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Am Morgen starteten einige offene Fahrzeuge von der Rezeption aus zu einer Rundfahrt. Die waren teilweise nur mit ein paar Gästen besetzt, es war aber niemand auf die Idee gekommen uns mal zu fragen, ob wir vielleicht auch Interesse an einer Rundfahrt hätten. Als Alleinreisender ist man auf Piuval immer in der Holschuld, denn man ist es hier nicht gewohnt, sich um Gäste zu kümmern, die ohne Guide unterwegs sind. Meist sind das dann Brasilianer, die sich besser auskennen und verständigen können, wir waren die einzigen Ausländer, die mit eigenem Auto angereist sind.
Aber schon bei der Ankunft hatten wir gleich nach einer Nachtsafari gefragt und so konnten wir noch am gleichen Abend dann wenigstens eine Fahrt mitmachen. Zusammen mit einer deutschen Reisegruppe und zwei Brasilianerinnen. Auf einem uralten kleinen Lastwagen hatte man hinten Sitzbänke verschraubt und an der Seite wurde dann eine Leiter angelegt um, diese zu besteigen. Ähnlich wie in Afrika, nur mit weniger Komfort.
Als Fotografen wollten wir natürlich gerne nach vorne, wurden aber erst einmal belehrt, dass die vordere Sitzbank immer für die Guides reserviert ist. Bei den Fahrten tagsüber sind somit die besten Plätze weg, nur damit der Guide den Leuten dahinter erzählen kann, welches Tier man gerade sieht. Wir setzten wir uns dann gleich dahinter, um noch etwas Sicht nach vorne zu haben, aber: Bei Nachtfahrten ist die zweite Reihe leider nicht so gut, vor allem wenn der Guide keine Erfahrung hat. Der muss nämlich den Scheinwerfer schwenken, damit man überhaupt etwas sieht in stockdunkler Nacht. Und wenn er den Lichtkegel nicht mit der Hand nach hinten abschirmt, dann wird man direkt dahinter ständig geblendet.
Gerade als Brillenträger fanden wir das sehr unangenehm. Unser beiden Guides gehörten zu der deutschen Gruppe und sprachen dem entsprechend auch Deutsch, diemal haben die beiden Brasilanerinnen hinter uns kein Wort verstanden. Wäre auch nicht wichtig gewesen, denn auch wenn es für uns erst der zweite Tag in Brasilien war haben wir kein einziges Tier gesehen, das wir nicht selbst hätten bestimmen können.
Auf schlechten Wegen wurden wir dann heftig durchgeschüttelt, die alte Mühle schien eine Federung für 2 Tonnen Zuladung zu haben, für uns paar Figuran natürlich steinhart. Weit ging die Fahrt nicht, die Lichter der Unterkunft waren meist in einiger Entfernung noch zu erahnen. Wir trafen auf ein paar Kaimane, einen Reiher, einen Fuchs, einige Rehe und Wasserschweine.
Gelohnt hat sich die Fahrt für uns aus einem einzigen Grund: Wir haben beide Arten Tagschläfer gesehen, die hier in Brasilien Potoo genannt werden. Die Vögel bewohnen Wälder und offene Waldgebiete, ruhen am Tag aufrecht auf Baumstümpfen oder abgebrochenen Ästen und sehen durch ihr graubraun gestreiftes oder geflecktes Gefieder wie ein Bestandteil ihres Sitzplatzes aus. Dem entsprechend sind sie schwer zu entdecken, daher haben wir später keinen einzigen mehr tagsüber gesehen. Nachts ist das einfacher, wenn die Augen leuchten. So konnten wir einen Great Potoo (Nyctibius grandis) und einen Common potoo (Nyctibius griseus) auf dieser Nachtfahrt gezeigt bekommen.
Nach einer guten Stunde waren wir wieder zurück an der Rezeption. Vor unserem Zimmer konnten wir dann noch einen Käfer mit zwei intensiv leuchtenden Punkten fotografieren.
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