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Nach dem Besuch des Jasper National Park führen wir im September 2010 bei strömenden Regen vorbei am nicht sichtbaren Mount Robson. Dahinter ging es auf dem Yellowhead Highway No.5 weiter durch ein Tal nach Süden in Richtung Kamloops. Tagesziel war der kleine Ort Clearwater. Dort besuchten wir erst einmal das örtliche Informationszentrum direkt am Highway an der Abzweigung zum nahen Wells Gray Provincial Park, um uns Informationen zu holen, Ausgerüstet mit Kartenmaterial und Tourtipps machten wir uns dann auf den Weg in die Wildnis im Westen der Caribou Mountain Range.
Der Park wirbt mit dem Slogan: "The canada you expected" und dem können wir voll und ganz zustimmen. Die 535.000 ha Wildnis sind ursprünglich und im Gegensatz zu den berühmten Nationalparks nicht überlaufen. Alpine Wanderwege führen auf den Trophy Mountain, den Table Mountain und den Battle Mountain. Hier kann man tagelang im Backcountry wandern und Kanu fahren, ohne einen anderen Menschen zu treffen.
Aber auch die bekannten Sehenswürdigkeiten sind nicht das Ziel der Massen, so wie in den bekannten Nationalparks von Jasper oder Banff. Vor allem im Herbst war es hier überall sehr ruhig. Im Norden schließt sich der Cariboo Mountains Provincial Park an, dahinter folgt dann der Bowron Lake Provincial Park sowie mehrere weitere kleine Provinzparks. Zusammen bilden diese Schutzgebiete somit ein geschlossenes und über 810.000 Hektar großes Naturschutzgebiet in den Cariboo Mountains. Der Wells Gray Provincial Park wurde offiziell am 28. November 1939 eingerichtet und zu Ehren von Arthur Wellsley Gray, Minister of Lands von British Columbia in den Jahren 1933 bis 1941, benannt.
Berühmt ist der Park vor allem für seine schönen Wasserfälle, die einsame und unberührte Natur und die vielen Wanderwege. Auch Tiere soll es hier zahlreich geben, wobei wir im Herbst hier leider wenig Glück mit einer Sichtung von Elchen oder Bären hatten. Ab Mai fressen die Schwarzbären junges Gras und Löwenzahn entlang der Parkstrasse, das ist die beste Zeit, um sie zu beobachten. Das touristisch wenig erschlossene Gebiet des Wells Gray ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für Maultierhirsche, Elche, Weißwedelhirsche, Schwarzbären, Koyoten und Dachse.
Der Weg in die Wildnis führt unmittelbar nach dem Eingang über eine etwa 10 Kilometer lange Strasse namens Clearwater Valley Road, die zu den Parkplätzen an zwei Wasserfällen und zu zwei Campingplätzen führt und am Clearwater Lake endet. Die Asphaltdecke endet an den Dawson Falls, etwa auf halber Strecke zwischen der Stadt Clearwater am Yellowhead Highway 5 und dem See. Die letzten gut 30 km sind aber gut ausgebaut und auch mit dem PKW oder Camper zu bewältigen. Ansonsten ist der große Park bis heute noch weitgehend unerschlossene Wildnis, die man mit viel Zeit erwandern und erpaddeln muss.
In den warmen Sommermonaten sollte man sich in Clearwater eine Flasche Anti-Mückenmittel besorgen, falls noch nicht vorhanden. Die lokalen Moskitoschwärme im Park sollen sehr lästig sein und ihre Stiche gehen teilweise durch die Kleidung und jucken noch tagelang höllisch. Im September haben wir von diesem Problem allerdings fast nirgends mehr etwas bemerkt.
Die erste Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz am nördlichen Ende der Straße auf dem Falls Creek Campground kurz vor dem Clearwater Lake. Hier war nicht viel los und wir fuhren die Zufahrtsschleife fast bis zum Ende durch und sicherten uns einen sehr schönen Stellplatz mit Blick auf den Fluss. Angestellte der Parkverwaltung kamen dann sogar am Abend vorbei, um die Campgebühr zu kassieren.
Da es immer noch sehr feucht war und von den Bäumen tropfte, fielen an diesem Abend das Sitzen im Freien und das Lagerfeuer aus.
Weil es uns im Wells Gray so gut gefallen hat und wir noch ein paar Wanderungen machen wollten verbrachten wir die zweite Nacht dann auf dem anderen Campingplatz weiter südlich nahe der Helmcken Falls. Das Wetter hatte sich gebessert und es war etwas sonnig geworden. Von dort aus konnten wir dann am nächsten Tag bequem die letzten Wasserfälle besuchen und den Park dann in Richtung Kamloops und Shuswap verlassen.
Der Pyramid Campground war um diese Jahreszeit schon zur Hälfte geschlossen und ein Teil der Zufahrtsschleifen war durch Baumstämme abgesperrt. Auf diesem Platz sind die Stellplätze offener als am Falls Creek und er ist nicht ganz so schön gelegen. Hier kommt auch niemand vorbei, es gibt eine Self-Registration.
Dafür war es am Abend trocken und etwas wärmer und wir konnten endlich unser erstes Lagerfeuer entzünden, für das es in den Nationalparks der Rockies einfach viel zu kalt war. Hier genossen wir den lauen Abend mit einem Cocktail aus Grasovka-Vodka, Sprite und frischen Limetten. Danach konnten wir sogar noch im Freien zu Abend essen, bevor es draußen trotz Feuer zu ungemütlich wurde. Ein schöner Tag ging zu Ende.
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