiben auf der Hauptinsel São Miguel – und das ist auch eine gute Wahl, besonders wenn man wenig Zeit hat. Es gibt dort so viel zu sehen und zu unternehmen, dass man damit problemlos zwei Wochen füllen kann. Wer lieber mehrere Inseln kennenlernen möchte, sollte eine Rundreise durch die zentrale Inselgruppe mit Terceira, Pico, Faial, Graciosa und São Jorge in Betracht ziehen. Diese Inseln liegen relativ nahe beieinander und sind untereinander ganzjährig gut per Fähre erreichbar.

Solch ein Inselhüpfen lässt sich auch gut individuell organisieren. Besonders ambitionierte Inselhopper möchten vielleicht gleich alle neun Inseln des Archipels entdecken. Doch auch wenn wir fünf Wochen Zeit hatten, reichten uns vier Inseln vollkommen aus, um sie in Ruhe zu erkunden – inklusive Schlechtwetteralternativen. Vielleicht kehren wir eines Tages zurück auf die Azoren, um auch Terceira und die westliche Inselgruppe zu besuchen. Dort liegen Corvo, die kleinste Insel des Archipels, und Flores, die von vielen als die schönste Insel angesehen wird. Das berühmte Bild der grünen Steilküste des Kratersees mit ihren zahlreichen Wasserfällen hat sicher jeder schon einmal gesehen.

Auf São Miguel haben wir während unseres Aufenthalts den Übernachtungsstandort gewechselt. Nach der Ankunft wohnten wir zunächst im Südosten der Insel. Danach sind wir mit dem Flugzeug zur Insel Pico geflogen, von dort mit der Fähre in etwa 30 Minuten nach Faial übergesetzt. Von Horta aus ging es mit der Fähre in rund zwei Stunden weiter nach Velas auf São Jorge. Von dort sind wir per Direktflug zurück nach São Miguel geflogen, wo wir noch eine Woche im Westen der Insel verbrachten.

Die Reisezeit spielt eine große Rolle bei einem Azoren-Besuch. Direktflüge sind saisonabhängig und werden nicht ganzjährig von allen Abflughäfen angeboten, was sich auf die Reisedauer und Planung auswirken kann. Flugplanänderungen aufgrund von Schlechtwetter und Feiertagen können immer auftreten.






Fähren

Die Azoren bestehen aus drei Inselgruppen: der Zentralen Gruppe mit Faial, Pico, São Jorge, Graciosa und Terceira, der Östlichen Gruppe mit São Miguel und Santa Maria sowie der Westlichen Gruppe mit Flores und Corvo. Die Fährverbindungen sind innerhalb der Zentralen Inselgruppe am besten ausgebaut.

Im Sommer (Mai–Oktober) gibt es häufigere Verbindungen, zum Beispiel täglich zwischen Faial, Pico und São Jorge. Auch Fahrten zwischen weiter entfernten Inseln wie São Miguel und Terceira werden dann angeboten. Die bekannteste Azoren-Fähre ist die "blaue Linie", die Faial und Pico verbindet. In der Hochsaison pendelt sie bis zu achtmal täglich zwischen den beiden Inseln. Die Fahrzeit beträgt rund 30 Minuten. Der Preis für ein Ticket betrug für uns 2025 bei 8 € pro Person und Strecke. Im Winter sind die Verbindungen stark reduziert – teilweise gibt es nur 1–2 Fahrten pro Woche, und Langstrecken werden kaum noch angeboten.

Alle Verbindungen kann man online buchen über www.atlanticoline.pt, ebenso vor Ort an den Häfen oder in Touristeninformationsbüros. In der Hochsaison sollte man möglichst früh buchen, da die besten Verbindungen schnell ausgebucht sind. Fähren können bei starkem Wind oder Seegang auch kurzfristig ausfallen – insbesondere auf längeren oder abgelegenen Routen. Daher sollte man bei solchen Reisen immer einen Plan B bereithalten. Im Zweifelsfall empfiehlt sich ein Blick auf die Atlânticoline-Website oder eine Nachfrage im Hafen.

Für weite Strecken, zum Beispiel nach Flores, sind Inlandsflüge oft schneller und zuverlässiger – allerdings meist auch deutlich teurer.

Mietwagen können nicht per Fähre mitgenommen werden, wir haben zwar Wagen von Mietwagenfirmen dort gesehen, die wurden aber wohl von Insel zu Insel verschoben. Es gibt nur eine Rampe am Heck, da muss wird dann rückwärts eingeparkt. Der Platz ist auch auf den großen Fähren mit 12 bis 15 Fahrzeugen recht begrenzt, vieles waren kleine Lieferwagen oder Handwerker.

Ohne Auto ist man natürlich flexibler, weil man auch die reinen Personenfähren nehmen kann. Im Mai 2025 war auf beiden Schiffstypen bei unseren Fahrten noch eine Menge Plätze frei, die großen Fähren können 296 bis 333 Personen beförden, die älteren kleineren je 191 Personen. Aber egal ob große oder kleine Fähre: Im Terminal gibt man vor dem Einchecken an einem extra Gepäckschalter seine Koffer ab wie am Flughafen und bekommt sie am Ziel am Kofferkarussel wieder. So ist man auf dem Schiff nur mit Handgepäck unterwegs, für die Koffer wäre kein Platz und man würde damit auch die steilen Treppen im Schiff blockieren.

Mit etwas Glück kann man auch einer Fährfahrt durchaus auch Wale, Seevögel und Delfine sehen. Wir hatten - bis auf Wale - Sichtungsglück auf dem Weg von Madalena auf Pico und Velas auf São Jorge.







Leihwagen

Weil es keinen Fährentransport für Mietwagen gibt ist es üblich auf jeder Insel einen Mietwagen zu nehmen. Die Autovermieter nennen dies Multi-Island-Miete.

Denn vor Ort wollten wir flexibel sein und auch die zahlreichen Aussichtspunkte ansteuern und so lange bleiben, wie wir wollten. Auch zum Einkaufen ist ein Leihwagen unabdingbar, vor allem wenn man in Ferienhäusern und Ferienwohnungen wohnt. Denn die größeren Supermärkte befinden sich meist in den Städten, vor Ort hat man Zugang zu frischen Lebensmitteln nur in kleinen lokalen Läden mit überschaubarem Angebot.

Wir haben uns auf allen Inseln für den Vermieter Autatlantis Rent a Car entschieden. Die Firma begann ihre Tätigkeit im April 1988 in Ponta Delgada auf der Insel São Miguel. Bleibt man bei einem Vermieter, dann muss man auf der ersten Insel einige Verwaltungsangelegenheiten erledigen und die Kaution wird auf der Kreditkarte hinterlegt. Wenn man das Auto dann weiterhin bei der gleichen Autovermietung mietet, gibt es auf den folgenden Inseln deutlich weniger Papierkram. So braucht die Kaution nur einmal hinterlegt werden und auch die Daten wie Führerschein und Ausweis müssen nur einmal aufgenommen werden und gehen dann von Mietwagen-Station zu Mietwagen-Station automatisch weiter. Das spart Urlaubszeit.

Aber Achtung: Der Registrier-Bon für das Deposit muß bei Rückgabe des Fahrzeugs vom Vermieter abgezeichnet werden mit dem Vermerk für die Weiternutzung auf der nächsten Insel. Dann bekommt man ihn zurück und muß ihn bei der nächsten Mietstation wieder abgeben. Nicht vergessen und nicht verlieren. Sonst wird es eventuell problematisch, da es wohl nur eine Reservierung auf der Karte geben kann.

Und nochmal Achtung: Bei Online-Buchung konnten wir nur Abholung und Rückgabe am selben Ort buchen. Auf den Inseln haben wir das dann im Gespräch korrigiert, wenn wir das statt am Flughafen am Fährterminal oder umgekehrt machen wollten - das war Tagesgeschäft und hat gut geklappt. Wichtig deshalb, da die Papiere und der erwähnte Deposit-Slip ja von einer Mietstation auf der Insel zur anderen wandern müssen.

Un ein drittes Achtung: Eine Flugplan- oder Fährplanänderung sollte man auf jeden Fall nochmal per Mail an die Adresse des Vermieters schicken. Kommt man zu früh, dann ist der Wagen eventuell noch nicht da oder noch nicht fertig, kommt man zu spät, so ist das nach wenigen Stunden ein no-show und das Auto wird eventuell anderweitig vergeben. Das sollte man auf jeden Fall vermeiden.

Fahrzeugabholung oder Rückgabe sind meist lässig und fix - auf einem Vordruck ist angekreuzt, wo der Wagen schon Schrammen, Kratzer und Beulen hat, den Vertrag bekommt man digital in die Mailbox. Beim letzen Wagen hat mir jemand beim Parken eine Macke in die vordere Stoßstange gefahren - ca. 1x1mm klein. Auf dem Mietformular wird das in Zukunft nur ein weiteres Kreuz werden - wir sind gespannt, ob und was es uns kosten wird.

Fahrzeuge mit Automatikgetriebe sind auf den Inseln selten und teurer. Eine frühzeitige Buchung ist daher unbedingt erforderlich, um die Verfügbarkeit sicherzustellen. Bei den hiesigen heftigen Steigungen ist Automatik aber von Vorteil. Kleinwagen sind hier eigentlich sinnvoller, weil viele Straßen eng sind. Michaels Favorit war der sehr durchzugsstarke Opel Crossland, den wir auf Pico hatten.

Überhaupt sollte man so früh wie möglich buchen, spontan vor Ort könnte man auch möglicherweise gar kein Auto mehr bekommen. Wir hatten vier verschiedene Autos mit Automatik: einen Toyota Corolla Hybrid, einen Opel Crossland, einen Citroen C4, einen Opel Corsa und zuletzt einen Skoda Scala. Der Toyota konnte im bergigen Gelände die Hybridtechnik voll ausspielen und verbrauchte 5 Liter/100 km. Der Corsa zeigte seine Verbrauchsschwäche gerade im Gebirge extrem und lag bei 9,5 Liter/100 km. Die übrigen drei verbrauchten ca. 6,5 Liter/100 km, beim C4 war es Diesel.





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