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Auf dem Gelände der Estancia Pousada Vitoria gibt es den typischen Galeriewald der Region, den man alleine oder mit einem Führer durchwandern kann. Hinter den Häusern neben dem Teich an den Chalets beginnt einer der beiden Rundwege, die auch auf Tafeln jeweils am Anfang ausgeschildert sind. So kann man vorab genau sehen, wo der Weg hinführt. Der zweite Rundweg beginnt vorne beim Pferdekorral und man kommt dann nach ein paar Kilometern auf der Zufahrtsstraße wieder heraus.
Bei dem schwülen und heißen Klima, wir hatten hier an die 40°C mit hoher Luftfeuchtigkeit, ist ein Waldspaziergang schon recht anstrengend und fällt nicht unbedingt unter den Begriff Freizeitvergnügen, denn man schwitzt dabei sehr. Die Kleidung klebt am Körper, einziger Vorteil: im schattigen Wald braucht man keine Kopfbedeckung zu tragen.
Leider haben wir hier im Wald nicht viele Tiere gesehen, nur ein paar Spuren, und auch die von Noldi geführte Gruppe meldete am frühen Morgen nach der Rückkehr keine besonderen Sichtungen. Dabei hatte ich doch sehr auf einen Tamandua gehofft, aber der ließ sich leider nicht blicken. Nur Ameisen, ein paar Vögelchen und allerlei mehr oder weniger lästige Insekten. Dazu diverse Pflanzen wie die Würgefeige, ein fieses Gewächs, das andere Bäume umarmt und buchstäblich zu Tode erdrückt. Und überall neben dem Weg in leuchtetem Orange die Bromelien. Hier im Wald gedeihen auch Lilien, Philodendren, Orchideen, Wachsblumen und wir sahen allerlei unbekannte Blütensträucher.
Bei einer Fahrt durch den Wald auf dem Nachbargrundstück sahen wir Sonnenrallen, seltene Vögel und ganz überraschend sogar unseren ersten großen Ameisenbären. Wir waren viel zu nah dran mit unserem 200-500 mm Objektiv und mussten ganz still sein, damit sich das Tier nicht bedroht fühlte. Das könnte auch gefährlich werden, so ein Ameisenbär hat scharfe und lange Krallen zum Graben an den Vorderpfoten. Wir wurden zum Glück ignoriert, aber nach wenigen Sekunden verschwand das Tier leider im dichten Grün.
Der Waldweg vor der Estanzia führt zu einem kleineren Aussichtsturm, der aber ziemlich marode ist und von dessen Besteigung uns abgeraten wurde. Der andere Rundweg von hinter den Häusern führt rechts herum zu einem schönen, 25 Meter hohen Aussichtsturm. Das Besteigen dieses Holzturms erfordert etwas Mut, die Stufen sind eng. Aber oben angekommen entschädigt der Ausblick für alle Mühen.
Von hier aus schaut man über die Baumwipfel hinweg und mit Glück fliegen auch Aras oder andere Papageien oder Amazonen darüber hinweg. Auch die Unterkunft kann man von hier oben schön sehen. Wir konnten uns kaum von dem Anblick lösen und hofften immer auf Tiere wie Affen oder Papageien in den Baumwipfeln.
Als wir vom Turm abstiegen und wieder zurück zur Lodge gingen, war es schon kurz vor Dämmerung und wir mussten uns beeilen, denn die Dunkelheit kommt schnell. Die Geräuschkulisse um diese Tageszeit ist umwerfend, denn nun haben die Tiere der Nacht ihren meist geräuschvollen Auftritt. Die vielen Baumfrösche gaben ihr lautstarkes Konzert, sie leben fast ausschliesslich auf den Bäumen, die in den höheren Etagen voller Bromelien und anderen sogenannten Aufsitzerpflanzen bewohnt sind. In diesen Pflanzen sammelt sich Wasser, das den kleinen Tieren zum Leben und für Ihren Nachwuchs reicht. Schön laut sind auch die Zikaden und einige andere laute Bewohner, die wir nicht zuordnen konnten. Ganz zum Schluss verabschiedeten uns noch krächzend ein paar grüne Amazonen, die sich in der Nähe der Lodge einen Schlafbaum gesucht hatten.
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