Archiv : Infos und Bilder aus 2000
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Der sich wie ein Flügel nach Java hin erstreckende Nordwesten Balis, der Distrikt Jembrana, ist sehr dünn besiedelt und wird selten von Touristen besucht - Ich war leider selbst ebenfalls noch nicht da. An einem Tag ist die Strecke auch mit einem balinesischen Fahrer nicht zu bewältigen, da müsste man sich schon mehrere Tage Zeit nehmen, eventuell kombiniert mit einer Überfahrt nach Java zum Trip auf den Mount Bromo. Im Süden des Westzipfels liegt die Hauptstadt Negara mit einigen Dörfern drumherum. Das Landesinnere ist gebirgig und gehört hautsächlich zum 77.000 ha großen Nationalpark Bali Barat.
Übernachtungsmöglichkeiten sind dort rar - im Norden liegt nur das Luxushotel Matahari. Weite Strände, super Tauchmöglichkeiten und der 80.000m² große Nationalpark bilden die Hauptattraktionen. Im Reservat leben seltene Tiere, wie der Bali-Star, den sieht man sonst nicht auf Bali, eher bei uns im Kölner Zoo - da leben einige Paare. Der Anteil von Moslems und Christen an der Bevölkerung ist in diesem Teil der Insel hoch.
Etwas weiter im Süden fängt dann der Touristenrummel an. Die Hauptferiengebiete liegen alle im Süden: Sanur, Kuta, Nusa Dua. Nach balinesischem Weltbild ist das die unreine Richtung, weg vom heiligen Berg Gunung Agung, und für viele ist hier auch nicht das "echte Bali". Doch was auch immer das sein mag, man findet es überall, wenn man danach sucht.
Allerdings nicht auf den folgenden drei Bildern: Futtern wie bei Muttern, Straßenhändler mit Billigparfum und MacDonald in Kuta.
An den Stränden von Kuta, Legian, Seminyak und Tuban konzentriert sich der Tourismus, durch den Bali berühmt (und berüchtigt) wurde.
Kuta ist der turbulenteste Badeort Balis. Er ist bekannt ist für seinen breiten Sandstrand und seine traumhaften Surfbedingungen mit recht ungefährlichen Wellen. Dies zieht ein internationales junges und sportbegeistertes Publikum an, das maßgeblich das Bild in den kleinen, lebhaften Straßen prägt. Vor allem für junge Australier ist Kuta so etwas wie für die Deutschen El Arenal. Feiern, Saufen, Fete, Strand. Das Nachtleben ist laut und exessiv, das Verkehrsaufkommen ist enorm und Shops gibt es bis zum Abwinken. Wer auf der 5 Km langen Shoppingmeile nicht das passende Souvenir findet, dem ist nicht mehr zu helfen.
Für Ruhesuchende lohnt sich eine Fahrt nach Kuta also durchaus für eine Shoppingtour. Allerdings wird man nach einigen Stunden entnervt wieder fliehen. Alle paar Meter wird man angesprochen und zum Teil recht hartnäckig mit nachgemachtem Parfum, Uhren und Klamotten verfolgt. Das hat sich in den letzten Jahren allerdings stark gebessert, die meist aus Java stammenden Händlerbanden sind aus Kuta verbannt worden. Angesprochen wird man noch, aber aus Angst vor der Polizei flüstern einem die Händler nur zu, dass sie Uhren anbieten, agressive Anmache wie früher ist tabu. Manche halten einem nur noch eine Visitenkarte mit einer abgebildeten Armbanduhr hin. König ist, wer seinen Bauchladen gegen eine legale, separate Vitrine in einem der vielen Shops eintauschen konnte.
Die Hauptstraße wurde mit Bäumen bepflanzt, was ihr einen neuen Look verleiht, aber trotz allem herrscht hier ein höllischer Verkehr. Dem versucht man mit einer komplizierten Einbahnstraßenregelung Herr zu werden. Das Zentrum ist der Schnittpunkt der Jalan Legian und der Jalan Raya Kuta, dort ist auch das "Bemo Center". Am besten man geht zu Fuß und lässt sich in die kleinen Seitengassen treiben. Hier findet man auch noch so manches Haus im traditionellen Stil.
Wer unbedingt einen Big Mac braucht oder ins Hard Rock Cafe am Strand muss, der ist hier richtig. Mittlerweile gibt es sogar mehrere MacDonalds. Das sagt IMHO schon alles über die örtlich vorherrschende Kultur aus. Kuta vergrößert sich rasend schnell, eine Boomtown, in der alles möglich ist, wo Geld und Alkohol in Strömen fließen.
Ein Vorteil hat dieser Inselseite dennoch: Man kann traumhafte, romantische Sonnenuntergänge genießen - an einer der gemütlichen Strandbars, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet haben oder man fährt zum nahen Tempel von Tanah Lot.
Am frühen Morgen hat man den Strand in Kuta noch für sich alleine, denn die Paradiesvögel aus aller Welt liegen nach durchzechter Nacht noch in ihren Betten. Verwelkte Opferschalen und unzählige Bierdosen liegen überall herum. Am ganzen Strand gibt es kleine Bars mit lauter Musik, die unter ihren Schattendächern Surffreaks, aufgetakelte Sekretärinnen aus Australien, bierseelige U.S.-Marines vom Zerstörer, der gerade vor Jimbaran liegt, Halbweltgestalten und brave Neckermann-Touristen vereinen. Und natürlich gibt es am Strand eine Vielzahl von Händlern, Massagefrauen und die so genannten "Kuta Cowboys". Das sind meist längmähnige Aufreisser, tiefbraun vom Herumlungern am Strand. Alleinstehende Touristinnen sind ihre Zielgruppe.
Nicht nur die Händler, auch die Touris haben am Strand ihre Reviere markiert. Im Süden dominieren Australier und Japaner, dann kommen rund 2 km Hotelanlagen, die fest in deutscher Hand sind. Weiter im Norden wird es nobel. Wer die vielen Händler abwimmeln kann, den läd dieser breite, flache Strand zum Sonnen und Schwimmen ein.
Wer keine Lust hat, am Strand zu liegen, geht in den Waterbom Park im Süden, am Jalan Kartika Plaza in Tuban. Hier gibt es riesige Wasserrutschen aller Art und man kann auf Riesenschläuchen sitzend durch dem Strömungskanal treiben. Oder man geht zum 45-Meter-Sprungturm bei Legian, um sich sein erstes Bungee-Erlebnis zu gönnen.
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