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GLACIER NATIONAL PARK

Der Glacier National Park ist einer von sieben Nationalparks in British Columbia und er liegt mitten in den Rocky Mountains im Süden der Provinz.

Dieses Schutzgebiet umfasst eine Fläche von 1.349 km² und wurde im Jahr 1886 zum Nationalpark erklärt. Zuvor hatten sich hier im Tal schon die ersten weißen Siedler niedergelassen. Doch sie folgten nur den Indianern, die schon viele Generationen zuvor die Bergwelt auf der Suche nach Nahrung und Wild durchstreift hatten und denen die Natur hier als heiliger Ort galt.

Der Nationalpark wurde von den Gletschern der stark zerklüfteten Selkirk und den Purcell Mountains gebildet. So entstanden hier die steilen Berge, engen Täler und vor allem auch die zahlreichen Gletscher, die dem Park seinen Namen gaben.

Auf der Westseite der Berge haben sich auf Grund der hohen Niederschläge dichte Nadelwälder gebildet, auf der Ostseite ist es eher trocken und die Flora fällt spärlicher aus. Bis Mitte Juli kann hier sogar noch Schnee liegen und schon ab September fallen dann wieder die ersten Flocken des Jahres. So ist die Touristensaison im Park nur auf die kurzen Sommermonate beschränkt. Durch die schwere Schneefälle gehen hier oft heftige Lawinen ab, sie haben schon viele sichtbare Schneisen in den Wäldern hinterlassen.

Im Glacier National Park leben einige für die Region typische Säugetiere, leider haben wir nicht ein einziges gesehen. Dabei soll es hier Elche, Waschbären, Schwarzbären oder auch Schneeziegen geben. Von einer Begegnung mit Grizzlybären oder Berglöwen kann man nur träumen. Weniger scheu und eher zu sehen, vor allem am Campingplatz, sind Angehörige der rund 200 Vogelarten, die im Nationalpark leben.



Illicillewat

Viele Besucher fahren nur auf dem Trans-Canada Highway durch den Park, der von diesem geteilt wird. 45 Kilometer hinter dem Ort Revelstoke erreicht man den Eingang.

Aber wer die Natur hier wirklich sehen will, der muss mit dem Rucksack ins Backcountry zum Wandern. Immerhin gibt es mehrere 100 Kilometer an Wanderwegen und etwa 60 Zeltplätze bieten den Besuchern einen Platz für die Nacht. Auch ein Besuch in der Nakimu Cave, eine der zehn größten Höhlen Kanadas, lässt sich nicht mal eben im Vorbeifahren organisieren.

Außerdem erfordert jeder Stopp entlang der Straße ein Permit, wer nur durchfährt, der muss keinen Eintritt bezahlen. Mit dem Parks Pass an der Windschutzscheibe hatten wir damit keine Probleme und konnten anhalten, wo wir wollten. Die Möglichkeiten dazu sind allerdings beschränkt. Entlang der Strasse gibt es kurze Spaziergänge, wie zum Beispiel den Hemlock Grove Boardwalk, auf denen man auf den üblichen informativen Schildern über die heimische Fauna und Flora informiert wird.

Wir haben eine Nacht auf dem Illicillewat Campground verbracht, dem einzigen im Park, der mit einem Wohnmobil erreichbar ist. Leider hat es an diesem Tag stark geregnet und die umliegenden Berge waren so gut wie gar nicht zu sehen. Unser Stellplatz war zwar sehr schön, direkt an einem murmelnden Bergbach gelegen, aber die Kälte trieb uns schnell ins Wageninnere.

Am nächsten Morgen regnete es immer noch in Strömen und wir fuhren weiter. Das war sehr schade, denn die Bergwelt hier ist durchaus sehenswert. Wer extreme Wetterbedingungen nicht scheut, der kommt im Glacier N. P. voll auf seine Kosten, denn an zwei von drei Tagen regnet oder schneit es. Eine Woche später kamen wir noch einmal zurück und auf der Strecke von Revelstoke in Richtung Lake Louise, diesmal hatten wir Glück. Es herrschte schönstes Wetter und da es ein paar Tage zuvor zum ersten Mal in diesem Herbst geschneit hatte leuchteten die Berge nun weiß vor blauem Himmel.


Rogers Pass

An diesem Tag lohnte sich auch die Fahrt über den Rogers Pass, den wir zuvor nur mit heftigem Regen und dicken Wolken gesehen hatten. Der Trans-Canada Highway überquert den 1.330 Meter hohen Gebirgspass, die Verbindung zwischen Revelstoke im Westen und dem Ort Golden im Osten.

Major Albert Bowman Rogers wurde im April 1881 beauftragt, einen Passübergang zu finden und später wurde die Strecke durch die Berge dann nach ihm benannt.

Es gibt auf der Passhöhe ein informatives Touristencenter, das aber leider gerade wegen Renovierung geschlossen war. Daneben gibt es noch einige Hotels und auch den Sitz der Verwaltung des Nationalparks. Der Pass selbst ist ein schmales Hochtal, von beeindruckenden steilen Bergwänden begrenzt, und sehr fotogen.

Am Rogers Pass fallen in jedem Winter bis zu zehn Meter Schnee. Da die Berge hier sehr steil sind, muss ständig mit Lawinen gerechnet werden. Daher führt der Trans-Canada Highway auch durch mehrere Lawinentunnel, unten auf dem Foto ist die Einfahrt zu sehen, und vorbei an Erdwällen. Auch die Eisenbahnstrecke verläuft durch 31 Lawinenschutzgalerien mit einer Gesamtlänge von 6,5 Kilometern.

An den steilen Berghängen sind Lawinenabgänge sehr häufig, daher löst die kanadische Armee mit Haubitzen kontrollierte Lawinen aus, um die Gefahr für den Straßenverkehr schon im Vorfeld zu beseitigen.

Die transkontinentale Strecke der Canadian Pacific Railway verläuft hier in zwei Tunneln, dem 8,1 Kilometer langen Connaught-Tunnel und dem 14,7 Kilometer langen Mount-Macdonald-Tunnel, unterhalb der Straße. Ebenfalls erbaut, um die gefährliche Zone mit hoher Lawinengefahr zu umgehen.

Wir machten eine kurze Rast am Denkmal aus zwei gekreuzten Bögen, das an die Fertigstellung des Trans-Canada Highway im Jahr 1962 erinnert. Hier braust der Verkehr vorbei.




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Glacier National Park

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