Archiv : Infos und Bilder aus 2000
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Steile Hügel laufen im Nordosten der Insel Bali sanft zum Meer hin aus. Sie sind das Ende der Wasserscheide aus Vulkanbergen, die Bali in einen regenreichen Süden und trocken-heißen Norden teilt. Hinter Klungkung und Candi Dasa geht es an den königlichen Badeanstalten vorbei über einen Pass zwischen Gunung Agung und Gunung Seraya in Richtung Ahmed.
Candi Dasa ist ein kleines Touristenzentrum. Anfang der 1980er Jahre begann die Entwicklung des Fischerortes an der schönen Bucht zu einem Badeort, der sich anschickte, Kuta und Sanur Konkurrenz zu machen. Heute gibt es kaum noch einen unbebauten Flecken entlang des Strandes, falls man hier noch von Strand sprechen kann: Durch Dynamitfischerei zerstörte man die schützenden Korallenriffe, jetzt schlägt das Meer zurück und trägt den Sand ab.
Als letzte Rettung hat man ziemlich hässliche Betonpfeiler ins Meer gesetzt, die der Brandung trotzen sollen. Helfen tut es eh nichts mehr, Strand ist kaum vorhanden. Für Ausflüge ist Candi Dasa allerdings ein idealer Standort und abgesehen vom Strand ist es ein hübsches Plätzchen mit schönen Unterkünften und guten Fischrestaurants geblieben.
An der Ostküste, zehn Kilometer hinter Klungkung, liegt die Fledermaushöhle Goa Lawah. Wenn man die Kinder und Händler am Eingang losgeworden ist, wird man Zeuge eines beeindruckenden Naturschauspiels: Tausende von Fledermäusen hängen in einer nicht besonders tiefen Felshöhle zum Teil sogar im Sonnenlicht, völlig atypisch für diese nachtaktiven Tiere. Immer wenn ich die Höhle besuchte, fand gerade davor eine Zeremonie statt, so das man nicht besonders nah herankam, ohne die Gläubigen zu stören.
Die Fledermäuse lassen sich von den Menschen nicht irritieren und ihr Gefiepe mischt sich mit den Gesängen der Betenden. Um die Grotte herum stehen viele Schreine. Es ranken sich Legenden um diese Grotte: Angeblich wohnt hier auch eine Schlange, die sich von Fledermäusen ernährt. Niemand weiß wie tief die Höhle eigentlich ist, denn das Betreten ist tabu. Wer möchte das auch schon, angesichts der dicken Schicht ätzenden Fledermauskots am Boden?
Die Königlichen Pools von Tirta Gangga wurden im Jahr 1948 vom letzten Raja der Provinz Karangasem errichtet. Es ist eine sehr schöne Anlage mit mehreren Becken, die von einer heiligen Quelle gespeist werden. In den großen Pools außerhab der Anlage ist das Baden kostenlos, gegen einen kleinen Eintritt kommt man zu Pools in der Nähe der Quelle. Das Wasser hier ist heilig und außerdem herrlich erfrischend. Meist tobt die Jugend der umliegenden Dörfer durch die Becken, die mit Wasserspeiern gesäumt sind, und taucht nach großblättrigen Algen, die zu Hause an Schweine verfüttert werden.
Tirta Gangga wurde mehrmals durch Vulanausbrüche, Erdbeben und politische Aktionisten beschädigt, aber immer wieder restauriert.
Meine Lieblings-Reisterrassen auf Bali befinden sich kurz hinter Tirta Gangga an der Straße in Richtung Ahmed. Hinter dem Pass zwische Agung und Seraya öffnet sich das Tal wieder zum Meer. Haltemöglichkeiten für das Auto sind hier keine auf der Panoramaseite, man muss rechts am Berghang parken und über die Straße laufen. Auf der linken Seite liegen die herrlichsten Terrassen mit ihren sattgrünen Polstern und spiegelnden Wasserflächen.
Am schönsten ist es hier am späten Nachmittag, wenn die Sonne von hinten durch die Reishalme scheint und diese zum Leuchten bringt, die Stimmung im Tal ist so schön, das lässt sich kaum beschreiben. Wenn im Hintergrund die laute und verkehrsreiche Straße nicht wäre, dann hätte man hier ein kleines Paradies. Weit und breit gibt keine Händler und Reisebusse, niemand möchte hier Sarongs verkaufen. Die beiden Bilder können vielleicht einen kleinen Eindruck von der Stimmung vermitteln.
Ahmed ist ein kleines Fischerdorf mit schwarzem Sandstrand und guten Schnorchelmöglichkeiten. Das Hinterland in Richtung Singaraja ist sehr trocken, das Klima heiß. Im Gegensatz zu den reichen Dörfern im Zentrum Balis sind die Hütten hier eher ärmlich und die Menschen ernster. An der Küste sieht man große Anlagen zur primitiven Salzgewinnung. Meerwasser wird in ausgehölte Baumstämme geschüttet und dort verdunstet es. Das übriggebliebene Salz wird in Körbe gepresst, wie auf meinem kleinen Bild zu sehen ist. Eine mühevolle Arbeit unter sengender Sonne. In diese Ecke von Bali verirren sich meist Taucher, die Unterwasserwelt ist hier wunderbar. Kleine Lodges und Losmen, oft von Schweizern oder Östereichern aufgemacht, bieten Unterkunft und Verpflegung in fast familiärer Atmospäre.
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