Archiv : Infos und Bilder aus 2000

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MOUNT BATUR

Die Gegend um den Vulkan Batur ist ein religiöses Zentrum, die umliegenden Gipfel sind den Balinesen heilig. Der Berg ist auf der Ostseite von dem größten See der Insel umgeben, dem Lake Batur.

Auf der Südseite des Batur, zwischen den Orten Pujung und Batur, grenzen zwei Klimazonen aneinander. Im Süden gibt es den üblichen Nassreisanbau, weiter nördlich ist es trockener und die Bauern betreiben Landwirtschaft auf Trockenfeldern. Auch viele Gewürze werden hier angebaut. Auf meinem Bild sieht man Nelkenpflücker bei der Arbeit.

Auf dem Weg von Ubud zum Vulkan passiert man wieder viele kleine Dörfer, die jeweils für Holzschnitzereien, Vergoldungen, Skulpturen oder das örtliche Gamelanorchester in ganz Bali bekannt sind. Jasan zum Beispiel ist das letzte Holzschnitzerdorf auf der Route zum Batur und hat sich auf Schnitzereien aus Litschiwurzeln spezialisiert. Bizarre Figuren, bei denen die Wurzelform erhalten bleibt. Am Straßenrand stellen die Künstler ihre fertigen Produkte aus, ein Stop mit Blick in die Werkstatt lohnt sich.

Zwischen Jasan und Tegalsuci liegen sehr schöne Reisfelder, die nördlichsten der Region. Hier hält allerdings jeder Reisebus und die Händler mit ihren T-Shirts, Sarongs und schlechten Schnitzereien sind ziemlich aufdringlich, wie so oft auf Bali.

Nach Tegalsuci ändert sich die Landschaft, es wird trockener und auf den Feldern wird nun Mais, Kaffe, Kohl und Ingwer angebaut. Vom Dorf Sekahan hat man dann schon den ersten Blick auf die mächtige Caldera des Batur. Ein sehr imposanter Ausblick, allerdings nicht im November, da hat es dort in Strömen geregnet und man sah buchstäblich nicht die Hand vor Augen. Auch im Mai 2000 waren Wolken über den Bergen, die sich jedoch stets mit Sonnenschein abwechselten. Die Bilder auf dieser Seite sind im August entstanden, an einem wunderbaren, klaren Tag. Am besten fährt man dirket am frühen Morgen hierhin, verzichtet auf den Barongtanz in Batubulan, und ist somit schon vor Mittag oben. Dann haben sich meist noch keine Wolken vor die Vulkane geschoben und mit etwas Glück hat man einen freien, klaren Blick.

Den Kraterrand entlang führt nun eine Straße nach Kintamani im Westen und in die andere Richtung nach Penelokan. Neuerdings stehen Menschen in Uniformen an den Straßenecken, die auf die Hauptstraße am Kraterrand führen, und kassieren Wegezoll. Die Anwohner haben ihre Gemeinde zu einem inoffiziellen Naturpark ernannt, für jeden Wagen und jeden Insassen ist eine Gebühr fällig. Das ist nicht viel, aber ärgerlich. Zahlen lassen sollte man seinen Fahrer, solche Nebenausgaben sollten im Gesamtpreis enthalten sein.

Batur

Der Mount Batur war ursprünglich viel größer. Bei einem riesigen Ausbruch vor Urzeiten wurde das obere Drittel des Vulkankegels weggesprengt, in dem entstandenen Kessel sammelte sich Regenwasser zu einem See und in der Mitte entstand eine neue Bergspitze. Die riesige Caldera mit 13,7 km Durchmesser lässt die ehemaligen Ausmaße des Vulkans und die Stärke der Eruption erahnen. Er ist mit gut 1.700 m bei weitem nicht der größte Berg (Gunung Agung ist mit gut 3.100 m viel höher), aber sicherlich der am schönsten gelegene.

Die Abhänge des noch aktiven Vulkans sind bedeckt von dunklen Lavafeldern, die sich weit in die gewaltige Caldera hinunterziehen. Kleine Rauchwölkchen hier und da künden von der Aktivität. Mehrmals pro Stunde wird von einigen Geysiren Dampf abgeblasen. In dem vor Jahrmillionen gebildeten Einbruchskessel liegen der Gunung Batur und der gleichnamige See oft etwas im Dunst, ganz selten hat man einen klaren Blick. Am Südostufer erhebt sich der 2153 m hohe Gunung Abang, der höchste Punkt am Rand der Caldera, und ca. 10 km dahinter der imposante Gunung Agung (siehe Bild ganz unten).

Das kleine Dorf Toya Bungkah liegt am westlichen Seeufer, neben Lavaströmen vom letzten Ausbruch. Hier gibt es ein Hotel und mehrere einfache Losmen. Verlockend ist ein Bad in den heißen Quellen, Air Panas genannt. Mit einem gecharterten Boot erreicht man das Bali-Aga-Dorf Trunyan auf der anderen Seite des Sees. Auf dem Friedhof des Dorfes werden die Toten auf dem Erdboden liegend der Verwesung überlassen. Das habe ich mir erspart, wie man hört wird man dort nur angebettelt und hat keinerlei Fluchtmöglichkeit.

Dörfer am Kraterrand

Die Häuseransamlung Penelokan (Ort der Aussicht), in 1.400 m Höhe direkt am Calderarand gelegen, ist der reine Touristennepp. Nachdem man seinen Wegzoll bezahlt hat, wird man hier oben nochmals kräftig übers Ohr gehauen. Mittagessen sollte man hier eigentlich nicht einnehmen, auch wenn das Angebot groß ist. Die Restaurants für die zahlreichen Tagesausflügler sind nicht empfehlenswert. Schlechtes, fast kaltes Essen und sehr teuer. Meist wird einem ein nicht sehr gutes Buffet aufgedrängt, wer hat schon Mittags so viel Hunger? Die Händler an den Aussichtspunkten am Straßenrand sind sehr aufdringlich. Wenn man in Ruhe fotografieren will, kommen sie aus allen Himmelsrichtungen und man wird regelrecht belagert.

Vom Penelokan aus bietet sich bei guter Sicht ein phantastischer Blick auf den Vulkan und den gleichnamigen Kratersee. Auch eine Besteigung des Vulkans ist möglich. Die sollte man aber auf gar keinen Fall ohne einheimischen Führer planen. Wer auf den Gipfel des 3,170 m hohen Vulkans möchte, braucht eine gute Kondition, festes Schuhwerk und einen erfahrenen Bergführer. Wer unbedingt alleine los will, sollte sich auf jeden Fall vorher beim Tempel oder der örtlichen Polizeistation abmelden. Ungeübte Coutchpotatoes sollten diese Tour auf keinen Fall planen, vorher wäre es ebenfalls sinnvoll, die aktuelle Wettervorhersage und den Rat eines Priesters einzuholen.

Fast mitten in der Nacht läuft man los, ab der Baumgrenze gibt es keinerlei Markierungen mehr und auf den letzten Metern muss man klettern. Lohn der Anstrengungen ist ein Blick in den fast 300 Meter tiefen Krater. Laut Erfahrungsberichten von Wanderern sollte man mit gut 5 Stunden Fußweg rechnen - für eine Strecke vom Tempel im Tal bis zum Kraterrand! Da ich mich eher zu den Gelegenheitswanderern zähle, habe ich mir diese Mammuttour nicht zugemutet.

Kurz vor Kintamani liegt der noch nicht ganz fertig restaurierte Tempel Pura Ulun Danau Batur. Einst stand er beim Dorf Batur, wie mehreren anderen Tempel der Umgebung wurde er bei verschiedenen Vulkanausbrüchen beschädigt. Die Altäre und Reliquien sind jedoch an den jetzigen Standort verlagert worden. Es ist der Haupttempel für alle Subak, die ihr Wasser vom Berg Batur her bekommen. Spektakulär ist seine Lage direkt am Kraterrand. Der Krater ist 600 m tief und hat einen Durchmesser von zehn Kilometern. Der Tempel ist aus schwarzem Lavagestein erbaut und einzigartig auf Bali.

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