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WÄLDER

Während unten in den leichter zugänglichen Flusstälern des Wells Gray Provincial Park Mischwald und Nadelwald vorherrschen, sind rund 65 Prozent des Parks mit subalpiner Tundra bedeckt. Die die Gipfelregionen sind vergletschert. Das Braithwaite Icefield befindet sich in der Mitte des Parks zwischen Azure Lake und Hobson Lake, aus ihm werden die eiskalten Seen gespeist.

Viele der Wanderwege führen mitten durch den Wald. Meist ist es Nadelwald mit Hemlocktannen, Douglasien und großen Lebensbäumen. Nur entlang der Seeufer und der Flussläufe finden sich auch vereinzelt Laubbäume, die Mitte September schon meist gelbe Blätter hatten. Eine Wanderung durch den Wald ist immer mit Entdeckungen verbunden, wir haben oft Tiere gehört, konnten diese durch die dichten Stämme und Äste aber nicht sehen. Neben 219 Vogelarten sind alle im kanadischen Westen heimischen, größeren Säugetier-Arten hier im Park vertreten. Sie verstecken sich allerdings sehr gut und sind dort, wo sich viele Wanderer bewegen auch nicht so oft anzutreffen. Einmal begegneten wir Wanderern, die gerade an der Stelle, wo wir 5 Minuten vorher noch waren, einen Elch oder Wapiti gesehen hatten. Das ist dann Pech.

Wer einen schönen Überblick haben möchte, der fährt am besten die gut ausgeschilderte Green Mountain Road. Dies ist eine 3,6 Kilometer steile und kurvige Strasse, die zu einem Aussichtsturm mit Panoramablick über den Süden von Wells Gray führt. Von dort oben schaut man über die Wälder auf den Foot Lake und bis zum Mahood Lake. Die Strasse ist ziemlich schmal, größere Motorhomes müssen hier sehr vorsichtig fahren. Wir waren an dieser Stelle mal wieder ziemlich dankbar für unseren kleinen Camper.

Besonders faszinierend bei einer Wanderung durch die Wälder im September sind die zahllosen Pilze und Beeren am Wegrand. Letztere ziehen auch Bären an, die Pilzsorten hier dienen auch den zahlreichen Hörnchen als Nahrung. Noch nie haben wir so viele unterschiedliche Pilze auf so engem Raum gesehen. Hinter jeder Wegbiegung kamen neue Formen und Farben zum Vorschein.



West Lake Loop

Eine erfrischende Wanderung durch alten, urigen Wald führt zuerst zu den ersten Stromschnellen des Clearwater River, zu einem Ort namens Bailey's Chutes. Hier kann man von August bis September die Lachse beobachten, wie sie den schweren Weg flussaufwärts zurücklegen. An dieser natürlichen Barriere befindet sich eine Aussichtsplattform, die man bequem vom Parkplatz aus erreicht. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, den Rundweg noch weiter zu laufen. Wir sind ihn im Uhrzeigersinn gegangen, was zu empfehlen ist. Das steilste Stück geht man auf diese Weise am Schluß bergab, anders herum hätte man am Anfang einen sehr steilen Aufstieg zu bewältigen.

Der Weg führt durch einen Wald mit unzähligen Pilzen, Zapfen und Hörnchen entlang des Clearwater River. Immer wieder laden besonders schöne Stellen zu einer kurzen Rast ein.

Der Wanderweg folgt dem Flusslauf bis zu den oberen Stromschnellen und zu den Donkey Falls. Der Name hat nichts mit dem gleichnamigen Grautier zu tun, benannt wurde der kleine Wasserfall nach einer rostenden Dampfmaschine, die sich westlich vom Fluss befindet - also auf der anderen Seite im Unterholz verborgen. Solche Teile nennt man hier in der Wildnis Donkey. Dieses hier ist ein Überbleibsel von Holzfällern, die im Jahr 1913 ihren Geschäftsversuch aufgaben und ihren angeschleppten Schrott einfach in der Natur liegen ließen.

Der insgesamt 4 Kilometer lange Rundweg führt dann vom Fluss wieder weg in den urwüchsigen Wald und vorbei am idyllischen West Lake. Hier fing es leider ein wenig an vom Himmel zu tropfen, sonst wären wir länger geblieben. Denn im Wald hörten wir ein Tier schnauben, konnten aber nichts erkennen. Im Schlamm sahen wir frische Spuren von einem Elch und erfuhren später von anderen Wanderern, dass die Elchkuh wenige Minuten vor unserer Ankunft durch den See geschwommen war. Das nennt man Pech.

So war bei uns die Wasseroberfläche wieder spiegelglatt und wir konnten typische Kanadabilder mit Spiegelung von Herbstwald im See machen. Vom Seeufer aus kann man sich auch kleine Regenbogenforellen angeln.




Google Map zum Thema

Green Mountain Road

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