| Weltreisen | Deutschland | Bayern | Naturpark Altmühltal | Site-Map | HOME |

| Geschichte |

KLOSTER PLANKSTETTEN

Auf dem Weg von Schwäbisch Hall nach Regensburg waren wir an einem warmen Sonnentag unterwegs und es war Muttertag. In einem abgelegenen Restaurant in Mittelfranken namens Fuchsmühle hatten wir um 13:00 Uhr einen Tisch reserviert. Das war gut so, denn hier waren an diesem Mittag alle Tische für zwei Zeiten belegt und immer wieder mussten Leute wieder weggeschickt werden. Alle wollten bei dem schönen Wetter in den Biergarten, aber es waren alle Plätze schon vergeben. Satt und zufrieden machten wir uns auf den Weg und kamen dabei an der Benediktinerabtei Plankstetten vorbei. Das Kloster liegt in eindrucksvoller Hanglage im Sulztal zwischen Beilngries und Berching. Es gehört zu den eindrucksvollsten und kunsthistorisch wertvollsten Klosteranlagen im Naturpark Altmühltal und gilt als Denkmal von nationaler Bedeutung.

Hier parkten wir auf dem ausgewiesenen Parkplatz an der Biberbacher Straße direkt gegenüber vom Kloster. Dann erkundeten wir das Gelände, leider waren wir ja an einem Sonntag Nachmittag hier und daher hatten einige Läden geschlossen. Die Mönche hier sind sehr gastfreundlich und geschäftstüchtig, es gibt eine ganze Menge Angebote hier.

Die Anlage ist kein Museum, sondern Wohn- und Wirkungsstätte einer lebendigen benediktinischen Mönchsgemeinschaft. Das gastfreundliche Kloster hat ein modernes Gäste- und Tagungshaus mit 48 Betten in Ein- bzw. Zweibettzimmern und bietet nicht nur Unterkunft und Verpflegung, sondern auch Programme zur geistlichen Einkehr, Weiterbildung und Erholung an. Es gibt ein eigenes Kursprogramm an, das unter anderem vertieften Umgang mit der Bibel, Ikonenmalerei, Kalligraphie und Gregorianischen Gesang, Koch- und Fastenkurse mit dem Schwerpunkt Ökologie und gesunde Ernährung sowie verschiedene Kurse zur körperlichen Sensibilisierung und Kräftigung anbietet. Mehrere moderne Tagungsräume können angemietet werden.

Es gibt in Plankstetten eine konsequente ökologische Ausrichtung der Wirtschaftsbetriebe, damit hat sich Plankstetten den Ruf eines "Öko-Klosters" erworben. Die Bio-Produkte mit den Labels Bioland und Naturland des Klosters wie Brot, Fleisch, Gemüse oder Klosterbier können vor Ort im Klosterhofladen erworben werden. Der hatte leider geschlossen. Die Klosterschenke lädt zu Einkehr ein, auch hier wird Bio serviert.

Wir waren im sehr modernen und schön ausgestatteten christlichen Buchladen, hier kauften wir uns einen Bittertrunk nach Hildegard von Bingen. Interessante Dinge bot auch der kleine Shop Missionsbasar, hier verliebte ich mich in eine Handyhülle aus Wolle. Gefertigt im Himalaya mit einer niedlichen Ziege drauf, die musste mit.

Die Benediktinerabtei liegt im Sulztal und hier führt auch direkt der 22 Kilometer lange Sulztal-Wanderweg vorbei. Er verläuft hauptsächlich auf Pfaden und Forstwegen und ist ein Teil des Altmühl-Panoramawegs. Ausgangspunkt und Endpunkt der Tour ist das Haus des Gastes in Beilngries.

Im Sommer 1997 wurde das Kloster mit staatlichen und kirchlichen Mitteln unter Aufsicht des Denkmalamtes saniert. 1999 ging ein Biomasseheizkraftwerk mit einer Leistung von bis zu 450 kW in Betrieb. Zur weiteren Verbesserung der Energieversorgung kamen im Jahr 2004 zwei Photovoltaikanlagen mit einer Spitzenleistung von bis zu 70 kW dazu und 2016 wurde eine Biogasanlage in Betrieb genommen, die bis zu 75 kW Leistung erzeugen kann. In einem Teil der Gebäude fanden bei unserem Besuch noch Bauarbeiten statt.







Geschichte

Seit 1129 thront diese Benediktinerabtei zwischen Beilngries und Berching am Hang des Sulztales. Im Bauernkrieg und während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Kloster von den Schweden so schwer verwüstet, dass es die Mönche für einige Zeit verlassen mussten. Danach erfolgten große Neu- und Umbauten. Beim Wiederaufbau waren Fürstbischof Marquard Schenk von Castell und österreichische Stifte behilflich. Das Grundschema der mittelalterlichen Anlage wurde beibehalten.

Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts entstand die Anlage im Barockstil, die sich dem Betrachter noch heute präsentiert. Die romanische Klosterkirche blieb erhalten, auch wenn sie durch einen spätgotischen Chor ergänzt und im 18. Jahrhundert barockisiert wurde. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1806 aufgelöst, knapp 100 Jahre später im Jahr 1904 aber neu gegründet.

Wir besuchten auch die Pfarr- und Abteikirche mit ihrer fast 900-jährigen Baugeschichte und Ausstattung. Der Kirchenbau stammt in seiner Grundstruktur noch aus dem 12. Jahrhundert. Die Außenansicht des Kirchenbaues wird noch heute von diesem romanischen Kirchenbau bestimmt. Im Innern beeindruckt die spätromanische Eingangshalle. Durch das eiserne Gitter gelangt man in das Kirchenschiff.

Der Kirchenraum zeigt noch eine romanische Raumstruktur, aber im 15. Jhd. wurde eine gotische Apsis angefügt. Auch Reste eines gotischen Kreuzganges haben sich erhalten. Die Kanzel war ein Geschenk der Abtei Lambach in Oberösterreich.

Die Ausstattung im Innenraum ist aber, wie in vielen bayrischen Kirchen, aus der Barockzeit.

Bei Bedarf kann man sonntags um 14.30 Uhr eine öffentliche Kirchenführung mitmachen, so kommt man auch in die prächtige byzantinische Krypta und die Gruft der Mönche. Da wir das knapp verpasst haben und so diesen schönen Raum leider nicht gesehen haben, habe ich unten einen 360° View aus Google eingefügt.







Video zum Thema

Google Map zum Thema

360° View zum Thema

| Weltreisen | Deutschland | Bayern | Naturpark Altmühltal | Site-Map | HOME |

| Datenschutz | Impressum |