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| Kreuz und quer |
Hier in Alegre wollten wir unbedingt eine Nachtsafari mitmachen, den moderaten Preis dafür hatte uns Luis schon im Vorfeld mitgeteilt. Am ersten Abend fuhren auch zwei Gruppen geschlossen mit offenen Fahrzeugen nach dem Abendessen in die Nacht. Wir wären gerne mitgefahren, aber uns hatte niemand informiert, also fragten wir Luis nach einer Mitfahrgelegenheit. Am Abend danach sah es sehr nach einem Gewitter aus und es fing auch ein wenig an zu regnen, während wir beim Abendessen waren.
Da wir auf Regen und Kamera in Tüten keine Lust hatten, vertröstete uns Luis auf den nächsten Abend. Er war selbst ganz froh, denn an diesem Abend fuhr niemand zur Nachtsafari. Die fand dann aber leider auch nicht an unserem dritten Tag statt und wir machten uns mit dem Auto selbst mal auf den Weg.
Am späten Nachmittag fuhren wir los und sahen auf der Zufahrt viele Tiere und Vögel. Als wir vom Eingangstor aus wieder zurück zur Lodge fuhren wurde es schnell dunkel und den letzten Teil der Strecke fuhren wir dann in der Dunkelheit. Am Horizont gab es immer noch Gewitter, es blitzte heftig und der Himmel war kurz ganz hell. Aber das Wetterleuchten zog ab und wir versuchten, mit einer starken LED-Taschenlampe am Wegrand Tiere zu entdecken. Einen Tapir sahen wir, der war aber leider schnell wieder im dichten Busch verschwunden. Dafür flogen, wohl wegen dem Gewitter, zahlreiche Glühwürmchen umher.
Wir haben dann angehalten, das Licht ausgemacht und standen mitten auf der Straße in völliger Dunkelheit. Weit und breit kein Mensch, aber hunderte von Leuchtkäfern rund um uns. Das war mit das Schönste, was wir im Pantanal erlebt haben, ein magischer Moment, den man mit der Kamera nicht abbilden kann. Die kleinen Käfer auf Hochzeitsflug leuchteten sehr stark, überall um uns herum waren welche. Als wir dann direkt nach Ankunft in der Lodge zum bereits gestarteten Abendessen kamen und begeistert davon erzählten, hatte keiner der anderen Gäste etwas gesehen und es war auch niemand daran interessiert. Da haben sie etwas Wunderbares verpasst.
An unserem letzten Abend klappte es dann endlich mit dem Wetter und auch mit der Safari. Allerdings etwas anders als wir erwartet hatten.
Da täglich die Guides mit ihren Gästen die Zufahrtstraße hoch und runter fuhren, erwarteten wir, dass man uns in den halb leeren Wagen dazu setzen würde. Umso größer war unsere Überraschung und Freude, als wir mit Luis und einem seiner Arbeiter alleine los fuhren. Da waren wir ja in sehr guten Händen, Luis ist gefahren, während sein Begleiter den Scheinwerfer führte und die Augen nach Tieren offen hielt.
Bis kurz hinter den Kaiman Tümpel folgten wir noch den anderen Autos, die dann weiter auf der Zufahrt in Richtung Transpantaneira fuhren. Bis dahin hatten wir schon Krabbenfüchse und zwei Tapire gesehen. Am Tümpel sahen wir dann endlich einmal, wie viele Kaimane es hier gibt. Tagsüber sind die meisten gut verborgen, in der Nacht liegen sie dicht an dicht am Ufer. Wenn man mit dem Scheinwerfer darüber hinweg fährt, dann leuchten hunderte Augen in der Dunkelheit. Zu unserer Überraschung lag eine Capybara-Familie am Ufer mitten unter den Echsen.
Plötzlich verließen wir die Karawane der Fahrzeuge und Luis bog mit uns in Richtung Hide ab. Wunderbar, hier war es stockdunkel und nur wir mit dem Auto unterwegs. Hinter dem Hide ging es auf einer versteckten Allradstrecke noch weiter, die hätten wir mit unserem Duster vermutlich nicht geschafft. Hier sahen wir dann auch prompt ein Gürteltier, das aber schnell verschwand und nur von hinten zu sehen war.
Plötzlich huschte etwas Schwarzes, Längliches über den Weg. Wir haben es alle vier gesehen, aber selbst Luis und sein kundiger Mitarbeiter waren sich nicht sicher, welches Tier es gewesen war. Er tippte später auf ein Jaguarundi, eine dunkle Katze die aber sehr, sehr selten ist. In Sekundenbruchteilen leider nicht zu fotografieren.
Wir setzten unseren Weg fort und sahen noch einige interessante Tiere. Darunter einen eher seltenen nachtaktiven Reiher, einen Kahnschnabel (Cochlearius cochlearius). Sein Schnabel hat die Funktion eines Schöpfschnabels und ist nicht zum Stochern geeigner. Als nachtaktiver Jäger verfügt er über große Augen, mit denen er sich in der Nacht vorzüglich orientieren kann. Kahnschnäbel sind Einzelgänger, dieser hier war der einzige, den wir in drei Wochen sahen.
Weit weg im Baum saß noch ein Potoo und am Wegrand auf dem Rückweg trafen wir auf weitere Tapire. Insgesamt zählten wir auf dieser Nachtsafari alleine sieben Stück.
Dazu noch einige Krabbenfüchse auf der Jagd und Nachtschwalben auf dem Fahrweg, die sich im Schein der Scheinwerfer duckten und sich auf ihre gute Tarnung verließen. Erst im letzten Augenblick fliegen sie dann weg.
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