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Mit Bamberg hatten wir 2021 kein Glück. Zwei Übernachtungen im Mai fielen den Corona-Maßnahmen zum Opfer und wir musten stornieren. Im Oktober wollten wir auf dem Weg ins Fichtelgebirge und nach Sachsen dann zwei Nächte hier verbringen, doch aus familiären Gründen wir mussten diesmal gleich die ersten vier Nächte unseres Urlaubs wieder stornieren.
So kam es, dass wir von Köln aus direkt in die Ferienwohnung ins Fichtelgebirge gefahren sind und auf dem Weg hatten wir dann am Mittag wenigstens noch ein paar Stunden Zeit, um uns einen kleinen Überblick von Bamberg zu verschaffen. Das Wetter war zwar kalt und windig, aber es kam ab uns zu auch mal die Sonne raus.
Die fränkische Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken mit ihren knapp 80.000 Einwohnern zählt zur Metropolregion Nürnberg. Die Bamberger Altstadtist einer der größten weitgehend unversehrt erhaltenen historischen Stadtkerne in Deutschland, sie repräsentiert in einzigartiger Weise die auf einer frühmittelalterlichen Grundstruktur entwickelte mitteleuropäische Stadt. Daher wurde sie bereits im Jahr 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen.
Da Bamberg im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bombardierungen verschont blieb bietet die 4 1/2 qkm große Altstadt bis heute das nahezu unveränderte Bild der ursprünglichen Dreigliederung in eine geistliche Bergstadt rund um den Kaiserdom, eine bürgerliche Inselstadt zwischen den beiden Flussarmen der Regnitz und der Gärtnerstadt. Überragt vom Dom stellt die Stadt ein denkmalgeschütztes Ensemble zwischen mittelalterlicher und barocker Baukunst dar.
Natürlich ist Bamberg ähnlich wie Nürnberg oder Rothenburg ob der Tauber international bei Touristen sehr bekannt und beliebt. Zur überregionalen Bedeutung zählt auch die vielfältige Biertradition. Hauptstadt des Bieres darf sich Bamberg vor allem dank der zwei Rauchbierbrauereien Schlenkerla und Spezial nennen, welche ihr eigenes Braumalz noch in einem handwerklichen, jahrhundertealten und sehr aufwendigen Verfahren herstellen.
Für Besucher mit mehr Zeit gibt es zahlreiche interessante Museen in der Stadt. Ebenso sind die traditionellen Gärtnereibetriebe mit großen Anbauflächen mitten in der Stadt bundesweit einmalig.
Seit dem 17. Jahrhundert wird in der Domstadt Gemüsegartenbau betrieben. Schon damals exportierten die Bamberger Gärtner ihre Produkte weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Mit ihren weiten, freien Räumen prägt die Gärtnerstadt das Bamberger Stadtbild und die mittelalterlichen Strukturen der Hausgärten sind sichtbar erhalten. Das hier angebaute "Bamberger Hörnla" war 2008 "Kartoffel des Jahres". Ein blättriges Buttergebäck in Hörnchenform, ähnlich einem Croissant, wird unter dem gleichen Namen verkauft.
Wirt haben zentral in der Stadt geparkt und sind dann einfach spazieren gegangen, entlang der markanten Punkte. In Bamberg bedeutet das, man muss hoch und runter laufen, denn "das fränkische Rom" wurde auf sieben Hügeln erbaut (Stephansberg, Kaulberg, Domberg, Michaelsberg, Jakobsberg, Altenburg, Abtsberg) und jeder Hügel der Bergstadt hat seine eigenen dominanten Bauwerke. Wir bewegten uns rund um den Bamberger Dom, die Stadt hat über 1.200 Baudenkmäler von denen wir uns natürlich in der Kürze der Zeit nur wenige von außen ansehen konnten.
Von den vielen Kirchen der Stadt ist natürlich der Bamberger Dom St. Peter und St. Georg mit seinen vier Türmen beherrschend über der Stadt. Er wurde ca. 1190 bis 1237 neu erbaut und gehört zu den deutschen Kaiserdomen. Hier befindet sich der Bamberger Reiter, die Grabstätte des einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde und er ist Begräbniskirche der Bamberger Bischöfe.
Sicherlich der eindrucksvollste Platz Bambergs ist der davor liegende Domplatz, mit den Baustilen aller Epochen von der Romanik über die Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko. Dieser Platz atmet Geschichte, die Alte Hofhaltung mit ihrem einmaligen Innenhof schließt sich an den Dom an und verkündet das Zeitalter der Renaissance des 16. Jahrhunderts. Hier befinden sich heute die Dombauhütte und das Historische Museum.
Der Rosengarten im Innenhof der Neuen Residenz glänzt nicht nur mit seiner Blütenpracht und den dort stehenden Statuen, von hier aus hat man auch einen herrlichen Blick auf den Michaelsberg und über die Altstadt.
Für die Museen hatten wir leider keine Zeit, vielleicht schaffen wir es ja doch noch mal für ein paar Nächte nach Bamberg.
Auf dem Weg durch die Stadt kauften wir noch Bärlauch-Pesto an einem Marktstand und sehr leckere Kümmelbrötchen und Käsestangen bei der Hofbäckerei Seel. Schade, die hätten wir gerne bei uns um die Ecke, die Backwaren warem wirklich extrem gut.
Die ehemalige Fischersiedlung in der Bamberger Inselstadt ist ebenfalls sehr sehenswert und wir kamen auf unserem Rundgang auch hier vorbei. Sie wird liebevoll "Klein Venedig" genannt, denn dicht gedrängte Fachwerkbauten überwiegend aus dem Mittelalter und winzige Gärten am Fluss bestimmen das Bild dieses Stadtteils.
Mit mehr Zeit kann man auch mit einem der Ausflugschiffe hier vorbei fahren. Das Alte Bamberger Rathaus ist ein beliebtes Fotomotiv und ein Kuriosum: Der Sage nach wollte der Bischof von Bamberg den Bürgern keinen Platz für den Bau eines Rathauses gewähren. Deshalb rammten die Bamberger Pfähle in die Regnitz und schufen eine künstliche Insel, auf der sie das Gebäude errichteten. Der Fluss markiert die alte Herrschaftsgrenze zwischen dem bischöflichen Berg und der bürgerlichen Inselstadt.
Bemerkenswert sind vor allem seine Fresken, die der Fassade durch Scheinarchitektur eine enorme Plastizität verleihen. Heute kann man im Alten Rathaus den repräsentativen Rokokosaal und die Porzellansammlung Ludwig, eine der größten ihrer Art in Europa, bewundern.
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