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Die meisten Exkursionen starten im Morgengrauen, um den Sonnenaufgang und das Erwachen des Lebens im Pantanal zu beobachten. Da wir hier in der Pousada do Rio Mutum ziemlich nah am Wasser wohnten, wollten natürlich unbedingt eine Bootstour machen. Auf einem See ist dies ja noch einmal ein anderes Erlebnis als auf einem schmalen Fluss.
Eigenltlich war hier auch eine Kanutour angedacht, aber in Rio Mutum darf man sich nicht alleine bewegen. Also einfach ein Kanu nehmen und ein wenig in Ufernähe herumpaddeln und die Tiere in den Bäumen und Büschen fotografieren so wie wir uns das dachten, das war hier leider nicht möglich. Nur mit Guide. Und wenn wir sowieso einen Guide mieten mussten, dann hatten wir auch keine Lust bei der Hitze selbst zu paddeln und wollten lieber mit dem Motorboot fahren. So hat man natürlich auch noch einen ganz anderen Radius zum Erkunden. Bis zu 50 Kilometer weit ist die längste Tour.
Ein weiteres Problem waren die Guides, denn alles was hier Englisch spricht war für die Gruppen verplant. Aber wir hatten kein Problem mit einem netten jungen Mann, der ausschließlich Portugisisch sprach, aber die wichtigsten Tiernamen kannte er auch auf Englisch. Die sonstige Kommunikation klappte dann auch mit Händen und Füßen.
Auf einer Landkarte neben der Rezeption erklärte man uns zuerst die Lage der Lodge und die verschiedenen Möglichkeiten, mit einem Boot die Umgebung zu erkunden. In der Regenzeit stehen in dieser Region über 90% der Landmasse unter Wasser, jetzt in der Trockenzeit sind manche Wasserläufe sehr flach und man kommt mit dem Boot nicht überall hin.
Für die erste Bootstour entschieden wir uns für eine große Runde auf den Siá Mariana See, die Bilder dazu sind auf dieser Seite. Dann sollte der zweite Teil der Tour durch einen Kanal zum Rio Cuiabá führen, den Bericht und die Bilder zu diesem Teil der Tour sind auf der Seite Am Rio Ciuabá.
Früh am Morgen starteten wir am Anlegeplatz, das Anlegen von Schwimmwesten ist hier Pflicht. Nach einer kurzen Fahrt auf dem Fluss erreichten wir dann offenes Gewässer und verstanden auch warum. Der Weg ist weit mit so einem kleinen Boot und unser Führer nahm den direkten Weg zur gegenüber liegenden Uferseite. Das Boot rast mit hoher Geschwindigkeit über das Wasser und klatscht auf die Oberfläche wie auf welligen Beton. Dieser Teil der Fahrt ist für Leute mit Rückenproblemen nicht zu empfehlen. Das Video unten zeigt einen Ausschnitt der Fahrt, da kann man schon erahnen wie hart der Aufprall ist.
Erst kurz vor dem Ufer wurde die Geschwindigkeit wieder reduziert und wir schauten hoch in die Bäume, um Greifvögel zu beobachten. Schöne schwarze Bussarde zogen ihre Kreise über unseren Köpfen. Die Pousada Barão liegt hier am Ufer an einer Landspitze, die wir dann umfahren haben. Am Bootssteg hatte es sich ein Eisvogel mit dem perfekten Überblick bequem gemacht. Der Bootsführer kennt die Gegend und er nahm Kurs auf eine Sandbank, die sich vor der Mündung eines Kanal zwischen den Seen gebildet hat.
Diese Sandbank kann man sogar auf Google Maps unten erkennen, dahinter beginnt dann ein Kanal zum nächsten See namens Baia Chacororé. Das Wasser war unruhhig und es war schwer die Kamera zu fokussieren. Denn es gab auf dieser Sandbank einiges zu fotografieren, hier saß eine Gruppe Amerikanischer Scherenschnäbel, auf Portugiesisch Talha-mar genannt. Die ersten, die wir in diesem Urlaub gesehen haben.
Mit dem charakteristischen roten Schnabel fliegt dieser Vogel dicht über der Wasseroberfläche, den unteren Teil des Schnabels halbgeöffnet unter Wasser getaucht. Wenn kleine Fische oder sonstige Wassertiere mit dem Schnabel in Berührung kommen, bremst der Vogel plötzlich mit dem Schwanz ab. Dies ist einzigartig unter den Vögeln, leider konnten wir sie nicht beim Jagend beobachteten. Es war windig und sie flogen nur kurz auf, durch unsere Anwesenheit irritiert. Dann sassen sie wieder zusammen auf dem schmalen Landstreifen. Daneben ein paar Seeschwalben mit gelben Schnäbeln und laut schimpfende Kiebitze.
Direkt nebenan am Strand sonnten sich einige Kaimane und dazwischen spazierten unerschrocken ein Paar Halsband-Wehrvögel. Ein kräftiger Vogel, den man hier Tachã nennt. Seine Beine mit den langen Zehen erlauben die Fortbewegung auf Wasserpflanzen, denn er bewohnt vorzugsweise sumpfige Areale wie die Ufer von Lagunen und Flüssen. Diese Vögel sind gute Wächter, wenn sie sich erschrecken dann warnen sie mit lauten Schreien die gesamte Umgebung vor dem Eindringling. Dabei schreit das Paar dann im Duett, einer erwidert den Schrei des andern. Unser Boot hat sie aber nicht weiter interessiert und wir konnten sie eine Weile beobachten.
Unser Führer wollte mit uns noch zum benachbarten See und bog in den Verbindungskanal ein. Hier lagen sie dann dicht an dicht: die Kaimane in allen Größen. So viele hatten wir so nah noch nicht gesehen und ich machte begeistert Fotos in Großaufnahme. Nach und nach verschwanden sie dann langsam im Wasser. Ich habe so viele tolle Fotos von den Kaimanen gemacht, die kann ich gar nicht alle zeigen und die Auswahl fällt schwer.
Der Kanal war dann aber wegen Trockenzeit zu flach und unser Boot fuhr schließlich auf Grund. Direkt daneben saßen ganz unscheu ein paar Rabengeier (Coragyps atratus). Sie flogen auch nicht auf, als unser Guide aus dem Boot ausstieg und barfuß durch den Sand zu waten und das Boot mit uns darin wieder zurück in tiefere Gewässer zu ziehen. Da waren wir um ihn doch etwas besorgt, aber er zeigte keine Angst vor den Echsen im Wasser rundum.
Noch einmal passierten wir bei der Rückfahrt die bevölkerte Sandbank, dann ging die wilde Fahrt wieder über die offene Seefläche. Wie es dann weiterging, das ist auf der zweiten Seite Am Rio Ciuabá beschrieben.
Eigenes Video zum Thema
Google Map zum Thema
Sandbank
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