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MORGENSPAZIERGANG

Direkt vom Gelände der Pouso Alegre Lodge aus führt ein Pfad in die tierreiche Umgebung. Hier sind oft Gruppen von Vogelbeobachtern mit ihren Guides unterwegs. An einem Morgen sind auch wir ganz früh aufgestanden und sind die Strecke noch vor Sonnenaufgang und dem Frühstück gelaufen.

Auf dem Weg wechseln sich Wege durch Wald oder Wiese mit mehreren erhöhten Holzstegen ab. In der Zeit der Überschwemmung haben die hölzernen Stege hier eine besondere Bedeutung, denn dann sind die flachen Grasebenen rund um die Lodge überschwemmt. Dienen sie in der Trockenzeit noch als Weide für Kühe und Pferde, so tummeln sich zu anderen Jahreszeiten tausende Wasservögel hier. Und die kann man trockkenen Fußes vom Holzsteg aus beobachten. Es lohnt sich also sicher, hier zu verschiedenen Jahreszeiten zu kommen.

Als wir losgingen war es noch dunkel, aber die starken LED Taschenlampen leisteten gute Dienste. Direkt am Anfang des Weges hatten wir schon die erste schöne Sichtung: eine junge Eule sass im Baum direkt über uns. Ohne die Taschenlampe hätten wir sie nicht gesehen und bei unserer Rückkehr nach Sonnenaufgang war sie natürlich verschwunden.

Der Sonnenaufgang war dann nicht sehr spektakulär, denn der Himmel war noch bewölkt. Irgendwo in der Nähe hatte es in der Nacht geregnet, hier auf Alegre nicht. Einige kleine Vögel konnten wir beobachten, dazu ein paar Schmetterlinge und auch ein paar Rehe wagten sich aus dem Dickicht. Sonst war leider nicht sehr viel los.

Ein wunderbares Erlebnis war der Gesang der Brüllaffen aus einer Waldinsel fast am Horizont. Die Affen machen damit ihre Anwesenheit deutlich, um andere Gruppen vor ihrem Kernbereich zu warnen. Mindestens zwei große Gruppen mussten dort sitzen und Ihre Rufe schallten zu uns herüber. Leider waren sie viel zu weit weg, sicherlich einige Kilometer, wir hätten sie gerne gesehen und vor allem eines der Männchen beim Brüllen fotografiert. Beide Geschlechter brüllen hier mit und das ist über mehrere Kilometer hinweg hörbar. Zusammen mit dem Antwortgebrüll anderer Gruppen ergibt sich ein lautes Spektakel, das ganz schön lange andauerte.






Nach Sonnenaufgang

Der Weg endete in einem kleinen Wälchen auf einem Hügel, hier ging es nicht mehr weiter und wir sind dann zurück gelaufen. Jetzt kamen einige Rehe und Hirsche aus ihrem Versteck und auf einem Baum saß ein junger Raubvogel und beobachtete unsere Annäherung misstrauisch. Da wir aber einen guten Sicherheitsabstand hielten - warum schleppt man denn sonst ein Teleobjektiv mit sich herum - flog er nicht weg.

Pünktlich zum Frühstück waren wir wieder auf dem Gelände der Pouso Alegre und suchten neben den Pferdeställen nach blauen Hyzinth-Aras, die hier nisten. Aber die schönen Vögel waren gerade nicht zu Hause. An einem anderen Morgen hörte wir ein lautes Kreischen und ein Blau-gelber Ara sass auf einem Baum und putzte sich. Luis erzählte, dass man ehemals gefangene Vögel aus ganz Brasilien im Pantanal einfach frei gelassen hat. Viele kommen aber alleine in der Wildnis nicht zurecht oder stecken andere Tiere mit Krankheiten an. Oder sie gehören woanders hin, wie zum Beispiel dieser Ara, welcher weiter östlich in der Region Barão de Melgaço viele Artgenossen gefunden hätte, hier an der Transpantaneira aber sehr einsam war.





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Pouso Alegre Holzweg

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