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Am frühen Morgen des zweiten Tages trafen wir uns wieder mit unserem Guide von der ersten Bootstour am Tag zuvor am Anlegesteg der Pousada Rio Mutum. Hier liegen rechts und links die Boote und Kanus der Lodge, es gibt sogar ein Hausboot, das in der Nähe vor Anker liegt. Die Plattform dient dem bequemen Ein- und Austieg vom Boot, unter dem Schattendach hängen die Schwimmwesten im Flecktarn-Look. Nachdem wir diese angelegt hatten, kam auch schon das Boot und wir konnten einsteigen. Bleibt noch zu erwähnen, dass wir wieder ein ganzes Boot mit Bootsführer für uns alleine hatten.
Dieses Mal fuhren wir nicht nach links in Richtung See, sondern nach rechts auf dem Rio Mutum. Jetzt in der Trockenzeit ist er sehr verzweigt und es haben sich Buchten, Inseln und schmale Kanäle dazwischen gebildet. Das Wasser bildet ein riesiges Netz von Wasserläufen und Adern, die durch das Sumpfland mäandern. Während der Regenzeit weiten sich die Flussläufe langsam aus und treten über die Ufer. Nur ein paar Meter höher gelegene Flächen mit Palmenwäldern werden dann nicht überflutet. Somit ist das Land ein sich ständig änderndes Labyrinth aus Flüssen, Seen und Kanälen, dass sich den jahreszeitlich wechselnden Wasserständen anpasst.
Am Flussufer konnten wie schon direkt gegenüber der Lodge die ersten Tiere in den Büschen bewundern, die sich in der Morgensonne wärmten. Halsband-Wehrvögel, Kiebitze, Eisvögel und diverse Reiherarten die am Flussufer auf Beute lauerten.
Besonders schön sind die Streifenreiher (Tigrisoma fasciatum). Dieser Vogel ist ein Lauerjäger, der von einer Ansitzwarte aus auf Beute wartet oder langsam durch seinen Lebensraum schreitet. Auf Nahrungssuche geht er gerne auch im ufernahen Flachwasser, meist in der Dämmerung oder in der Nacht. Oftmals nutzt er aus dem Wasser ragende Baumstämme, Äste, Steine, Felsen und ähnliches, um darauf stehend auf Beute zu warten. Und da er wenig schreckhaft ist und sich auf seine gute Tarnung verlässt, kann man ihn vom Boot aus schön fotografieren.
Die Kormorane sind da schon wesentlich schreckhafter, sie fliehen vor dem Motorboot. Dabei laufen sie mit ihren Füßen laut platschend ein Stück auf dem Wasser.
Eine Herausforderung für den Bootsführer waren auch hier wieder die treibenden Wasserpflanzen. Die Aguapé-de-Cordao (Eichhornia azurea) haben im Deutschen auch den Beinnamen Ketten-Wasserfuss. Er leitet sich von dem speziellen Lebenslauf dieser Pflanze ab: Erst entwickelt sie sich auf dem Boden, in der Regenzeit aber lösen sich die miteinander verschlungenen Pflanzen mit steigendem Wasserspiegel in den Überschwemmungsgebieten aus dem Grund und bilden lange schwimmende Pflanzenketten, die über zwei Meter lang werden können. Die vielen langen und miteinander verwachsenen Blattstängel unter Wasser sind zum Teil hohl, sodass die Pflanze schwimmt, die abgerundeten Blätter und violetten Blüten ragen oben aus dem Wasser heraus.
Die Pflanze bringt helle lilafarbene Blüten in Trauben hervor. Die Verbreitung geschieht mittels Samen und Ablegern und innerhalb von kurzer Zeit bedeckt sie die gesamte Wasseroberfläche. Am Ende der Trockenzeit ist auch der Rio Mutum von den schwimmenden Pflanzen bedeckt, die der Wind in Ecken zusammen treibt.
Das Capybara oder Wasserschwein (Hydrochoerus hydrochaeris) ist eine Säugetierart aus der Familie der Meerschweinchen. Auch an den Ufern des Rio Mutum fühlen sich die Tiere so wohl, dass man hier auf grössere Gruppen trifft. Eine amerikanische Gruppe hatte am Tag zuvor über 40 Stück gezählt, so viel haben wir am Morgen nicht gesehen. Aber an einem Uferstück lagen sie für ein Foto besonders malerisch zusammen.
Da das Wasserschwein semiaquatisch lebt hält es sich immer in unmittelbarer Nähe zu Gewässern auf. Das ist hier in diesem Fall der ruhig dahin fließende Rio Mutum, an dessen Ufern noch einige andere Lodges liegen, die wir passierten. Zuerst liegt am rechten Flussufer die Pantanera Pousada, einige Kilometer weiter fogt am gleichen Ufer die Pousada Baguari, deren Gäste angelten gerade auf dem Fluss.
Es war noch ein zweites Boot von Rio Mutum mit einer Gruppe von Gästen auf dem Fluss unterwegs. Die beiden Guides hatten sich aber angesprochen und wir begegneten ihnen nur ein einziges Mal. Wie es weiter geht und mehr Bilder von der Tour findet ihr auf der Seite Fledermäuse und Knaäle.
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